Internet Statement 2020-10

 

Der Vorschlag des Donald Trump zur neuen Staatenbildung im Mittleren Osten ist bestenfalls ein schlechter Witz

Wie bitte? Ihr wollt uns unseren Staat streitig machen? Dann sperren wir euch doch am besten gleich bei uns ein.

Maria Weiß 30.01.2020   

Was ist eigentlich von Donald Trump anderes zu erwarten als Frechheiten? Der ist doch schon so angetreten und setzt das munter fort. Die letzte Absurdität in diesem Zusammenhang betrifft Palästina: Die Palästinenser sollen endlich ihren eigenen Staat bekommen, nachdem ihnen ihr ursprünglicher gestohlen wurde. Und wo soll der sein? Mitten im Kern desjenigen Staates, welcher ihnen den eignen gestohlen hat. Eine größere Frechheit kann man sich kaum vorstellen. Eigentlich lohnt es sich kaum, das überhaupt zu kommentieren. Man braucht nur auf die Landkarte zu schauen, um festzustellen, was das eigentlich bedeutet. Palästina mitten drin in Israel eingeschlossen. Mitten in dem zionistischen Gebilde ein Staat Palästina? Wie bitte? Staat ist hier wohl nicht die richtige Bezeichnung. Gefängnis wäre eher angesagt. Nach dem Motto: Was? Die wollen einen eigenen Staat Palästina? Dann ist es doch besser, wir sperren sie gleich bei uns ein. Dann haben wir wenigstens die Kontrolle darüber, was sie machen.

Es reicht ja schon ein Blick auf die Landkarte und die verschiedenen ausgewiesenen Punkte für die palästinensischen Gebiete, wie es einige Zeitungen heute bringen. Israel hat sich wohl gesagt: Wir haben ihnen ihren Staat seinerzeit zwar geklaut. Aber das ist lange vorbei. Wir haben jetzt hier das Gewohnheitsrecht, mal abgesehen von unserem moralischen Anspruch auf Grund der Naziverbrechen.

Was? Die wollen ihren Staat? Den haben wir uns doch längst selber angeeignet. Sperren wir sie doch lieber gleich bei uns drinnen ein. So in etwa könnte man die Vorgehensweise der israelischen Regierung, wie sie jetzt in dem Trump-Vorschlag zum Ausdruck kommt, charakterisieren. Wer aber hat diese grandiose Idee erfunden? Niemand anders als der gegenwärtige US-Präsident Donald Trump, der Israel-Spezialist. Eigentlich könnte man diesen Vorstoß als schlechten Witz abtun. Aber leider ist es kein Witz, weil die Lage in Palästina schon seit Jahrzehnten unerträglich ist und daher natürlich jeder, der versucht das zu ändern - und sei es auch nur zum Schein - vielleicht auch mal Gehör bekommt. Aber wenn man sich diesen jüngsten Plan von Donald Trump anschaut, dann kann man nur sagen: Nein Danke, so nicht!

Selbstverständlich haben daher etliche palästinensische Organisationen dies bereits abgelehnt. Man mag von Hamas denken was man will, aber daß sie das als Verhöhnung empfinden, kann man ihnen nicht verdenken.

Irgendwie drängt sich doch die Frage auf, warum dann nicht gleich einen Staat Palästina, in dem alle gemeinsam leben, was vernünftiger wäre als ein Staat Israel, der seinerzeit als eine Art Ausgleich für die nazistischen Verbrechen, sofern man da von Ausgleich überhaupt sprechen kann, gebildet worden ist, und zwar wiederum gegründet auf dem Unrecht der Vertreibung der palästinensischen Bewohner. Dinge sind eben manchmal kompliziert und Lösungen erst recht. Aber was jetzt als Vorschlag des amerikanischen Präsidenten geliefert worden ist, das kann man nicht einmal als schlechteen Witz, sondern nur als Verhöhnung empfinden.

 

 

 

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