Internet Statement 2021-118
Was ist von einer grünen „Merkel 2“ zu erwarten?
Maria Weiß 18.05.2021 Gegenwärtig arbeitet man geflissentlich am Aufbau von Merkel 2. Nun hat aber die Person, deren „Kommen“ man sich wünscht, allerdings bislang keinerlei übergreifende politische Erfahrung. Was ihr allerdings zugute kommt: sie ist grün. Nicht wie Merkel eine scheinbar konservative, sondern echt grüne. Sie tritt ja auch für die Grünen an, aber dabei soll es offenbar nicht bleiben. Man arbeitet an mehr. Warum? Um ein sich mit dem Abgang der Merkel-Ära auftuendes Problem zu lösen, und dieses besteht darin, daß Merkel zwar nach außen konservativ, innen aber echt grün gewesen ist, was auch eine Vielzahl ihrer politischen Aktivitäten und Beschlüsse gezeigt haben. So etwas in der Fortsetzung hinzubekommen, das ist nicht so einfach.
Das Problem besteht darin, den Konservativen eine Grüne vorzuschalten. Das krieg erst mal hin. Aber mit Baerbock könnte es klappen. Sie ist zwar keine „Original Ossi“, sondern stammt aus dem westlichen Hamburg, lebt aber seit Jahrzehnten in einem so genannten neuen Bundesland, in Brandenburg. Obendrein hat sie auch noch Kinder, was nicht zu haben Merkel ja angeblich bedauert hat. Und sie ist auch erst vierzig, nach eigenem Bekunden. Wer hat schon solch eine Perspektive in diesem Alter hierzulande?
Nun ist die Wahl allerdings noch nicht vorbei, sondern erst in einigen Monaten. Auffällig aber ist jetzt schon, daß der offizielle Propaganda-Apparat der Herrschenden eine unauffällige Kehrtwende vollzogen hat. Nach und nach werden alle übrigen Kandidaten geschliffen. Abgesehen davon, daß es eben auch alles Männer sind, in diesem Land aber die Frauen im Vormarsch, sind sie auch alle nicht gerade so genannte Sympathieträger. Vor allem der Kandidat aus dem Bundesland Bayern hat mit diesem Punkt ein nicht unbeträchtliches Problem. Aber als zukünftiger Innenminister in einem grün dominierten Kabinett? Wer weiß, ob nicht bereits an einer solchen „Lösung“ gearbeitet wird.
Vorausgesetzt natürlich, die CDU/CSU bringt es überhaupt auf eine nennenswerte Anzahl von Mandaten, um die andere Hälfte einer zukünftigen Koalition zu stellen, was nicht klar ist aber auch nicht ganz unwahrscheinlich, schaut man sich doch das Baden-Württembergische Vorbild an, welches in dieser Hinsicht doch bislang eine auffällige Stabilität an den Tag legt. Abgesehen davon, daß diese scheidende Dame selbst eigentlich eher grün als schwarz (gewesen) ist, ein Faktor, der hierzulande inzwischen ja kaum verzichtbar zu sein scheint für die herrschende Klasse in diesem Land.
Grün – in welcher Kombination auch immer – das muß sein – hat man doch schon mit der verkappten Grünen an der Spitze angeblich so gute Erfahrungen gemacht. Was kann dann eine echte in dieser Farbe doch vielleicht noch alles bewirken? Kernenergie allerdings ist bereits abgeschafft. Das braucht nur noch vollendet zu werden. Ersatzenergie? Na ja, das könnte ein Problem werden, sollte in der Zukunft der Wind nicht kräftig genug wehen. Na ja, Energie sparen ist ja eh das Gebot der Stunde seit Merkel, das lässt sich vielleicht noch verstärken. Man hat ja schon bislang mit dem Sparen seine Erfahrungen gemacht, die Staatsausgaben allerdings ausgenommen. Aber die sprudeln ja – auf wessen Kosten eigentlich? Darüber erfährt man eher wenig, eigentlich gar nichts. Aber eben nur solange sie sprudeln. Gemeint sind natürlich hier die Einnahmen, sieht man von den Schulden mal ab, von denen gegenwärtig kaum die Rede ist. Ist ja auch nicht ratsam im Wahlkampf. Gibt ja auch (noch) Corona – als Dauerbrenner.
Das Unbefriedigende oder auch Empörende an dieser Situation ist unter anderem, daß es, wie bei den meisten in der Vergangenheit keine wirkliche Alternative gibt, was allerdings die Grenzen des bürgerlichen Systems insgesamt eigen ist. Das zu ändern bedürfte es einer sozialen Revolution, die aber auf Grund vor allem des internationalen Systems der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, kombiniert mit der Ausbeutung vieler Saaten der Dritten Welt, bislang auch nicht in Sicht kommen kann, hierzulande als auch in den meisten Staaten vor allem Westeuropas, was sich allerdings ändern kann und auch ändern wird, dessen kann man gewiß sein. Und auch eine original grüne Bundeskanzlerin wird daran gar nichts ändern. Im Gegenteil, sie wird die grüne Vernebelung auf die Spitze treiben, was eben auf der Kehrseite nicht billig ist und die Fortsetzung des internationalen Ausbeutungssystems zur Grundlage erforderlich macht.
Wie es damit aber aussieht, das kann man zum Teil jetzt schon sehen: nicht besonders gut. Überall verstärken sich die Unruhen, man nehme nur das brodelnde Afrika oder auch Osteuropa oder Lateinamerika. Und auch in den kapitalistischen oder umgestürzten Staaten sieht es in dieser Hinsicht nicht beruhigend aus, was die Herrschenden zu intensiveren Kriegsabsichten stimuliert. Indien ist ebenfalls am Brodeln, trotz Corona. Man sieht, daß eigentlich die Zeiten für einen grünen Tiefschlaf in Europa nicht gerade zu besten stehen.
Was tun? Annalena wird’s richten? Die Kopie ist meist schlechter als das Original und die Zeiten stehen eher auf Sturm als auf europäischen Tiefschlaf mit der Farbe grün. Mal davon abgesehen, daß in dieser Hinsicht auch noch sehr ungemütliche Überraschungen möglich sind. Vielleicht ja lieber doch nicht Baerbock wählen, denn wer weiß, ob man nicht gerade damit den Bock zwar nicht zum Bär, aber zum Gärtner für die kriegerischen Absichten internationaler Potentaten, z.B. in den USA macht. Die dort frisch an die Macht gelangte Clique lässt in dieser Hinsicht wenig Zweifeln einen Raum. Was sagt Annalena eigentlich dazu? In dieser Hinsicht ist von den Grünen nicht viel zu erfahren. Das sollte eher Misstrauen aufkommen lassen, auch oder sogar vor allem in den eigenen Reihen.
Die westliche Bourgeoisie jedenfalls, als auch und vor allem deren staatliche Vertretungen, planen Krieg. Das zeichnet sich immer deutlicher ab, nimmt man die Hetze gegen Russland und China einmal beim Wort. Was sollte man tun? Ein einschläferndes grünes Eldorado - ist es nicht gerade das, was sie brauchen, um von ihren verbrecherischen Absichten abzulenken? Was haben die Grünen, was hat Frau Baerbock eigentlich zu diesen Dingen zu sagen? Darüber erfährt man gegenwärtig so gut wie nichts.
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