Internet Statement 2018-08

 

 

"Palästinenser? Kenn ich nicht!"  (Golda  Meir)

Herr Zuckermann kennt sie offenbar auch nicht.

 

 

 

Kann man das eine historische Unrecht mit einem anderen historischen Unrecht ausgleichen? Ich denke nein.
     

Die historische Wahrheit muß zu ihrem Recht kommen, daran führt kein Weg vorbei

 

Mit Israel wird kein historisches Unrecht ausgeglichen. Im Gegenteil, es wird gegenüber anderen Völkern fortgesetzt.

 

 

Maria Weiß  04.02.2018

Den israelischen Zionisten geht gegenwärtig die Muffe. Denen ist die ganze russische Invasion, welche vor allen Dingen im Laufe des letzten Jahrzehnts dort stattgefunden hat, nicht mehr ganz geheuer, zumal es sich dabei um einen nicht ganz unwesentlichen Teil von russischen orthodoxen Juden handelt, welche zur Separierung neigen und sich auch auf dem neuen Territorium Israel so fortsetzen. Überhaupt ist wahrzunehmen, daß in diesem Teil des mittleren Ostens eine ganz erhebliche Verschiebung stattgefunden hat, vor allen Dingen in den letzten Jahren. Hervorgerufen durch den von Obama und Clinton inszenierten Libyen-Krieg und die entsprechenden Verwüstungen in Nordafrika als auch durch den anschließenden Syrien/Irak-Krieg, hat sich seitdem einiges an Umgruppierung dort getan. Die Türkei, NATO-Mitglied, ist dort im Vormarsch – gar nicht im Sinne der NATO, nein, im Sinne der Türkei selbst und vielleicht noch von einigen anderen Kräften, die das auch für sich als Vorteil betrachten. Zum Beispiel Iran kommt dafür in Frage, aber auch Russland.

 

Das passt natürlich den israelischen Zionisten keineswegs. Im Gegenteil, sie fühlen sich isoliert und bedroht. Und Letzteres kann man auch gar nicht in Abrede stellen. Aber man muß sich natürlich fragen: was repräsentieren sie denn selbst dort? Ist das überhaupt verteidigenswert? Oder ist es das nicht? An dieser prinzipiellen Frage kommt überhaupt kein Mensch, keine Macht auf der Welt vorbei, und schon gar nicht ein links orientierter Mensch. Und eben genau dieses Dilemma ruft mittlerweile Bedenken bei den entsprechenden Kräften, zum Beispiel auch in Deutschland, hervor. Und darin besteht ein Hintergrund für eine Konferenz, die gegenwärtig stattfinden soll, welche sich damit befasst, was so genannte linke Zionisten oder linke Israelis aus dieser ganzen durchaus beklemmenden Situation für sich für Schlussfolgerungen ziehen sollen. Und wo sie vielleicht Verbündete finden könnten. Das ist der ganze Zweck dieser so genannten Konferenz, die jetzt nächste Woche, am 10. in Berlin statt findet oder statt finden soll.

 

Man muß sich doch fragen: Wie kommen denn diese Kräfte auf einmal darauf, sich als Linke zu bezeichnen? Wie kommt denn ein Moshe Zuckermann darauf? Was ist an diesem Menschen überhaupt links? Liest man seine Veröffentlichungen, so kann man darüber wenig finden, es sei denn, er bezeichnet die so genannte Antifa, welche sich seit Jahrzehnten hier als Spalter betätigt und als Hetzer gegen Deutschland und dessen berechtigte Belange als Nation aufspielt, als angebliche Rächer für den Nazifaschismus. So etwas kann nicht dem Fortschritt dienen, es dient der Spaltung und der Aufhetzung überkommener Kräfte, was zu verurteilen ist. Und genau diese Kräfte, in etwas getarnter Form, machen sich jetzt für diese Konferenz stark. Das fällt jedenfalls ins Auge.

 

Was kritisiert eigentlich ein Moshe Zuckermann an der Regierung Netanjahu? Auch diese Frage lohnt es sich zu stellen. Mosche Zuckermann unterstützt die Frankfurter Schule, und diese Frankfurter Schule mitsamt ihren bekannten Repräsentanten war genau jene, die die Jugend- und Studentenbewegung in Deutschland, der Neunzehnhundertsechziger und Siebziger Jahre moralisch, politisch und praktisch versucht hat, zugrunde zu richten und an die Bourgeoisie, vor allen Dingen an die grüne Richtung dieser Bourgeoisie anzupassen und sie dort zu integrieren. Das sollte einem zu denken geben, was diese jetzige israelische Bewegung bezweckt. Hat das irgendetwas mit sozialem Fortschritt der Völker, sowohl der dortigen ansässigen Völker als auch der dort hingezogenen zu tun? Ich denke nein. Im Gegenteil, es hat etwas damit zu tun, das Regime des Imperialismus dort in veränderter Form zu perpetuieren. Wo greift denn ein Mosche Zuckermann die jahrzehntelange Unterdrückung des palästinensischen Volkes durch die zionistische Invasion und Ausbreitung dort an, geschweige denn diese zu kritisieren? Davon kann man gar nichts merken. Das ist aber komisch für jemand, der für sich angeblich den Fortschritt und die Emanzipation in Anspruch nimmt. Das stinkt meilenweit nach Betrug. Und nicht nur nach Betrug, sondern nach dem versuch einer Ankettung linker oder sich als links verstehender Kräfte in Deutschland, sie an diese betrügerische Richtung anzupassen. Wer verleumdet denn dort wen? Von wegen in Zeiten der Verleumder. Wer sind denn die Verleumder? Sollen wir etwa „linke“ Zionisten gegen rechte verteidigen? Das wäre das Letzte, was zu etwas Vernünftigen, Emanzipatorischen dort führen würde. Wer ist eigentlich mit den „Verleumdern“ gemeint? Diese Frage zu stellen ist vollkommen berechtigt. Ich bin gespannt, was für eine Antwort man darauf bekommt.

 

Die Unterstützung der Auswanderung von Juden nach Israel war ein Trick der Nazis, weil sie sich davon erhofft haben, ihre eigene Herrschaft in Europa damit zu stabilisieren. In dem Moment, wo dies fehl ging, sind sie zu einer ganz anderen Masche gekommen, zu der Masche der Liquidierung. Das ist alles bekannt, aber so bekannt es auch ist, es reicht wohl immer noch nicht, daß bestimmte Kräfte, die es nicht kapieren, nicht versuchen, eine ähnliche Entwicklung erneut aufzuziehen. Woran liegt es denn, daß dort, wo überall in Deutschland erneut eine fortschrittliche und revolutionäre Bewegung aufzukommen droht, eine sogenannte „Antifa“ zur Stelle ist, um diesen Menschen einzubleuen, daß sie sich gar nicht auflehnen dürfen, weil sie doch die ewige Schuld an ihren Fingern kleben haben. In wessen Interesse geschieht das wohl? Darüber sollte man vielleicht mal nachdenken.

 

Im Mittleren Osten ist es quasi klappsymmetrisch umgekehrt. Da betrifft die „ewige Schuld“ die jüdische Einwanderung selbst, welche den Palästinensern, der ansässigen Bevölkerung selbst, ihr Land genommen haben und versuchen dort ihr eigenes Diktat aufzuziehen. Auch das ist historisches Unrecht, welches nicht geduldet werden kann und welches der Auflösung bedarf. Und zwar am besten so, indem die Völker dort sich gemeinsam gegen ihre Unterdrücker wehren und die Religion nebenbei endgültig zur Privatangelegenheit verdonnern.

 

Was heißt überhaupt „Zur Zeit der Verleumder“? Verleumder gibt es genug, vor allen Dingen reaktionäre Verleumder der Revolution. Damit haben wir nichts am Hut. Deren Zeiten sind begrenzt. Aber wer glaubt, daß sich von denen nicht vielleicht auch noch ein Eckchen heraussondert und so tut, als seien sie dagegen – auch das muß man entlarven. Was solche Leute vertreten, das zeigt sich an ihrem Programm. Und welches Programm vertreten denn Moshe Zuckermann und CO. Für den Mittleren Osten? Wie wollen sie denn das historische Unrecht gegenüber den Palästinensern dort vergelten? Wie wollen sie diesem Volk zu seinem Existenzrecht verhelfen? Haben sie da irgendwelche Vorstellungen? Wir sind ganz Ohr. Haben sie es nicht, können sie ihren ganzen Club in die Ecke bürgerlicher verstaubter Figuren verfrachten. Eine Art Zwangskonföderation mit dem heutigen Israel kann man wohl kaum als akzeptierbaren Lösungsvorschlag betrachten.

 

„Zur Zeit der Verleumder“ – eine Bewegung für den Fortschritt? Fehlanzeige. Es ist imperialistischer Betrug. Mal abgesehen davon daß es interessant wäre, zu erfahren, wer eigentlich mit den Verleumdern gemeint ist.

 

Palästina kämpft dort seit vielen Jahrzehnten um sein eigenes Existenzrecht. Hat ein Herr Zuckermann das vielleicht schon einmal wahrgenommen?

 

 

   

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