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Statement 2020-157
Man
ist nur ein Rädchen im Getriebe, aber eigentlich ist man alles, denn
ohne das Rädchen würde die Gesellschaft nicht existieren können
Maria Weiß
25.06.2021
Dieses Feeling ist erst mit dem Aufkommen des Proletariats entstanden,
aber es hat sich durchgesetzt, d.h. man hat es sozial nicht mehr
auslöschen können. Was daraus gefolgt ist, sind enorme Veränderungen,
Veränderungen auf der ganzen Welt. Weder das heutige Russland noch
das heutige China würden ohne diese Entwicklung existieren.
Aber daß sie existieren, das ist natürlich ein Dorn im Auge
des sozialen Widerparts, d.h. derjenigen, die diesen Mechanismus für
die Zwecke der eigenen Bereicherung auszunutzen trachten.
Natürlich ist die Entwicklung der Produktivkräfte in der Gesellschaft
inzwischen weiter gegangen. Viele Arbeitsbereiche, welche zu früheren
Zeiten menschliche Arbeitskraft ausgenutzt haben, sind inzwischen auf
Maschinen umgestiegen, oder auch auf Digitalisierung. Aber das ist nicht
Grundlage. Und das macht sich eben immer noch bemerkbar. Viele Dinge
werden heutzutage digital produziert. Aber es ist nicht Grundlage.
Die menschliche Arbeit ist Grundlage, auch für die Digitalisierung.
Das wird zwar gern in den Hintergrund gespielt, ist aber Fakt. Ohne menschliche
Arbeit läuft gar nichts. Ohne den Finger, der die Maschine in Gang
setzt, sei es digital oder maschinell, läuft gar nichts. Und programmieren
in die Zukunft ist auch endlich. Was aber bedeutet das sozial? Es bedeutet,
daß die Träume der Ausbeuter eben auch endlich sind.
Es gibt zwar Vorstellungen, daß man die ganze Welt digitalisieren
kann und dann ohne menschliche Arbeitskraft auskommt. Wie aber soll
das konkret umgesetzt werden? Darüber sind die Vorstellungen lange
nicht so konkret wie die Prognosen. Soll dann vielleicht der Nachbar,
den man nicht ausstehen kann, keinen Zugang zur Digitalisierung mehr haben?
Solche Widersprüche sind doch damit überhaupt nicht verschwunden.
Will sagen, die soziale Entwicklung muß mit der technischen einhergehen.
Tut sie aber nicht. Wie man sieht, denkt das System der Ausbeutung des
Menschen durch den Menschen gar nicht daran, von alleine zu verschwinden.
Was tun? Das ist in der Tat eine oder auch mehr Überlegungen wert.
Die Entwicklung der Technik nimmt uns diese nicht ab. Im Gegenteil, sie
stellt in dieser Hinsicht eine Herausforderung dar.
Wie sollte eine Gesellschaft organisiert sein, in der die einfache
menschliche Arbeit überflüssig gemacht wird? Was für ein
Gesellschaftssystem brauchen wir, um diese Herausforderung zu meistern?
Die Produktivkräfte sprengen die Produktionsverhältnisse. An
nichts wird das so deutlich wie an der Digitalisierung.
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