Internet Statement 2021-140

 

 

 

Finanzkapital und Ökologismus - wie hängt das zusammen?

Wie sich das Finanzkapital mittels der Grünen die gesellschaftliche Dominanz erschlichen hat

 

 

Maria Weiß  07.06.2021

Normalerweise existiert in jeder Gesellschaft eine Art Wettbewerb zwischen den verschiedenen Kräften derjenigen Schicht, welche das Heft in der Hand hat. In unserer gegenwärtigen ist es das Finanzkapital. Das war aber nicht immer so. Zu Zeiten des Aufschwungs der Entwicklung der Produktivkräfte war es eher der Teil des Kapitals, welcher aus dieser Entwicklung seinen Nutzen ziehen konnte. Das führte zu einem Aufschwung der Entwicklung von Produktivkräften und deren Anwendung in der Produktion. Eins der hervorstechendsten Exponenten dieses Bereichs ist der Sektor der Energiegewinnung, und dabei vor allem die Gewinnung von Energie aus dem Kern der Materie. Günstige Energiegewinnung fördert auch andere Bereiche in der Gesellschaft, vor allem in der Produktion, welche dadurch einen Auftrieb erhält, denn die Frage der Kosten spielt hier bekanntlich eine grundlegende Rolle.

 

Der heutige Kapitalismus ist allerdings längst ein internationaler, was auch zu einem Zusammenwachsen  diverser Staaten und Gesellschaften auf der ganzen Welt beigetragen hat. Wechselseitige Abhängigkeit, beispielsweise in Rohstoff- oder Energiefragen führt auch zu wechselseitigen Interessen, aber verschärft ebenso andererseits die Konkurrenz.

 

Die Frage der Energiegewinnung und deren Kosten ist daher eine Kernfrage in einem solchen System, welches inzwischen bekanntlich seit vielen Jahrzehnten wieder zu einem weltweiten geworden ist. Günstige Energieversorgung zu ermöglichen ist daher essentiell. Entsprechend sieht auch der gesellschaftliche Wettbewerb in dieser Hinsicht aus. Wenn es daher einer Gesellschaft gelingt, sich selbst mit  günstiger Energie zu versorgen, andere, konkurrierende aber davon möglichst fern zu halten, so ermöglicht ein solches Vorgehen eine  gewisse Dominanz. Voilà die USA und ihre Manipulationen zugunsten einer Verhinderung anderer Mächte oder auch Staaten, sich diese Form der Energieversorgung zu Nutze zu machen. Voilà in Europa die Aufgabe der Grünen. Letztere verdanken ihr Aufkommen eigentlich genau der Bewegung, welche eher ihr Gegenteil gewesen ist. Damit meine ich die in den 1960er Jahren aufkommende Jugend- und Studentenbewegung, welche in allerdeutlichster Weise die Frage des Gesellschaftssystems in Deutschland wieder zum gesellschaftlichen Thema gemacht hat. Eine sehr heikle Geschichte, vor allem für gewisse internationale Mächte, aber auch für die deutsche Bourgeoisie. So versuchte man, eine Art Gegenbewegung zu erzeugen, welche auf der einen Seite oberflächlich sich die Ziele dieser neuen Jugendbewegung zu eigen machte, auf der anderen Seite aber den Kern derselben umzudrehen bestrebt war. Voilà die Grünen.

 

Die Produktivkräfte sprengen die Produktionsverhältnisse? Das durfte in den Augen der Reaktion nicht sein. Also brauchte man Leute, die sich scheinbar bestimmte Ziele dieser neuen Bewegung zu eigen machte, auf der anderen Seite aber den materiellen Kern gewissermaßen in sein Gegenteil zu verkehren bestrebt waren. „Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur“ – das war der Kern  deren Glaubensbekenntnisses, und daß Kernenergie dann eben Teufelswerk sein musste, war in deren Augen eine unabdingbare Schlußfolgerung.

 

Daß eine solche Politik das Gegenteil von dem hervorbringt, was sie angeblich beabsichtigt, ist nicht verwunderlich. So hat die grüne Politik der Liquidation der Kernenergie die Abhängigkeit vom Ausland in der Frage der Energieversorgung nicht gemindert, sondern verstärkt. Wer von diesem Faktor profitiert, ist nicht verwunderlich. Es sind all Jene, welche mit Energieversorgungsprodukten ihren Profit machen. In unserem Fall waren es vor allem die USA und Russland.

 

Was an dieser Entwicklung besonders gefährlich ist, das ist der Faktor, daß von dieser Ideologie mindestens eine, wenn nicht gar mehr Generationen „nachhaltig“ beeinflußt und geprägt worden sind. In unserem Land gar ist es sowohl die mittlere als auch die jüngere und sehr junge Generation, welche die grüne Ideologie der Leugnung des Fortschritts der Produktivkräfte vor allem auf dem Sektor der Energiegewinnung „nachhaltig“ geprägt wurden. Sie bildet das Non plus ultra dieser jüngeren als auch der sehr jungen Menschen hierzulande, welche die anti-industrielle Ideologie quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben. Das hatte und hat natürlich Konsequenzen. Vier Jahrzehnte oder gar mehr bekommt man nicht leicht wieder aus den Köpfen, ja aus dem ganzen Erkenntnis- und Gefühlsradius wieder heraus. Da kann man so viel kritisieren und an Argumenten auffahren wie man will, was Menschen mit der Muttermilch aufgesogen haben, das ist meist nur durch eine Revolution zu verändern.

 

Was wir brauchen, ist daher eine Art Kulturrevolution auf diesem Gebiet, eine, welche die Bedeutung der Produktivkräfte, ja überhaupt der Wissenschaft und ihres Fortschritts für die Menschheit wieder „rehabilitiert“, d.h. konkret die Verleumdung und Leugnung eines wesentlichen Sektors der Naturwissenschaft und ihrer Bedeutung für den Fortschritt wieder entschieden den Vorrang erteilt vor dieser Strömung der Angst und vor allem der Verleumdung und  zugleich Verleugnung des wissenschaftlichen Fortschritts auf dem Gebiet der Energiegewinnung. Und sicherlich muß eine solche Kritik, wenn sie überzeugungsfähig werden soll, einen gewissen Anteil auch an Kritik an dem gegenwärtigen Gesellschaftssystem der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, welches sich gegenwärtig überall auf der Welt wieder durchzusetzen vermocht hat, mit beinhalten.

 

Das am meisten parasitäre Kapital überall auf der Welt ist heute (wieder) das Finanzkapital. Dieses existiert inzwischen global, konzentriert sich jedoch am stärksten in dem Teil, welcher als das US-Finanzkapital bezeichnet wird, wenngleich es überall auf der Welt seine Stützpunkte und Hüter besitzt. Das ist es, was man auch als Hegemonismus bezeichnet, welcher sich eben national vor allem bei den USA konzentriert, was zugleich aber nicht bedeutet, daß dieses nicht auch in anderen Teilen der Welt seine Stützpunkte besitzt. Einer davon ist Europa, ist zum Beispiel auch Brüssel mitsamt seinen diversen Anlaufzentren in den diversen europäischen Staaten, in Deutschland ist das vor allem Frankfurt am Main. Dort laufen die Fäden internationaler Transaktionen des Finanzkapitals zusammen, jedenfalls was Europa und vor allem Deutschland betrifft. Es umfasst naturgemäß ein ganzes Gestrüpp aus bürokratischen Einrichtungen als auch viele Menschen, die dort beschäftigt sind, ebenso wie in Europa Paris, London, Mailand und noch etliche andere zu nennen sind, worunter London traditionsgemäß besonders intensiv mit dem US-Kapital verbandelt ist.

 

All diese Zenten werden gefüttert von der tagtäglichen Schinderei auf der ganzen Welt. Das vor Augen zu haben ist essentiell, um nicht einem Salto Mortale von der Grundlage weg zum Opfer zu fallen. Das bedeutet aber nicht, daß nicht auch in solchen Zentren selbst es ebenfalls eine Schinderei von Teilen der Bevölkerung existiert. Es ist im Gegenteil eher so, daß diese sich auf der anderen Seite besonders konzentriert, aber eben gepaart oder auch Seite an Seite mit dieser Abgehobenheit. Auch Berlin ist dafür ein passendes Beispiel. Nun unterliegt aber bekanntlich die kapitalistische Schinderei, welche zu der daraus folgenden Profitmaximierung zusammenhängt, starken Schwankungen. Krisen nennt man das. Diese können unterschiedlich scharf sein und führen zumeist zu starken Verwerfungen der davon betroffenen Bevölkerungsteile, welche nicht zu den oberen Spitzen der Finanzmaschinerie zählen. Das führt nicht selten zu massenhafter Bewegung unter den davon Betroffenen, bis hin zu Aufständen, wie die Geschichte nicht zuletzt unseres Landes gezeigt hat. Der Nazismus als ein Mittel der deutschen Bourgeoisie, dieser Sorte von Krisen Herr zu werden, war das bislang brutalste, aber es gab auch anderswo ganz ähnliche Versuche, auf diese Weise dem inneren Gegner, dem Proletariat, Paroli zu bieten, und sei es um den Preis rassistischen Massenmordes.

 

Gegenwärtig haben wir auch eine solche äußerst tiefe kapitalistische Krise auf der ganzen Welt. Letzteres deshalb, weil die internationale Verknüpfung kapitalistischer Ausbeutungspraktiken nicht nur inzwischen auf der ganzen Welt ein wesentlicher und wieder dominierender Faktor geworden ist, sondern vor allem, weil die internationalen Verknüpfungen im Grunde fast sämtlicher Teile der Welt ein solches Ausmaß angenommen haben, daß sich im Grunde kaum noch ein Staat oder eine einzelne Volkswirtschaft dem entziehen kann. Gerade Letzteres aber ist ein Umstand, welcher die Herrschenden besonders in Alarm versetzt. Was gibt’s da Geeigneteres als ein Mittel, welches Kontakte unter Menschen zu erschweren bis zu verunmöglichen geeignet ist? Und siehe da, ein solches ward geboren. Seinen Namen muß ich gar nicht nennen, er ist gegenwärtig in aller Munde und erschwert die Kontakte unter den Menschen bis hin zur Liquidation. Was allerdings umstritten ist, das ist sein Ursprung. Man will zum Teil diesen der aufsteigenden neo-kapitalistisch-imperialistischen Großmacht China in die Schuhe schieben, hat aber Probleme, dies nachzuweisen, was vor allem der neuen US-Regierung Kopfschmerzen bereitet. Vieles spricht allerdings dafür, daß vor allem die gegenwärtig wieder dort an der Macht befindliche Clique der sog. Demokraten, die selbst ein großes Interesse daran hat, den Konkurrenten China zu schwächen, da vielleicht ein wenig nachgeholfen hat. Die diesbezüglichen Untersuchungen sind bislang ohne belastbares Ergebnis geblieben. China selbst weist eine solche Unterstellung bislang entschieden zurück.

 

In den europäischen Staaten allerdings hat durch diese ganze Zuspitzung der Ökologismus wieder einen beträchtlichen Auftrieb erhalten. Vor allem in unserem Land, in Deutschland, feiert er fröhliche Urständ, was der Bourgeoisie hierzulande kräftig in den Kram paßt. Verbunden mit den sogenannten Corona-Regeln, welche die Merkel-Regierung nicht müde wird, aufrecht zu erhalten, paßt die ganze Absenkung gesellschaftlicher Aktivitäten bis hin zur absoluten Minimierung eigentlich überhaupt der Bourgeoisie sehr gut, denn sie braucht daher keine krisenbedingten Ausfälle zu verfügen. Das  läuft quasi von selbst. Und vor allem hat  man einen nicht System bedingten Vorwand, Zusammenschlüsse und Aktivitäten der Werktätigen zu minimieren oder gar zu verhindern. So etwas Tolles gabs hier noch nie: einen mit Gesundheitsschutz begründeten Streik- oder gar Demonstrationsausfall - oder besser ausgedrückt: Untersagung. Von so etwas konnte die herrschende Klasse hierzulande, und schätzungsweise nicht nur hier, bislang nur träumen. Da nimmt man doch gern ein paar Hundert bis Tausend Todesfälle in Altenheimen in Kauf, zumal ja diese Menschen eh für die Ausbeutung entfallen. Ja, so pervers ist die herrschende Klasse, und zwar keineswegs nur in unserem Land. Das ist gar dazu geeignet, dem Nazifaschismus seine absolute Einmaligkeit in Abrede zu stellen. Nur dieses Mal betrifft es nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt. Ob allerdings gewisse nachhaltige Folgeerscheinungen dieser perversen Politik ihrer Verursacherin, der Bourgeoisie ebenso gelegen erscheinen wird, wie gegenwärtig, das sei noch mal dahingestellt.

 

 

 

 

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