Internet Statement 2021-133
Jedes Theater hat seinen Notausgang, nicht aber die Digitalisierung
Maria Weiß 01.06.2021 Die Produktivkräfte sprengen die Produktionsverhältnisse. An nichts wird es so deutlich wie an der Digitalisierung. Aber was folgt daraus und vor allem für wen?
Digitalisierung - ist das wirklich ein sozialer Fortschritt in einem System, welches die Ausbeutung der überwiegenden Mehrheit durch eine verschwindend kleine Minderheit zum Grundprinzip der Gesellschaft deklariert und praktiziert? Das ist oft zu erleben, aber nicht leicht zu verstehen.
Was macht man denn, wenn der normale digitale Weg der Kommunikation unterbrochen wird? Man ist angeschmiert und plötzlich einfach auf sich selbst gestellt. Das mag angehen für all diejenigen Menschen, die noch der eigenen Kräfte Herr sind. Aber was ist mit den Menschen, die von über Digitalisierung laufenden Hilfsapparaturen abhängig sind? Die sind echt angeschmiert in solch einem Fall. Und das wird ganz schön eng, in solch einem Fall. Das kann sogar zum Tod führen. Ist das akzeptabel? Ich denke nein.
Es ist aber nichts weiter als der unkritische Glaube an den technischen Fortschritt, der so etwas bewirkt, als auch natürlich nicht zuletzt die ökonomische Ersparnis, welche damit in Zusammenhang steht. Wo aber ist die Grenze? Kann man verantworten, Menschenleben zu riskieren, unter dem Vorwand der angeblichen Dominanz der sogenannten Digitalisierung? Ich denke nein. Man braucht eine Absicherung, welche im Fall des Versagens der Digitalisierung einspringt. Wo aber sind solche vorgesehen?
Was an diesem Beispiel deutlich wird, das ist die Grenze des technischen Fortschritts im gesellschaftlichen System. Da gibt es ein großes Leck aufzuholen. Aber wer macht das eigentlich? Oder ist es etwa so, daß die Verantwortung endet, wo die Digitalisierung anfängt?
Die Produktivkräfte sprengen die Produktionsverhältnisse. Was wir brauchen, ist ein anderes Gesellschaftssystem.
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