Internet Statement 2019-54

 

 

 

An den Pranger gehören Fahrer mit einem verantwortungslosen Fahrstil

 

 

 

Maria Weiß  12.09.2019

Gegenwärtig wird alles dafür getan, in der Öffentlichkeit diese grausige Tat von dem Autofahrer, der vier Menschen auf dem Gewissen hat, zurecht zu biegen und zu rechtfertigen. Da werden die tollsten Sachen erfunden. Auf einmal lautet es in der Presse, daß dieser Mann angeblich Epileptiker ist und einen epileptischen Anfall hatte und deswegen so schnell gefahren ist. Das ist ja völlig abstrus. Wenn das so gewesen wäre, dann hätte er sich eventuell überhaupt nicht hinter ein Steuer setzen dürfen und schon gar keine Manöver wie das schnelle Vorbeifahren an einer Warteschlange auf der Gegenfahrbahn ausführen dürfen. Es werden die größten Märchen erfunden um über die tatsächlichen Hintergründe hinwegzudecken. Das ist es, was man hier mal wieder bemerken kann.

 

Der Tagesspiegel von heute hat dazu einen wirklich sehr markanten Artikel zu diesem grauenhaften Unfall. Er schreibt: „Wir haben keine Ökodiktatur und wir wollen auch keine“. Wie bitte? Wir haben keine Ökodiktatur? Das stimmt erst mal schon gar nicht, sondern in sehr vielen Bereichen der Gesellschaft haben wir sie bereits. Aber hier, im Verkehrswesen, da sieht die Sache natürlich anders aus. Da muß man auf einmal Partei für die Raser ergreifen. Und alles, was das kritisiert, als Ökologisten diffamieren. Wie passt das denn zusammen? Das ist doch wohl völlig daneben.

 

Bekanntlich wollen die Ökologisten am liebsten überhaupt die Autos abschaffen. Aber darüber sieht man natürlich großzügig hinweg, wenn es darum geht, irgend etwas Absurdes zu beweisen. Das Phänomen der Raser, weder in Berlin noch anderswo in dieser Republik, hat auch nur irgend etwas mit Ökologismus zu tun. Nein, das hat etwas mit den sich hier etabliert habenden, in Jahrzehnten wohlgemerkt, so genannten Parallelgesellschaften zu tun, und deren ökonomischer Basis, welche aus Rauschgiftverbreitung, kriminellen Machenschaften und sonst was dieser Art besteht. Interessant ist nur, daß nunmehr alles unter den Tisch gebuttert wird.

 

Was denkt sich eigentlich ein solcher Schreiberling des Tagesspiegel dabei? Der Artikel heißt „Warum ein SUV-Verbot falsch wäre“. Dieses grauenhafte Geschehen ist doch nicht durch eine bestimmte PKW-Klasse verursacht, wie das in diesem Artikel ernsthaft diskutiert wird, sondern durch das Verhalten des Fahrers. Das, was hier gefordert ist, ist eine verantwortungsbewusste Fahrweise, und das ist etwas gänzlich anderes. Verantwortungsvoll fahren kann man in jeder Art Gefährt, in jeden Auto, sowohl in einem Kleinwagen als auch in einem solchen SUV als auch auf dem Fahrrad. Ebenso kann man auch bei allen diesen Gefährten das Gegenteil praktizieren. Es geht also hier nicht darum, irgendein Fahrvehikel als verantwortlich herauszufinden, sondern es geht eher darum, eine Fahrweise, welche durchaus abhängig ist von der gesellschaftlichen Einstellung als auch der ökonomischen Basis, heraus zu finden und an den Pranger zu setzen. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Das scheint aber der Verfasser dieses Artikels nicht kapiert zu haben. Man kann auch auf einem Fahrrad völlig verantwortungslos fahren und schweres Unheil anrichten.

 

Darum geht es hier aber nicht, sondern es geht darum, zu erklären, woher ein solches Phänomen wie dieses, welches diesen schrecklichen Unfall verursacht hat, eigentlich kommt, nimmt man mal die angebliche Epilepsie dabei aus, welche bislang überhaupt nicht bewiesen ist als angebliche Ursache der todbringenden Fahrweise. Das Phänomen derartiger Raser, das gibt es durchaus, seit etlichen Jahren in dieser Stadt immer öfter. Und Tote und Verletzte auf Grund dieses Phänomens gibt es ebenfalls. Man erinnere sich doch an die Kudamm-Raser, welche den Tod eines Menschen verursacht haben und deswegen jahrelang vor Gericht standen und schließlich wegen Totschlag verurteilt wurden, weil man ihnen einen gezielten Mord nicht nachweisen konnte. Das muß man auch gar nicht. Jemand, der sich so verhält, daß er mit seiner Raserei jede Verkehrsvorgabe ignoriert, da ist doch der Unfall vorprogrammiert, auch der todbringende, und dafür ist er durchaus verantwortlich und zur Verantwortung zu ziehen.

 

Der Tagesspiegelartikel, von heute nebenbei, trägt die Überschrift: „Warum ein SUV-Verbot falsch wäre“. Es geht ja gar nicht darum, ein generelles SUV-Verbot zu erteilen, sondern es geht darum, die völlig verantwortungslose Fahrweise – egal ob krankheitsbedingt oder nicht – zur Rechenschaft zu ziehen. Können denn solcher Schreiberlinge des Tagesspiegel überhaupt gar nichts mehr unterscheiden? Da steht dann noch in kleiner Schrift „Wir haben keine Ökodiktatur“. Wir wollen auch keine, der Ansicht bin ich auch. Aber dieser konkrete Fall hat erkennbar mit Ökologismus gar nichts zutun. Es gilt erstmal herauszufinden, .was die tatsächliche Ursache dieses grauenhaften Unfalls gewesen ist und darüber hinaus allerdings auch, dieser völlig ausgeflippten, verantwortungslosen Raserei, die seit einigen Jahren in dieser Stadt zum Phänomen geworden ist, einen Riegel vorzuschieben. Das hat mit Ökologismus gar nichts zu tun, aber es hat auf der anderen Seite durchaus etwas damit zu tun, die Zivilisation vor dem Barbarismus im Straßenverkehr, verursacht durch völlig aus ausgeflippte, von Rauschgiftverkäufen und anderen kriminellen Machenschaften sich bereichernde Kreise, welche sich in den letzten Jahrzehnten hier etabliert haben, einen Riegel vorzuschieben. Was sagt denn Herr Geisel, Innensenator in Berlin, zu derartigen Vorkommnissen? Von diesem Menschen hat man leider seit Jahren schon nichts mehr gehört, obwohl eigentlich genau dieses Problem unter anderen in seinen Aufgabenbereich fällt. Und was sagt Raed Saleh, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, dazu? Von ihm hat man in dieser Hinsicht noch garnichts vernommen, obwohl das eigentlich auch sein Thema sein müßte. (siehe unseren Artikel: Probleme löst man nicht dadurch, daß man sie ignoriert, Herr Saleh! )

 

 

 

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