Internet Statement 2019-32

 

 

 

 

Von wegen die soziale Theorie von Marx und Engels ist passé. Sie ist aktueller als je zuvor
–Teil 3

 

       – Was international gegenwärtig abgeht

       – Klimawandel ja - aber einen des sozialen Klimas

       – Kampf gegen Wohnungsnot: Die Losung muß  lauten    Mieten runter!

 

 

 

 

Maria Weiß 14.06.2019

Die verlorene Ehre des Vladimir Putin? Oder ist es die des Xi Jinping? Oder sollten sich die Menschen in diesen ehemals revolutionären Staaten erstmal überlegen, wie sie ihre eigene Ehre wieder zur Geltung bringen können?

 

Die gegenwärtigen Weltmachtfantasien eines Donald Trump sind nichts weiter als der verlogene Abklatsch eines solchen Niedergangs ehemals revolutionärer Staaten, wenn gleich da eine ganze Generation Geschichte dazwischen liegt. Und gewisse reaktionäre politische Kräfte in Europa dürften in einem solchen Spiegel ihren eigenen Abklatsch wieder finden. Revolutionäre Kräfte in Europa sollten versuchen, diese in dem ihnen gebührenden Mülleimern verschwinden zu lassen.

 

 

Warum ist die deutsche Bourgeoisie eine so ganz besonders miese konterrevolutionäre Mischung? Ich denke mal es kommt nicht zuletzt aus ihrer Aufgabe als Reaktion vor Ort, als reaktionäre Kraft zur Verhinderung revolutionärer Entwicklungen, auch im Sinne gewisser internationaler Potentaten, und zwar der oben bereits erwähnten, zu agieren.

 

Geschichtlich betrachtet hat Deutschland eigentlich eine ganz ähnliche Entwicklung wie andere Staaten in Europa, mit erheblichen revolutionären Potenzen. Dafür gibt es viele Beispiele in der Geschichte. Nehmen wir die aus dem 19. Jahrhundert, die revolutionäre Bewegung und deren theoretische Vertreter Karl Marx und Friedrich Engels. Auch diese haben sich aber schon mit der deutschen Reaktion, namentlich mit deren Verkörperung durch das reaktionäre Preußentum herumgeschlagen. Und Letzteres vor allem hat sich fortgesetzt, in Deutschland vor allem im Nazifaschismus, welcher der deutschen herrschenden Klasse mit seinen abstrusen Rassetheorien entgegen gekommen ist. Die zerstörerische Kraft dieser Symbiose muß man nicht noch einmal darstellen. Sie hat ihre geschichtlichen Spuren hinterlassen, bis zum heutigen Tag.

 

Aber das ist natürlich nicht alles. Das wäre einseitig, es so zu sehen. Deutschland hat auch seine Spuren in fortschrittlicher Hinsicht hinterlassen. Angefangen mit Marx und Engels und der Fortsetzung von deren revolutionärer Tätigkeit in den revolutionären Erhebungen von 1918, aber auch in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts in deren Fortsetzungen durch die Jugend- und Studentenbewegung der 1960er Jahre, welche bis zum heutigen Tag ihre Spuren nicht verwischen lassen. Gegenbewegungen gab es natürlich zu Hauf. Die bislang letzte ist die grüne Bewegung in Deutschland. Und auch in der Folge in anderen europäischen Staaten, welche den sozialen Widerspruch im Land auf einen angeblichen Widerspruch zwischen der Bevölkerung und dem Klima zurecht zu stutzen sich befleißigt, wobei sie kräftig von der deutschen Bourgeoisie unterstützt und ermutigt worden sind und werden. Nicht wenige linksorientierte Menschen aus der Jugend- und Studentenbewegung sind unter diesem Einfluß auf ein falsches, gegen die soziale Revolution gerichtetes Gleis gezogen worden. Wie viele tausende Menschen aus dieser Bewegung sind es, die heute das Werk der Bourgeoisie betreiben, zumeist ohne sich dessen bewußt zu sein oder gar dieses wollen. Zugleich sogar oft, ohne es zu wissen, aber sie tun es.

 

 Heute spaltet sich die revolutionäre Bewegung in Deutschland, aber inzwischen auch in vielen anderen europäischen Staaten in einer solchen Weise. Es gibt die so genannte grüne Richtung inzwischen überall – fatalerweise eine Richtung der Reaktion, welche den Menschen als eine Fehlentwicklung der Natur betrachtet – eine ganz offenkundig konterrevolutionäre Position, welche sich fatalerweise aber trotzdem als Fortsetzung der 1968er Bewegung versteht, aus der sie ursprünglich gekommen ist. Das macht die besondere Schwierigkeit aus, wie man dem begegnet. Einerseits haben sie fortschrittliche Elemente, andererseits haben sie konterrevolutionäre Zielsetzungen, teilweise ohne sich dessen bewußt zu sein. Was fängt man damit an? Wie löst man einen solchen Widerspruch? Was hier gefragt zu sein scheint, ist wieder einmal das revolutionäre „Eins teilt sich in Zwei“, die revolutionäre Methodik, welche der chinesische Revolutionär und langjährige Staatsführer Mao Zedong entwickelt hat. Es wird uns gar nichts anderes übrig bleiben, als konkret in allen Fragen zu unterscheiden: was ist wirklich revolutionär und innovativ, und was ist konterrevolutionärer Unsinn. Ein angebliches Problem einer angeblichen Klimaerwärmung um ein Grad Celsius dürfte wohl eher in letzterer Rubrik eingeordnet zu werden verdienen. Das zum angeblich dringlichsten Widerspruch der Gesellschaft zu erheben ist grober Unfug. Leider gibt es viel zu viele Menschen, die eine regelrechte Weigerung entwickelt haben, das zu erkennen. Wie bekommt man diese davon weg und hin zur Realität der gesellschaftlichen Widersprüche? Ich schätze, das wird erst die nächste Krise schaffen – hoffentlich.

 

 

Zunächst aber haben wir es mit dem extremen Widerspruch hier zu tun, daß Menschen, junge Menschen vor allem, die sich engagieren in gesellschaftlichen Fragen, sich solche Absurditäten zu eigen gemacht haben wie den Ökologismus, was von sämtlichen, oder fast sämtlichen Propagandisten der Konterrevolution als auch vom reaktionären Staate selbst massiv gefördert worden ist und wird, und deren jüngster „Knüller“ die Bewegung „Fridays for Future“ ist, allerdings aus Schweden kommend – einem der wohlhabendsten Staaten Europas. Daß sich das in die grüne Bewegung nahezu nahtlos einpasst, ja sogar zu deren Refreshment beiträgt, ist kein Wunder.

 

Was ist denn die so genannte grüne Bewegung? Sie ist von Anfang an eine stockreaktionäre Bewegung gewesen, die sich gegen den Fortschritt der Menschheit gerichtet hat, indem sie den Fortschritt der Produktivkräfte in der Gesellschaft, vor allem der am meisten fortgeschrittensten bekämpft und sich deren Liquidation auf die Fahne geschrieben hat. Ob diese ganz vielen jungen Menschen, die heute gegen den angeblichen Klimawandel auf die Straße gehen, darüber Kenntnisse haben, daran kann man zu recht zweifeln. Das haben sie nicht, aber das ist ihnen auch egal. Und offensichtlich ist ihnen auch Geschichte egal, ebenso wie der Realitätsbezug, das Messen ihrer Ansichten an der Realität. Das ist ihnen auch egal – Hauptsache grün.

 

Was ist das denn für eine Herangehensweise. Ein so genannter Klimawandel, hervorgerufen von einer angeblichen Erwärmung der Erdatmosphäre um ein Grad , wird zum angeblichen Hauptproblem der Menschheit hochstilisiert. Wie kommen denn diese Menschen überhaupt darauf, daß es angeblich so ist? Was ist denn das für ein angeblich so riesengroßes Problem? Das alltägliche Problem für die allermeisten Menschen auf der Welt besteht doch in etwas ganz Anderem. Es besteht darin, daß es in dieser Gesellschaft riesige Gegensätze gibt, unversöhnliche Gegensätze zwischen einer relativ geringen Zahl von Menschen, die sich alles erlauben können, auf der einen Seite und einer weitaus größeren Mehrheit, die darunter leiden muß und ihren tagtäglichen Kampf um die elementarsten Erfordernisse führt, wie zum Beispiel das Recht auf eine Wohnung, das tagtäglich bedroht ist. Obendrein gibt es eine zunehmende Zahl an Menschen, die noch nicht einmal Letzteres sich leisten können. Was hat das eigentlich mit Klimawandel zu tun? Im so genannten „ökologischen“ Sinn gar nichts. Im sozialen Sinn sollte es etwas damit zu tun bekommen, denn es wird Zeit, daß in dieser Hinsicht wirklich ein gesellschaftlicher Klimawandel zustande kommt.

 

Damit meine ich, daß man endlich wieder die sozialen Unterschiede in der Gesellschaft hier zum Thema macht und die ganzen Ungerechtigkeiten anpackt und damit die Bewegung auf ein neues, realitätsbezogenes Niveau hebt, oder anders ausgedrückt, zurück bringt. Und sich mit der Lösung dieser gesellschaftlichen Probleme befasst. Man wird sehen, wie schnell sich dann das soziale Klima wandeln wird. Ob die betuchten Schichten in diesem Land und in vielen anderen europäischen Ländern davon begeistert sein werden, daran kann man allerdings Zweifel haben. Nicht umsonst gibt’s seit Kurzem die „Bewegung“ Fridays for Future – sprich gegen die angebliche Klimabedrohung, und nicht ohne Grund kam bereits der Vorschlag, die Initiatorin dieses Schwindels mit dem Dalai Lama zusammenzubringen.

 

In der Tat brauchen wir einen Klimawandel, aber einen des sozialen Klimas in allen Staaten Europas und darüber hinaus auf der ganzen Welt. Die soziale Widersprüchlichkeit, welche auch in unseren hiesigen relativ gesättigten Gesellschaften („gesättigt“ durch die Ausbeutung der vielen Staaten Afrikas und Asiens als auch Lateinamerikas) immer deutlicher wird und sich weiter zuspitzt, die sollte man nicht mehr hinnehmen. Zehntausende von Wohnungslosen allein in Berlin sind bei weitem zu viel. Ein Klimawandel in dieser Hinsicht ist zu begrüßen oder mehr noch zu erzwingen. Aber bis das bei gewissen gut situierten Politikern aber auch Mittelschichtlern ankommt, darauf wird man wahrscheinlich noch lange warten. Darauf sollte man aber gar nicht warten, erst recht nicht, bis die nächste Krise oder auch ein nächster Krieg – wer weiß das schon- aus ihrer von der internationalen Ausbeutung eingelullten Existenz herauszureißen geeignet sein und auch ein Großteil diese Menschen eines Anderen belehren wird – bestenfalls. Darauf sollten wir nicht warten, solange es in dieser Stadt mehr als zehntausend Obdachlose gibt und noch weitaus mehr, welche in Zukunft von Obdachlosigkeit bedroht sein könnten, wenn der gegenwärtigen Senatspolitik nicht ganz entschieden in den Karren gefahren wird. Der jetzige Widerstand ist schon sehr gut, aber er muß noch viel stärker werden. Ein drastischer „Klimawandel“ in dieser Hinsicht wäre zu begrüßen. Und nicht nur das, er ist eigentlich unabdingbar. Die Parole in Zukunft sollte daher lauten: Weg mit dem ökologistischen Schwindel! Hin zur sozialen Realität und ihrer Veränderung.

 

 

 

Manchmal kommt man sich hier vor wie Don Quichotte, ein Kämpfer gegen Windmühlenflügel, während es hier die vernichtenden Flügel der Ausbeuterklassen auf der ganzen Welt sind, welche die Ursache der Misere darstellen. Sollten wir es nicht fertig bringen, diese zu einem Stillstand zu bringen? Die soziale Frage ist das Kettenglied. Der Ökologismus aber war und ist dazu da, davon abzulenken, um den Ausbeutern eine Verlängerung ihrer Galgenfrist einzuräumen. Hingegen müsste es sich darum drehen, wie sehr die Widersprüche zwischen den verschiedenen imperialistischen Mächten sich auf der ganzen Welt verschärfen und warum überhaupt eine solche ignorante Bombe wie Donald Trump, welcher sich die Gegensätze nicht nur unter europäischen Staaten bei seiner Kriegszündelei zu Nutze zu machen versucht, noch ertragen kann. Die historische Wahrheit des Ausspielens der verschiedenen europäischen Staaten gegeneinander hat sowohl den ersten Weltkrieg als auch den zweiten begünstigt. Sollen wir erst warten, bis es denen gelungen ist, den dritten vom Zaun zu brechen? Man sollte darauf hinwirken, daß europäische Staaten sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Dann wird’s für die Kriegsbrandstifter wenigsten schwieriger. Noch besser aber wär es, wenn überall die sozialen Kämpfe diesen Verbrechern das Verfolgen ihrer Zerstörungspläne zunichte machen.

 

 

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