Internet Statement 2020-84
Die
Tatsache, daß die Linke in diesem Land die nationale Frage nicht
richtig behandelt, kann zu weiteren katastrophalen gesellschaftlichen
Folgen führen Maria Weiß 21.11.2020 Das darf eben in diesem Land nicht sein. Das ist eine geschichtlich begründete conditio sine qua non, welche es hier schon sehr lange gibt. Gesellschaftlich tragende Auswirkungen aber hat dieses Problem vor allem im zwanzigsten Jahrhundert gezeitigt. Sowohl der erste Weltkrieg als auch der zweite sind davon nennenswert geprägt, wenn nicht gar verursacht. Aber auch schon das 19. Jahrhundert war davon mit geprägt. Hartmut Dicke hat dazu eine Abhandlung verfaßt, deren Veröffentlichung er nicht lange überlebt hat. Zufall? Eher nicht. Diese Frage hat hierzulande eine ganz beträchtliche Brisanz, d.h. vor allem ihre Beantwortung in einer dem sozialen Fortschritt der Gesellschaft dienlichen Weise und nicht dem Gegenteil unterworfenen. Leider ist er nicht mehr dazu gekommen, die Fortsetzung dieser historischen Bewertung auch auf die Existenz des Nazifaschismus und dessen Ursachen zu erstrecken, eine Lücke, die unbedingt geschlossen werden muß. Dies wird umso dringlicher, wenn man das Aufkommen und die relativen
Erfolge der so genannten AfD in Betracht zieht. Letztere versuchen –
wen wundert es - in diese Lücke hinein zu stoßen, mit dem teilweise
offensichtlichen Vorhaben, dieses Land erneut einer rechten Verirrung
mitsamt den verheerenden Folgen zu stürzen. Grüne und Linke
erweisen sich demgegenüber als machtlos, da sie selber die nationale
Problematik ignorieren. Unsere Organisation hat bislang auch nicht das
Vermögen hervorgebracht, an dieser Lücke etwas zu verändern.
Das bedauerliche Resultat davon ist das Aufkommen und die relative, vor
allem punktuelle Einflussnahme der so genannten AfD. Man kann es gegenwärtig
vor allem an dem relativ starken Widerstand vor allem dieser Kräfte
gegenüber der Merkelschen Politik beobachten. Die Aufgabe für
die Linke in diesem Land, daran schnellstmöglich etwas zu verändern,
wird weitestgehend in linken Kreisen unterschätzt, von den Grünen
mal ganz zu schweigen. Unsere Organisation ist selbst viel zu klein für
die riesigen Aufgaben, die für die Linken in unserem Land, aber sogar
in ganz Europa, aus diesem gefährlichen gesellschaftlichen Mangel
resultieren. Internationalismus, internationale Solidarität heißt nicht, die Bedeutung der Nation zu leugnen. Und umgekehrt, die Frage der Nation zu beachten heißt nicht den Internationalismus zu verletzen. Es ist ein dialektisches Verhältnis. Es gibt eben eine gewisse Form von nationaler Unterdrückung in Deutschland bis zum heutigen Tag. Und wenn die Linke in dieser Hinsucht nicht so geschichtsblind wäre, dann könnte man sich solche Hinweise sparen. Die grünen Ablenker - nebenbei - leisten dazu auch ihren Beitrag. Man könnte sich eigentlich die ganze AfD hier sparen, wenn das endlich mal richtig behandelt würde. Von kaum etwas profitiert die AfD so sehr wie von der Ignoranz der Linken in der nationalen Frage. Schon die Grünen haben sich auf der Schwäche der Linken hoch
gearbeitet. Jetzt auch noch die Rechten? Das ist wirklich zu viel.
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Proletarische
Revolution und nationale Frage
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