Internet Statement 2021-141
Das Eins teilt sich in Zwei stirbt nie, sonst würde ja die Entwicklung aufhören
Maria Weiß 08.06.2021 Es gibt kein Endstadium der Menschheit, sonst würde ja diese aufhören zu existieren. Das Paradies ist eine Erfindung von Idealisten. Es sei denn, die Hybris der herrschenden Klassen nähme solche Formen an, dass die Entwicklung sich selbst zerstört.
Sicherlich ist die Entwicklung der destruktiven Potenzen auf der Welt eine rasante und scheinbar nicht aufzuhaltende geworden. Aber das ruft auch wieder seinen Gegenpart hervor. Ohne diese Gesetzmäßigkeit würde es schon jetzt die Welt nicht mehr geben, denn die Mittel der Zerstörung sind längst so gewachsen, daß ihre Anwendung die Welt in Schutt und Asche zerlegen könnte. Das geschieht aber nicht. Warum? Dies deshalb, weil allen Dingen ein Widerspruch inne wohnt, welcher die gegensätzlichen Seiten zwingt, zu überlegen, was eine Vernichtung des Gegners jeweils zur Folge hätte. Ohne diese Überlegung wäre die Menschheit schon jetzt längst in Schutt und Asche verflogen. Da aber jede der sich konfrontierenden Seiten sich überlegen muß, was sie am Schluß davon hat, den Gegner zu zerstören, ist es dazu noch nicht gekommen. Die Entwicklung der Produktivkräfte sprengt eben die Produktionsverhältnisse, das wird auch auf dem Gebiet der Konkurrenz und den daraus resultierenden Zerstörungsbestrebungen des Gegners deutlich. Solange sich eine Seite nicht sicher sein kann, im Kräftemessen der Gegenseite den Gewinn zu ziehen, wird sie dieses nicht beginnen. Voila das Dilemma der heutigen Gegensätzlichkeit imperialistischer Großmächte auf der Welt.
Die Völker sollten das beachten und daraus ihren eigenen Vorteil zu finden suchen. Es gilt daher, die Verbindungen zu stärken und das gegenseitige Verständnis zu entwickeln. Jede Seite hat eben ihre Kehrseite – so auch die Konkurrenz unter den Imperialisten. Nutzen wir die Chance, um diesen entgegen zu treten. Die Verbindung unter den Völkern und ihre gegenseitige Zusammenarbeit ist doch viel nutzbringender und Erfolg versprechender, als die gegenseitige Vernichtung. Von letzterer hat eigentlich niemand etwas, außer bestimmten winzigen Cliquen, welche ebenfalls eher an ihrem Idealismus zugrunde zu gehen verurteilt sein werden. Sie davon abzubringen, davon aber können alle profitieren. Voraussetzung ist allerdings eine Umwälzung des gegenwärtigen Systems der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.
Man darf dabei nicht übersehen, daß zuweilen der Feind unüberwindbar groß erscheint, die eigenen Kräfte aber winzig klein zu sein scheinen. Das ist aber eine Täuschung, denn wenn man sieht, wie die Millionen- und Milliardenmassen auf der Welt eigentlich das selbe soziale Interesse haben, dann muß es doch möglich sein, dieser Tatsache auch in militärischer Hinsicht gerecht zu werden. Das ist sicher für manch einen ein utopisches Ziel, aber die ganze bisherige Entwicklung der Menschheit zeigt eigentlich, daß alle wesentlichen Fortschritte zunächst ein utopisches Ziel gewesen sind. Wer hätte schon zur Zeit der Sklaverei erwartet, daß diese einmal abgeschafft werden würde und der Gleichberechtigung zumindest erstmal der besitzenden Schichten der Gesellschaft hätte weichen müssen? Ebenso ist es mit allen weitergehenden Stufen der Menschheit gewesen. Warum sollte eigentlich jetzt ein Endpunkt in der Entwicklung gekommen sein?
Nun kann man vielleicht anführen, daß auch der Sozialismus als besseres Gesellschaftssystem bislang nicht standgehalten hat. Aber wie lange gibt es das denn schon, und welche fortschrittlichere Gesellschaft in der Geschichte hat sich eigentlich schneller durchgesetzt? Man sollte daher die Flinte nicht gar so schnell ins Korn werfen, sondern den Herausforderungen der sozialen Widersprüchlichkeit gerecht zu werden versuchen.
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