Internet Statement 2018-113
Beschämende Fakten zur deutschen Energiepolitik
Wassili Gerhard 19.12.2018 Józef Sobolewski, Direktor der Abteilung Atomenergie im polnischen Energieministerium schrieb einen Beitrag, der unter „Viewpoint: There is no Holy Grail of Energy“ in World Nuclear News in Englisch am 17.12.2018 veröffentlicht wurdeAnm.1. Dort nannte er beschämende Fakten zur deutschen Energiepolitik.
Es heißt dort:
Er hat auch die Erklärung parat. Weil die Windkraft nicht stabil Strom produziert, muß weiterhin Strom in konventionellen Kraftwerken produziert werden. Und da ist Deutschland weiterhin auch noch auf Kohlekraftwerke angewiesen und wartet auf Nordstream 2, um mehr Gaskraftwerke bauen zu können. Gas wiederum erhöht die Abhängigkeit von RußlandAnm.2. Deshalb nutzt Deutschland, das „Land der Energiewende“ mehr Kohlekraftwerke als zum Beispiel Frankreich. Er zieht einen Vergleich mit Frankreich:
Das ist allerdings erheblich peinlich für die Energiepolitik der Bundesregierung, die ständig den Klima-Musterschüler gibt. In der Vergangenheit hat man mal, 2009, seine „Klimaziele“ erreicht, aber wie? Die Tagesschau berichtete am 22.12.09 unter der Überschrift „Dank Rezession schafft Deutschland Klimaziele“:
Seitdem hat man extra viel Geld für die „Energiewende“ und die Bekämpfung der Kernenergie ausgegeben, um dann solch ein Ergebnis zu erreichen, wie Sobolewski es beschreibt, das ist schon mehr als blamabel. Aber trotzdem, „Augen zu und durch“, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Und dann sollen nach dem Willen völlig wirklichkeitsferner Kräfte gleichzeitig die restlichen Kernkraftwerke und die Kohlekraftwerke geschlossen werden, 100 % sogenannte „Erneuerbare“ (weil bald viele erneuert werden müssen?, die Windräder halten auch nicht ewig) soll auch gehen. Klar, mit der einen Hand auf der Herdplatte (Viel Wind) und mit der anderen Hand im Gefrierschrank (Windstille) hat man statistisch im Mittel eine angenehme Temperatur. Aber es gibt auf jeden Fall auch jemanden, für den dieses Harakiri ein Riesenerfolg ist. Józef Sobolewski berichtet:
Windlobby? Wenn es eine Lobby gibt, dann doch die Atomlobby oder die Kohlelobby, aber eine Windlobby? Im letzten Wahlkampf in Hessen hat doch der Grüne Minister Al Wazir noch die grüne, nachhaltige Finanzindustrie gelobt. Auf was für Gedanken kommt man denn da, wenn man dann auch noch im Tagesspiegel am 11.12.2018 liest:
Da winken nämlich solche schönen staatlich garantierten Anlagen für die Billionen von Dollar, die vermehrt werden sollen. „Energiewende“, „Verkehrswende“, „energetische Sanierung“, alles schöne Anlagefelder, wo der Staat, „weil er ja die Welt retten muß“ schöne garantierte Renditen anbietet, schöne Möglichkeiten zum Absahnen. Das ist doch hierzulande auch eine immer wichtigere Wirtschaftsbranche. Da geht es schließlich um unverzichtbare Einrichtungen. Und die Staatshaushalte sind doch auch immer noch bei diesen gleichen Akteuren hoch verschuldet, auch wenn darüber jetzt weniger geredet wird, nur die gegenwärtig niedrigen Zinsen lassen das zur Zeit nicht so spürbar werden. Da können diese Investoren als Gläubiger gute Konditionen verlangen. Auf dem Feld der Immobiliensanierung klappt das doch schon ganz gut, auch wenn man sich kürzlich gezwungen sah, etwas zu bremsen, damit der Widerstand gegen die Verteuerung des Wohnens nicht weiter hochkocht. Am Ende kommen die Leute noch dahinter, daß das größte Problem die Herrschaft einer Klasse ist, die immer überflüssiger wird, aber auf alles Anspruch erhebt und uns am liebsten noch die Luft zum Atmen teuer verkaufen will.
So weit geht Sobolewski in seiner Kritik jedoch nicht. Er nimmt stattdessen die Klimapolitik ernst und weist auf die Widersprüche zwischen dem angeblichen Ziel und den Taten hin:
Nun, was Sobolewski sagt erscheint jedenfalls irgendwie konsistent, er bleibt auf dem Boden und macht sich anscheinend Gedanken, wie gesellschaftlich und wirtschaftlich nicht alles gegen die Wand gefahren wird. Hierzulande hat man da nicht selten einen anderen Eindruck. Geordnet und ohne Panik die Kohle herunterfahren und dafür neue Industrie ansiedeln und die Kernenergie ausbauen, wie Polen das ankündigt, das macht grundsätzlich Sinn. So oder so ist die Verbrennung von Kohle zum Heizen oder zur Energieerzeugung nicht auf die Dauer das Sinnvollste, das war die eigentliche Ursache der schlimmen Smogsituationen, die es hier in den sechziger Jahren gab, mit Werten, bei denen man heute nur mit Gasmaske auf die Straße dürfte. Aber die grüne Richtung bietet nicht die Lösungen dafür an. Die Lösung kann nur sein, weiter in der Entwicklung vorwärts zu gehen, sie aber bekämpfen die weiterführende Entwicklung, zu der auch unbedingt die Nutzung der Kernenergie gehört, die in jeglicher Materie steckt und daher den Weg zu unbegrenzten Ressourcen öffnet, und das ohne Verschmutzung der Atmosphäre. Die Potentiale davon auszuschöpfen, dabei sind wir noch am Anfang.
_________________________________ Anm.1 Er erschien ursprünglich im polnischen Magazin Wszystko Co Najważniejsze , das auch die Webseite https://wszystkoconajwazniejsze.pl/ unterhält. Anm.2 Sobolewski
redet keinesfalls Liquid Natural Gas aus den USA das Wort. Dazu sagt er:
www.neue-einheit.com www.neue-einheit.de
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