Internet Statement 2019-37

 

 

 

Wenn der afrikanische Kontinent aufsteht, dann ändert sich das Klima auf der ganzen Welt

Warum hat sich Karl Marx wohl den Spitznamen "Mohr" zugelegt. Sicherlich nicht, um die Unterdrückung derselben zu perpetuieren. Für die Unterdrückung des afrikanischen Kontinents war er ganz bestimmt nicht.

– Facetten der Situation

 

 

Maria Weiß 15.07.2019       

Idealismus ist eine Anschauung der Bourgeoisie. Das Proletariat braucht diese nicht. Und das heißt in der Konsequenz: Mit Absichtserklärungen allein ist niemand geholfen. Was wir brauchen, ist die Umsetzung in Realität. Irgendwann ist mal der Punkt gegeben: jetzt oder nie. Und ich denke, der ist nicht mehr allzu fern. Oder sollen wir etwa warten, bis in Europa wieder die Abschussrampen aufgebaut werden und die ganze Pseudolinke dann schreit: Nein, das haben wir aber nicht gewollt. Wen interessiert das dann noch? Entscheidend ist, daß man rechtzeitig dagegen vorgeht. Wer den imperialistischen Krieg verhindern will, der muß die soziale Revolution vorantreiben. Wir brauchen keine Fortsetzung des Merkelregimes in irgendeiner anderen farblichen Variation. Was wir brauchen, ist eine soziale Umwälzung. Das gilt eigentlich für sämtliche europäischen Staaten, aber was permanent davon abzulenken geeignet ist, das ist gegenwärtig vor allem die Flüchtlingskrise, hausgemacht, wohlgemerkt.

 

 

Wieder ein anderes Thema, das Thema Organspende. Die Faz vom 27. Juni schreibt dazu folgendes: „Wie viel Druck darf bei der Organspende ausgeübt werden?“

Wie bitte? Gar kein Druck. Sonst ist es doch keine Spende mehr. Können diese Leute denn elementare Unterschiede nicht auseinander halten? Aber ich muß schon sagen, der Autor dieses Artikels bringt die Sache in gewisser Weise auf den richtigen Punkt: Wie viel Druck darf ausgeübt werden? Das ist auch das, was man schon längst in der Praxis erfahren hat. Und zwar insofern, als tatsächlich unter bestimmten Bedingungen ein ganz extremer Druck ausgeübt wird, auf die Angehörigen wohlgemerkt, und nicht nur das, sondern indem zugleich mit entsprechenden medikamentösen Verordnungen eine Wirkung in eine solche Richtung erzeugt wird. Das haben wir selbst erlebt. Zugleich wird eine Art Stimmungsmache betrieben gegenüber den Angehörigen, in eine Richtung wie „Ja, er wird aber doch selbst wenn er wieder aufwacht, in jedem Fall dann ein hundertprozentiger Pflegefall sein“. Na und? Wessen Entscheidung ist das denn? Mal ganz davon abgesehen, daß auch viele der angeblich „hundertprozentigen“ Vorhersagen von ärztlicher Seite sich nicht erfüllen.

 

Was dort betrieben wird mit der so genannten Organspende, ist nichts weiter als eine völlige Vermarktung menschlichen Lebens. „So ein Herz möchte ich haben“, so lautete es damals gegenüber uns von Seiten des verantwortlichen Oberarztes oder Leiter der Klinik. Das ist typisch. Wozu denn? Um es woanders einzupflanzen und damit viel Geld zu verdienen? Das ist eine völlige Perversion menschlichen Lebens, die dort betrieben wird. „Achtzehn Stunden“ wurde damals gleich von den Verantwortlichen des gerufenen Rettungswagens notiert. Aber das war der Zeitraum seit dem ich ihn zuletzt gesehen hatte und mit ihm gesprochen hatte. Es muß aber nicht der Zeitpunkt seines Zusammenbruchs gewesen sein, war es auch nicht. Es wurde aber einfach unterstellt von den Leuten des Rettungswagen und eilfertig gleich notiert und war auch offenbar der Anlaß, ihn in eine sogenannte „Entnahmeklinik“ (der Ausdruck selbst lässt an Perversion schon nichts zu wünschen übrig) zu transportieren, anstatt in die Klinik, die um die Ecke lag. Das war mir damals alles noch nicht so bekannt, und ich konnte auch nichts machen, ich durfte nicht einmal dabei sein, als ihm das Beatmungsgerät angesetzt wurde, ich konnte aber hören, daß er gehustet hat. Das war schon ganz schön brutal, was dort abgelaufen ist, und wenn man das Ergebnis betrachtet, dann bekommt es wirklich einen perversen Geschmack. Eine Anklage wegen Mordes ist jetzt wahrscheinlich zu spät, aber die näheren Umstände und Details, die einem im Nachhinein in ihrer konkreten Bedeutung erst richtig klar geworden sind, die kann man natürlich auch jetzt noch darstellen und anprangern. In der Situation selbst, welche naturgemäß in solch einem Fall eine extreme ist, kann man nicht alles gleich verstehen und schon gar nicht Einspruch einlegen, denn die haben einfach gemacht und mich ausgeschlossen. Aber im Nachhinein bekommt das alles seinen ganz speziellen perversen Geschmack.

 

Der Medizinsektor ist längst ein Sektor von vielen Milliarden an Geld in diesem Land, vielleicht sogar der Sektor, der am lukrativsten überhaupt wirtschaftet. Wer weiß das schon? Die vielen Organtransplantationen spielen dabei durchaus eine wichtige Rolle, wobei das Wort „Spende“ dabei wirklich einen perversen Geschmack bekommt, nimmt man mal unsere eigene Erfahrung. Was blieb einem denn anderes übrig? Man kann nicht alles übersehen, wenn die Clique von Rettungspersonal und Ärzten einfach entscheidet: Die und die Klinik kommt in Frage und die und die nicht, obwohl sie viel mehr in der Nähe liegt. Woher sollte ich denn wissen, daß von vornherein hier eine so genannte „Entnahmeklinik“ angesteuert wurde? Mir leuchtete da nicht ein, weil es am weitesten entfernte war. Auch dauerte es dort ungewöhnlich lange, bis der behandelnde Arzt mit uns als den Angehörigen reden wollte, das dauerte und dauerte und am Schluß kam dann heraus, daß es angeblich zu spät gewesen sei, um noch irgendwas zu ändern. Wer soll das glauben ? Da stimmte doch ganz offensichtlich einiges nicht. Aber wenn man sich die heutigen Äußerungen gewisser Kreise zum Thema Organspende anseht, wie das gehandhabt wird, wie das überhaupt betrachtet wird, dann wundert einen das damalige Vorgehen nicht. Das ist elf Jahre her, aber in diesen elf Jahren hat sich in diesem Land in dieser Hinsicht wohl einiges „weiterentwickelt“.

 

 

Notre Dame – weder Unfall noch Anschlag, wie es jetzt lautet. Was war es dann? Die dritte Dimension oder wie?

 

Wenn das Fußvolk schon so artig ist, dann kann man von oben noch eins draufsetzen. So denkt offenbar der neue Öko-Papst Norbert Röttgen, CDU. Das Problem ist folgendes: Habeck ist zu links, Merkel hat ausgedient, da braucht es einen neuen Ökopapst, welcher vielleicht für die Grünen akzeptabel ist. Überhaupt besteht ein nicht unwichtiges Problem für die Bourgeoisie darin, daß viele Grüne aus der Linken kommen und davon immer noch nicht alles verschwunden ist, so ökologistisch sie sich zuweilen auch geben. Das ist nicht völlig weg und darin liegt eine Gefahr vor allen Dingen dann, wenn die nächste ökonomische Krise vorankommt. Und die kommt voran, dessen kann man sicher sein. Also was tun? Ein schönes Dilemma, was Merkel da hinterlässt, für die Bourgeoisie allerdings. Und ob die Losung „Fridays für Future“ noch verfängt, wenn es mal so richtig hart kommt mit der Krise, das sei noch mal dahingestellt.

 

Was war denn das für eine merkwürdige Berichterstattung über den G20 Gipfel? Was ist denn mit der Berichterstattung über China? Das war überhaupt nicht existent. Das Einzige was man gehört hat war das Treffen von Donald Trump mit Kim Yong Un und was noch alles mehr? Das ist mehr als merkwürdig.

 

 

Das neue Kleid der bürgerlichen Herrschaft in Europa trägt die Farbe grün. Aber es wird nicht weniger brutal sein als das alte, da kann man sicher sein. Stellt sich allerdings die Frage, warum das nur so Wenige durchschauen.

 

Ich bin der Ansicht, daß diese Aktion der Carola Rackete Respekt verdient. Und das deswegen, weil es eine individuelle Entscheidung ist, keine Geldentscheidung, was bei diesen ganzen Schlepperbanden dominiert. Afrika erhebt sich, und das zu Recht. Und daß es dies in dieser Form tut, daß es versucht mit seinen vielen Menschen auch auf andere Kontinente zu gelangen – na bitte schön, warum sollen sie das nicht? Völkerwanderungen hat es immer gegeben in der Geschichte. Warum denn nicht eine solche? Wer will denn diesen Völkern das Recht absprechen? Afrika als Rohstoffreservoir für die Interessen anderer Kontinente? Das dürfte wohl der Vergangenheit angehören, und zwar zu recht. Es wird Zeit, daß Afrika seine Rohstoffe selbst in die Hand nimmt und damit Entwicklung vorantreibt. Ob dabei ein paar Millionen Menschen nach Europa auswandern oder nicht ist dafür völlig belanglos. Afrika, der vergessene, der unterdrückte und ausgeplünderte Kontinent? Das dürfte wohl der Vergangenheit angehören. Man erinnere sich: Was für einen Aufstand hat es denn gegeben gegen die Revolutionen des asiatischen Kontinents, mit China an der Spitze? Warum sollte man eigentlich die Revolution des afrikanischen Kontinents anders bewerten? Ganz im Gegenteil, das ist die Zukunft und das wird noch manche Leute in ihrer ganzen bisherigen Weltanschauung eines anderen belehren. Der schwarze Kontinent erhebt sich? Na und, das ist völlig berechtigt. Ich denke, die Hautfarbe ist dabei völlig nebensächlich. Wer spricht heute noch von China als dem gelben Kontinent? Niemand tut das und das völlig zu recht.

 

Aber welches Recht haben wir denn in Afrika? Ist es nicht das gleiche Recht? Der schwarze Kontinent? Wie bitte? Die Hautfarbe ist egal, wichtig ist, daß es Menschen sind, die vorwärts wollen. Not only black is beautiful, black is equal! Das ist sehr wichtig festzustellen, denn es ist noch nirgendwo auf der Welt komplett durchrealisiert. Diese Aufgabe steht noch an. Wer wären wir denn, wenn wir das nicht auch bewältigen könnten? „Black is beautiful“ ist solange nichts weiter als ein korrumptiver Schein der Bourgeoisie, als er nur als Trostpflaster vor die Füße geworfen wird. Was zu realisieren ansteht ist Black is equal. Die brauchen sich mal gar keine Illusionen zu Machen; wir können auch so weit gehen zu sagen: Black people first. Mao Zedong hat vertreten: Um einen Fehler zu korrigieren, muß das Maß überschritten werden. Ich denke, das ist auch in diesem Zusammenhang richtig. Wir gehen da so heran: Niemand kann etwas für seine Herkunft, aber was er daraus macht, dafür ist er allerdings voll verantwortlich.

 

Rassismus egal in welcher Form ist out. Was angesagt ist, ist Emanzipation. Die arbeitenden Klassen und Schichten müssen ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen, egal in welchem Teil der Welt, auf welchem Kontinent auch immer sie sich befinden. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber ein Prinzip, was sich erstmal gesellschaftlich durchgesetzt hat, das ist auch nicht mehr so leicht wieder weg zu bekommen. Die heutigen millionenfachen Wanderungsbewegungen beweisen eigentlich nichts anderes, als daß die Menschen entschlossen sind, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Nutzen wir es doch aus, um den Fortschritt voranzubringen. Ich habe nichts gegen Carola Rackete und andere, sollen sie doch Menschen retten. Voraussetzung ist allerdings, die fortschrittliche Perspektive nicht aus den Augen zu verlieren. Eine Aktion bemisst sich daran, was sie an gesellschaftlichem Fortschritt zustande zu bringen fähig ist. Mehr braucht man dazu eigentlich gar nicht sagen.

 

Die jetzige Welle aus Afrika Richtung Fortschritt wird nicht abebben, sie wird aber Europa dazu zwingen, sich damit auseinanderzusetzen und Konzepte zu entwickeln, die dem gerecht werden. Afrika – der schlafende Kontinent? Das ist vorbei, und das ist auch gut so.

Zweifellos bedeutet diese Bewegung auch eine kulturelle Herausforderung. Aber der muß man sich eben stellen. Und eins ist gleich dazu zusagen: Wenn die europäische Bourgeoisie sich Illusionen macht, warum diese ganzen Menschen sich auf den Weg gemacht haben und machen, dann ist es sicher nicht mit dem Ziel, in einem Krieg gegen Russland verheizt zu werden. Es bleibt also weiter alles recht kompliziert und man tut gut daran, seinen politischen Horizont zu erweitern.

 

Iran ist zwar nicht Europa, aber andererseits auch nicht so weit davon entfernt. Signale gibt es genug, aber das Menschenrecht, das muß erst noch erkämpft werden, damit es endlich auch in der Praxis durchgesetzt werden kann. Mit Klimawandel hat das allerdings höchstens in Form eines sozialen Klimawandels etwas zu tun. Ein oder zwei Grad Erderwärmung sind in diesem Zusammenhang einfach nicht von Belang.

 

 

www.neue-einheit.com                                www.neue-einheit.de

 

 

 

 


neue-einheit.com

 

 

 

 

 

 

Europäischer Neokolonialismus in Afrika – auch eine Spätfolge des sogenannten Arabischen Frühlings
Die neokolonialistische Heuchelei in punkto Afrika muß an den Pranger!
Maria Weiß 22.11.2017

Das Unumstößliche der Pariser Klimakonferenz Hartmut Dicke 03.02.2007'

Zu Umständen und Hintergründen des Todes von Hartmut Dicke
Vor einem Jahr – „Schicksal“ oder abgekartetes Spiel?
Maria Weiß 26.08.2009

Brand von Notre Dame
Nichts passiert ohne Grund, und den muß man eben herausfinden
Maria Weiß 15/22.04.2019

Über Rassismus und seine sehr verschiedenen Erscheinungs-
formen

Maria Weiß 16.02.2019

Der sog. Atomwaffen-Sperrvertrag und der Iran
Red. NE - hd 11.08.2005

Erschienen als Broschüre:
Flüchtlingskrise und neo-koloniale Kriegspolitik
- zwei Seiten einer Medaille

Internetstatements zum Thema
Flüchtlinge, Migration und Krise
aus dem Jahre 2015

von Maria Weiß
132 Seiten A5, 1,50 Euro

Hier bestellen