Intenet Statement 2020-21
Corona - Fragen, Widersprüche und Aussagen, die wütend machen
Uwe Müller 28.03.2020 Die Welt steht Kopf. Das öffentliche und soziale Leben und die Ökonomie in vielen Ländern der Erde wird seit Wochen lahmgelegt, regelrecht an die Wand gefahren. Das Corona-Virus (oder sollte man nicht besser sagen, die Maßnahmen gegen das Corona-Virus?) bestimmen derzeit große Teile des öffentlichen Lebens. Jegliche Maßnahme, und sei sie auch noch so extrem wie Ausgangssperren, komplette Schließung der Schulen, der Gastronomie, des Handels und vieler Industrie- und Dienstleistungsbetriebe, scheint gerechtfertigt im Kampf um die Gesundheit der Menschen . Der Ausnahmezustand ist mittlerweile zum „Normalzustand“ gemacht geworden. Und das in einem Tempo, das atemberaubend ist.
„Wir befinden uns im Krieg!“ verkündet ein Herr Macron mit martialischen Worten. Und ob man will oder nicht, damit befindet er sich auf einer Ebene mit Jens Spahn, dem deutschen Krankheitsminister. Es müsse alles getan werden für die Gesundheit der Menschen, heißt es hierzulande etwas weniger martialisch, es gehe schließlich „um Leben und Tod“, so ist vielerorts von Politikern bei uns und weltweit zu hören, von manchen „Experten“ ganz zu schweigen. Da ist dann natürlich jedes, notfalls auch rechte, Mittel recht. Was ein kleines Virus [1] so alles auslösen kann....
Manche Aussagen machen (nicht nur mich) einfach nur wütend.
„Es geht um die Gesundheit der Menschen“, dafür müsse man alles tun und vor allem in Kauf nehmen. Jahrzehntelang haben die gleichen politischen Typen und Parteien sich einen feuchten Kehricht um die Gesundheit der Menschen, die ihnen heute angeblich so sehr am Herzen liegt, geschert, haben sie die Mißstände und die Korruption im Gesundheits- und Pflegewesen befördert oder zumindest großzügig darüber weggeguckt. Standen die Profite im Vordergrund – sie tun es immer noch - die Menschen und ihre Gesundheit waren und sind dabei nur Mittel zum Zweck, Patienten ebenso wie Pflegepersonal. Wie viele Menschen in den Krankenhäusern und Altenheimen haben darunter gelitten und sind nicht selten gar daran gestorben, das frage ich mich! Wie viele Pfleger haben entmutigt und ausgebrannt ihren ehemals geliebten Beruf aufgegeben, weil sie es in diesem Umfeld mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren konnten – von der eklatanten Unterbezahlung mal ganz zu schweigen. Hat das die Heuchler von heute gekratzt? Kein Bißchen. Warum aber heute nun kratzt es sie angeblich? Wieso nun diese Sorge? Was läuft hier für ein Film ab? Was steckt da dahinter? Solche Fragen treiben bestimmt nicht nur mich um.
„Wir befinden uns im Krieg!“. Wer mit wem- fragt man sich da sofort. Da sind dann angeblich auch alle Mittel recht? Da muß dann natürlich auch das Kriegsrecht herbei, angeblich. Schluß mit Streiks und Gelbwestenbewegung. Schluß mit Protesten und Diskussionen. Alle müssen sich ein- und vor allem unterordnen. Und da müssen Milliarden her, ja Billionen. Schutzschirme in gigantischem Ausmaß werden allerorten gespannt, um die gravierendsten Folgen des ökonomischen Fast-Stillstands irgendwie abzufedern. Schuldenbremse war gestern - Schulden machen ist heute angesagt, ohne Begrenzung sogar. Ob das gutgehen kann - auf lange Sicht? Das glaube, wer will.
Wenn man vom Krieg gegen das Virus sprechen kann, dann in Bezug auf die Ärzte, Pfleger und Pflegerinnen. In der Tat befinden sich diese im Krieg gegen das Virus, besser gesagt im Kampf vor allem gegen fehlende Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel, im Kampf gegen fehlende Beatmungsgeräte, im Kampf gegen die Mißstände im Gesundheitswesen. Sie alle, die dem Virus Aug in Aug gegenüberstehen, tun ihr Bestes, arbeiten rund um die Uhr - allzu oft aber kämpfen sie aufgrund der Umstände auf verlorenem Posten.
Wieso hat man es bei uns und anderswo so weit kommen lassen?!
Ich frage mich auch die ganze Zeit, und viele diskutieren auch darüber, wieso am Anfang hier alles so lax gehandhabt wurde. Reisende aus Corona-Gebieten wie China, Italien oder Österreich kamen zurück ohne jede Kontrolle oder Quarantänemaßnahme. So konnte sich das Virus natürlich auch hier bei uns gut ausbreiten. Dafür aber nun umso extremere Maßnahmen. Maßnahmen, deren Sinnigkeit und Verhältnismäßigkeit man ernsthaft in Frage stellen muß - auch wenn viele Länder das genauso oder noch strikter handhaben. Ausgangssperren, Schulen schließen, Dienstleistungs- und Industriebetriebe stilllegen - alles sinnvoll und notwendig. Ich habe da große Zweifel. Schweden zum Beispiel handhabt das in meinen Augen wesentlich besser und auf jeden Fall verhältnismäßiger als das andernorts der Fall ist. Es hält das öffentliche Leben und die Ökonomie am Laufen und versucht, der Epidemie mittels der Isolierung der Infizierten und Schutzmaßnahmen bei Kranken und Alten im Griff zu halten. Bislang jedenfalls ebenso erfolgreich als andere Länder.
War die anfangs viel zu laxe Haltung fahrlässig, der Unfähigkeit und Schlamperei geschuldet? Da spricht einiges dafür. In kürzester Zeit gab es elementare, zum Schutz vor Ansteckung notwendige Dinge wie Desinfektionsmittel oder Atemmasken nicht mehr zu kaufen. Das ist bis zum heutigen Tag vielerorts der Fall. Selbst Haushaltstücher und Klopapier sind knapp geworden und nur schwer zu bekommen. Auch der Bedarf der Ärzte und Kliniken an elementarer Schutzausrüstung war nach kurzer Zeit schon nicht mehr zu decken. Beatmungsgeräte sind knapp, was an einigen Orten bereits zu unvorstellbaren „Auswahl“kriterien geführt hat UND FÜHRT. Selbst die Sauerstoff-Flaschen sind mittlerweile schon knapp geworden. Jede Menge Dinge laufen schief, kaum nachvollziehbar. Gute Vorbereitung auf Epidemien und Pandemien, die es ja nicht erst seit Corona gibt, sieht anders aus, würde ich meinen.
Oder steckt da mehr dahinter? Steckt da etwa Absicht dahinter? Diese Frage zu stellen, halte ich für durchaus berechtigt und notwendig.
Man kann sich doch des Eindrucks nicht erwehren, daß
das Corona-Virus den Kapitalvertretern und manch einer herrschenden Clique
und Regierung ganz gelegen kommt. So war doch die Weltwirtschaftskrise
schon im Anmarsch, alle Zeichen deuteten auf eine globale Rezession hin,
mit all den damit einher gehenden Bankrotten und sozialen Verwerfungen.
Jetzt ist die Rezession da - aber nicht wegen des kapitalistischen Wirtschafts- und Herrschaftssystems,
sondern wegen eines Virus, für den ja schließlich
niemand etwas könne. Und es werden deswegen kurzerhand nun gigantische
Billionen starke „Rettungsschirme“ aufgespannt, die in normalen
Zeiten so nicht vorstellbar gewesen wären. Von den, nicht nur grünen,
Einschränkungspropagandisten ganz zu schweigen, die sich über
das Herunterfahren der Wirtschaft und sinkende CO2-Abgase freuen,
die jubeln, weil man anhand des Virus ja sehen kann, daß auch einschneidendste
Maßnahmen gegen die Bevölkerung möglich sind, wenn man
nur genug Panik erzeugt und gar noch mithilft, reale Bedrohung zu fabrizieren
bzw. zu ermöglichen, von Rentenkassen, die weniger bezahlen müssen,
wenn viele Alte vom Virus dahingerafft werden. Diese Liste könnte
man fortsetzen, und ich werde insbesondere, was die ökonomischen
Hintergründe betrifft, darauf zurückkommen. Fürs erste
soll es genügen, diese Fragen aufzuwerfen.
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[1] Ein „kleiner“ Virus im doppelten Sinne: Klein im Sinne von Unsichtbar und winzig. Und klein im Sinne von Verhältnismäßigkeit im Vergleich zu anderen Pandemien und im Vergleich der Anzahl der Todesopfer zur Bevölkerungszahl. Das Virus und seine Auswirkungen sind real und weltweit spürbar. Da, wo die Infizierungsraten enorm sind, stoßen alle Gesundheitswesen schnell an ihre Grenzen, gibt es viele Tote. Noch immer auch gibt es weder ein Medikament noch eine Impfung. Aber insgesamt gesehen, im Vergleich zu anderen Pandemien, ist die Auswirkung des Corona-Virus noch „klein“. China scheint schon über den Berg zu sein, so lautet es jedenfalls offiziell. Herr Xi hat ja jetzt auch einen Leidensgenossen, wie es verlautet. Sein Name ist Donald Trump.
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