Internet Statement 2018-96
Die Produktivkräfte sprengen die Produktionsverhältnisse. Eine deutlichere Bestätigung der Marxschen Theorie kann es eigentlich garnicht geben.
Was hat der gesunde Menschenverstand der gegenwärtigen Kriegshetze entgegen zu setzen?
Künstliche Intelligenz sollte dem Menschen dienen, nicht aber ihn überflüssig machen und das selbständige Denken liquidieren. Allenfalls sollte sie mit dazu dienen, das System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen überflüssig zu machen.
Maria Weiß 31.10.2018
Es ist eigentlich merkwürdig in diesem Jahr: die Blätter wollen gar nicht von den Bäumen weichen, obwohl jetzt schon Anfang November kommt, so als wäre es das letzte Mal. So etwas kommt einem durch den Sinn, wenn man sieht, wie die imperialistischen Widersprüche sich zuspitzen und durchaus eine ernsthafte Gefahr besteht, daß sie zum Beispiel Europa atomar verseuchen und es sehr lange dauern wird, bis so eine natürliche Pracht, wie sie jetzt existiert, hier wieder entstehen kann, und noch mehr, das kulturelle Gedächtnis und das soziale Gedächtnis sich wieder entwickelt, was jetzt bei den Menschen in diesem Land durchaus existiert und nicht zu unterschätzen ist, auch nicht was die Entwicklung auf der ganzen Welt betrifft.
Man sollte sich jetzt schon vornehmen für die nächste Bundestagswahl,
daß es nicht wieder eine Merkelkopie sein muß, weder eine
weibliche noch eine männliche. Aktueller gesagt steht die Wahl einer
neuen CDU-Vorsitzenden oder eines neuen CDU-Vorsitzenden an. Eigentlich
kann uns das ja egal sein, wir sind eine Gruppe mit ganz anderen sozialen
Zielsetzungen. Aber ganz egal ist es eben doch nicht, denn diese Politik
der Merkel und Co., die in den letzten dreizehn Jahren hier vollführt
worden ist, ist nicht gerade eine solche, die für die Masse der Bevölkerung,
vor allem den nicht so betuchten Teilen derselben, Vorteile gebracht hat.
Vorteile hat sie vor allen Dingen für das große Kapital gebracht,
für das internationale Kapital und für eine ganz kleine Clique,
die damit verschwippt und verschwägert ist und davon profitiert,
die vor allem von der Ausbeutung profitiert bzw. jene abschöpft.
Was bedeutet künstliche Intelligenz? Sie bedeutet für die Bourgeoisie die Möglichkeit, auf Arbeiter menschlicher Art zu verzichten und das wiederum erleichtert ihnen die Planung von imperialistischen Kriegen. Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, eine Technik zu entwickeln und anzuwenden, die es ermöglicht, große Teile der Arbeit digital zu erledigen. Die Crux daran ist, daß es eben ein anderes Gesellschaftssystem erforderlich macht, denn das System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen paßt nicht dazu. Die Bourgeoisie weiß das auch, und daher plant sie entsprechende Kriege, die es ihr ermöglichen, die Menschheit so zu reduzieren, daß sie ihr nicht mehr gefährlich werden kann und gleichzeitig die Technik zu retten, die ihnen dann die Arbeit erledigt. Das ist das perverse Ziel sämtlicher herrschenden Klassen auf der Welt.
Die Produktivkräfte sprengen die Produktionsverhältnisse. Hier haben wir ein lebendiges Beispiel dafür. Nur ist es leider so, daß die Praxis hinterher hinkt. Es ist überlebensnotwendig für die weit überwiegende Mehrheit auf der Welt, der Bourgeoisie dieses Mittel aus der Hand zu nehmen, um sich davor zu schützen, daß diese in Konkurrenz untereinander keinerlei Rücksicht auf Menschenleben mehr nehmen müssen, weil sie auch ohne auskommen - ein wirklich sehr anschauliches Beispiel für die Richtigkeit der Marxschen Theorie.
Unter diesem Aspekt versteht man auch die Empfehlung der Angela Merkel, sich für vierzehn Tage mit Wasser und Lebensmitteln einzudecken, denn ungefähr in diesem Zeitrahmen befindet sich die Planung ihrer verbrecherischen Kriegsabsichten. Auch die Rücktrittsabsichten der Frau Merkel bekommen unter diesem Aspekt einen besonderen Geschmack. Das ist so ungefähr die Einplanung, die imperialistische Kräfte in den USA, Rußland vielleicht ebenfalls brauchen, bis ein erneutes imperialistischen „Kräftemessen“ hier ansteht oder besser gesagt jeder für sich erfolgreich zu entscheiden zu können glaubt. Für die Mehrheit der Menschen in Europa als auch schlußendlich auf der ganzen Welt sind das allerdings keine rosigen Perspektiven. Aber was soll es: man kann vor dem, was möglich ist, nicht die Augen verschließen, denn alles, was möglich ist, das wird auch Realität, kann es zumindest werden.
Hartmut Dicke hat das vorher gesehen, indem er vor mehr als dreißig Jahren schon hinsichtlich der imperialistischen Vorgehensweise in ihrem Interesse, sich des sozialen Druckes zu entledigen, postuliert hat: „Da, wo man keine Menschen braucht, da kann man sie auch umbringen.“ Und genau das ist es, was hier in den ganzen Berichterstattungen und Aktivitäten durchschimmert. Man sollte ein sehr wachsames Auge auf diese Entwicklung haben, nicht nur in punkto Digitalisierung, und sich auf alle Eventualitäten vorbereiten.
Was folgt daraus in der Praxis für fortschrittliche Menschen? Daraus folgt, daß man sehr wachsam ist und alle Anzeichen der Entwicklung in eine solche Richtung entschieden an die Öffentlichkeit zerrt und aufdeckt. Lassen wir uns nicht gegeneinander ausspielen, weder die Staaten Europas untereinander noch die Staaten Europas gegenüber Rußland. Das ist zumindest das, was man für hiesige Verhältnisse konstatieren muß. Lunten für künftigen Krieg gibt es genug, eine davon liegt zum Beispiel in der Ukraine. Warum hat Angela Merkel auf einmal ihre Amtszeit als Kanzlerin auf das Jahr 2021 begrenzt? Diese Frau ist nicht dumm, die kann auch Dinge zu Ende denken. Und unter Garantie gibt es derartige imperialistische Kalkulationen in diesem Zusammenhang. Vielleicht aber möchte sie dafür nicht die Verantwortung übernehmen, sondern das lieber anderen überlassen. Vielleicht möchte ja eine solche unliebsame Aufgabe lieber Anngret oder Jens oder vielleicht auch der Typ aus dem Sauerland übernehmen. Als Kriegskanzlerin taugt sie ja vielleicht auch wirklich nicht so viel. Aber das sind erstmal Spekulationen. Vielleicht kommt auch alles – hoffentlich - ganz anders, indem hier oder auch irgendwo anders auf der Welt eine Unruhe ausbricht, die die Imperialisten erstmal so beschäftigt, daß sie für diese menschscheitsvernichtenden Ambitionen keine Zeit mehr haben.
Ich will hier keinen Pessimismus das Wort reden, aber man muß die Widersprüche eben so nehmen wie sie sind. Darunter gibt es natürlich auch sehr viele positive praktische Aktivitäten, wo versucht wird, Probleme zu lösen, Dinge richtig hinzubekommen und das Leben zu fördern und zu verbessern. Das ist gar keine Frage, aber das hat es auch vor den letzten beiden Weltkriegen gegeben. Man muß sehen, daß es letztlich eben kein anderes Mittel gibt, den nächsten imperialistischen Krieg zu verhindern, als eben das, einen sozialen Aufstand zu machen, um diese Verhältnisse der Ausgebeuteten zu den Ausbeutern im Sinne der Ersteren zu verändern. Einen anderen Ausweg gibt es nicht als den, den Ausbeutern das Heft aus der Hand zu nehmen, bevor es zu spät ist. In allen Zeiten, wo es so war, daß diejenigen Menschen, die die praktischen Dinge des täglichen Lebens angepackt haben und nach Verbesserungen strebten, nicht diejenigen waren, die die politischen Entscheidungen getroffen haben, waren imperialistische Kriege nicht zu vermeiden, sonst wäre sicherlich die Weltgeschichte um einiges anders verlaufen. Rußland, die russische Revolution, mit dem Ergebnis eines (zunächst einmal) ersten Arbeiter- und Bauernstaats auf der Welt hat eben auch nicht mit einem Schlag alles auf die Reihe bekommen. Das geht auch gar nicht. Auch die Bourgeoisie nebenbei hat in der Geschichte nicht alles mit einem Schlag auf die Reihe bekommen. Das geht auch gar nicht. Auch China, wie man heute sehen kann, hat das nicht geschafft. Das ist ganz normal, wenn man nicht immer sieht, wo die Elemente sind, die man ergreifen muß, um den Fortschritt dauerhaft durchzusetzen. Das ist ganz normal. Die Digitalisierung ist sicherlich auch ein Fortschritt, ein Riesenfortschritt, aber in der Hinsicht, daß sie den Menschen die krasse körperliche oder auch zum Teil die geistige (letzteres wird man erst noch mal sehen) abnimmt oder erleichtert. Nicht aber in der Hinsicht, daß sie die Kapitalisten dazu animiert, völlig aberwitzig zu zu werden und zu denken, sie könnten einfach auf einen Großteil der Menschheit verzichten, weil ihnen notfalls ja die Digitalisierung die Arbeit erledigt. Nebenbei, wie man auf einem atomar verseuchten Gebiet eine Digitalisierung wieder in Gang bekommt und die paar Menschen, die noch übrig sind, dazu bringt, diese zu nutzen, das sei erst mal dahin gestellt. Wie eine Digitalisierung es schaffen soll, ein riesiges Gebiet von atomar verseuchten Menschen und atomar verseuchter Erde wieder zu befreien, bitte, ich bin gespannt, wie in dieser Hinsicht die Vorschläge lauten werden.
Das Unangenehmste für diese Kräfte aber wird folgendes sein: Egal, von welchem Punkt Null man anfangen muß: die soziale Widersprüchlichkeit wird sich wieder entwickeln und sie werden über kurz oder lang exakt vor den gleichen Problemen stehen wie heute. Warum also sollte man sich diesen Niedergang nicht sparen und gleich die soziale Widersprüchlichkeit anpacken und zu lösen versuchen?
Ich persönlich ziehe es jedenfalls vor, in einem sozialen Kampf dazu beizutragen, die Situation der Menschen zu verbessern und dabei vielleicht umgebracht zu werden oder sterben zu müssen, als von einem Roboter digital auf die Toilette begleitet zu werden in einem Heim für sogenannte Demenzkranke. Jede Perversion in der Gesellschaft hat auch ihre Kehrseite. Die Entscheidung, auf welcher Seite man steht, bleibt selbstverständlich die Entscheidung jedes Einzelnen, sollte es jedenfalls bleiben.
Rußland und China haben wenigstens schon mal versucht, eine fortschrittlichere Gesellschaft aufzubauen. Europa hatte diese Chance bislang noch nicht. Das heutige Europa hat sich unter den US-Schirm gestellt, um die alte, rückständige und überholte Ausbeutergesellschaft zu verteidigen. Sicherlich ist eine umgestürzte sozialistische Gesellschaft auch wieder eine Ausbeutergesellschaft, aber immerhin ist sie einen kleinen Schritt weiter gekommen, und dieser kleine Schritt hat sich auch im Bewußtsein der Menschen niedergeschlagen und festgesetzt, da bin ich sicher.
Europa hat auch mit die Grundlagen für die russische Revolution gelegt, als auch sogar für die chinesische. Die russische Revolution hat stattgefunden, ist aber wieder zurückgefallen, ebenso wie die chinesische. Man darf gespannt sein, wie der nächste historische Schritt in dieser Hinsicht auf diesem gesamten euro-asiatischen Kontinent aussehen wird. Auch China ist in dieser Hinsicht gefragt, denn China hat ja den größten Widerspruch aller Zeiten erlebt, in dem Umsturz des Sozialismus hin zu einem wirklich räuberischen, aggressiven Kapitalismus, der sich gegenwärtig auf der ganzen Welt auszudehnen bestrebt ist. Aber auch das stößt auf seine Grenzen, das stößt nicht nur auf den Gegenpart, den USA-Imperialismus, den Konkurrenten sozusagen, und wie dieser Kampf aussehen wird, ist offen. Es gibt daher immer noch diese Dreierkonstellation, und dieser Fakt läßt eine gewisse Hoffnung bestehen, daß es möglicherweise zu verhindern ist, daß der imperialistische Krieg der Revolution zuvorkommt. Es gibt daher keinen Grund für revolutionäre und fortschrittliche Kräfte, die Flinte in das Korn zu werfen und schon gar nicht die eigenen Aktivitäten in Richtung sozialen Fortschritts einzustellen. Notfalls werden wir eben auch mit unseren eigenen revolutionären Robotern gegen die konterrevolutionären Gestalten vorgehen. Mal sehen, für welche Richtung sich dann die Digitalisierung entscheiden wird.
Ein Roboter benötigt Daten und diese muß jemand einspeisen. Und welche das sind und ob das dann auch durch Roboter geschehen kann, das kann zu recht angezweifelt werden. Ein solcher Selbstlauf ist selbst bei einem hohen Grad von Digitalisierung nicht möglich, es sei denn man könnte erreichen, daß die Roboter selbst zu Menschen werden. Und selbst wenn die gesamte Welt kollektiven Selbstmord beginge und darauf baute, daß die Erde sich dann eben digital weiter entwickeln würde … eine solche Absurdität würde selbst einen Roboter zum Lachen bringe!
Man muß eben die Dinge zu Ende denken, sonst wird man eines Tages davon überrascht, daß man schon den Anfang verpaßt hat. Es wird Zeit, daß die Entwicklung der Produktivkräfte endlich einmal der ganzen Gesellschaft zugute kommt und nicht nur einer kleinen herrschenden Schicht. Hartz IV bräuchte es überhaupt nicht zu geben, wenn dieses Prinzip vernünftig angewendet würde.
