Internet Statement 2021-273
Wie schlagen wir die Kräfte der Destruktion?
Maria Weiß 24.11.2021 Eins teilt sich in Zwei bedeutet, daß allen Phänomenen ein Widerspruch innewohnt. Der Fortschritt der Gesellschaft existiert nicht ohne die rückschrittlichen Kräfte. Beide bekämpfen sich und versuchen, mit ihrem Kampf die Oberhand zu gewinnen. Was aber schlussendlich herausgekommen ist, das waren die Kräfte des Fortschritts. Sieht man sich die gesamte bisherige Geschichte der Menschheit an, so nimmt man wahr, daß diese Gesetzmäßigkeit die gesamte Geschichte durchzieht.
Was sollte daher so stark sein, daß es gelingen könnte, diese Gesetzmäßigkeit zu durchbrechen? Was einem dazu sofort einfällt, das ist die atomare Aufrüstung der Mittel der Zerstörung, welche jede Macht auf der Welt für sich in Anspruch nimmt, um schlussendlich als angeblicher Sieger da zu stehen, welcher sich die Früchte der übrigen anzueignen im Stande sein wird. Jede gegenwärtige Großmacht auf der Welt kalkuliert mit dieser angeblichen Logik.
Diese Kalkulation ist aber eine Fehlkalkulation, da sie die Völker, welche hinter diesen diversen Mächten stehen, außer Acht lässt. Von dem proletarisch-revolutionären chinesischen Führer Mao Zedong, welcher auch das heutige China mit begründet hat, gab es Versuche, diese oben beschriebene Fehlkalkulation zu widerlegen. Seiner Ansicht nach war es so, daß entweder der nächste imperialistische Krieg die Revolution hervorruft, oder aber letztere den imperialistischen Krieg zu verhindern im Stande sein wird. Voila die gegenwärtige Situation.
Das US-amerikanische Kapital streitet sich mit China um die Weltherrschaft, wobei China nicht mehr das einstige sozialistische China Mao Zedongs ist, sondern längst Weltmachtambitionen erhebt. Man streitet sich in allen Teilen der Welt um die Vorherrschaft mit der früheren imperialistischen Supermacht USA. Ob das Europa ist oder Afrika oder auch andere Teile der Welt, überall ist diese wachsende Konkurrenz spürbar.
Die gegenwärtige Corona- Ablenkung wird dabei nicht von langer Dauer sein. Man merkt es ja bereits jetzt, wie sich die Gegensätze unter den Staaten verschärfen. Man braucht dazu nur an die Ostgrenze Europas zu schauen. Dort spitzt es sich jedenfalls gegenwärtig zu – Corona hin oder her.
Die vergangenen Unterwanderungsversuche des Westens in der Ukraine – ehemaliges Kerngebiet Russlands nebenbei – sind unübersehbar. Und sie werden von Tag zu Tag schärfer. Der Trick dabei ist der folgende: Man zettelt etwas an, was dann auf Grund der Widersprüchlichkeit eine Eigendynamik entwickelt, und dann kommt man als der angebliche Retter der angeblichen Demokratie, um das Land vor dem Zugriff des Gegners zu beschützen. Ich möchte mal postulieren, daß sämtliche Eingriffe der USA in neuerer Zeit auf dieser Vorgehensweise beruhen. Wo soll das enden – bitte schön- außer in einer militärischen Auseinandersetzung mit Russland? Und diese würde wiederum entsprechende weitere Konsequenzen zur Folge haben. Wollen wir das? Ich denke, die Mehrheit der Menschen in Europa will das nicht.
Was ist daher zu tun? Es ist notwendig, diesen an den Haaren herbeigezogenen Konflikt mit diplomatischen Mitteln anzugehen und zu lösen zu versuchen. Dabei ist Europa ebenso gefragt wie Russland, und alle beide haben eigentlich gegenwärtig kein Interesse an einem Krieg. Wer aber daran ein Interesse haben könnte, das sind vor allem die USA, denn diese sind bestrebt, ihren Einfluss gegenüber China kriegfest zu machen, und dabei muß der potentielle Störfaktor Russland möglichst neutralisiert werden. Wie aber schafft man das? Man zettelt in dessen Umfeld Auseinandersetzungen an, um eine Ablenkung zu erzeugen.
Die Osteuropäischen Staaten haben daran allerdings kein Interesse. Sie wollen ein friedliches Zusammenwirken mit Europa, und das nicht erst seit gestern. Was also ist daher für ausländische Mächte zu tun? Man zettelt dort Auseinandersetzungen an, indem man Nebenwidersprüche zu Hauptwidersprüchen hochzustilisieren bestrebt ist. Voila der gegenwärtige Konflikt zwischen Polen und Weißrussland. Dümmer geht’s nimmer – das fällt dem Beobachter hierzu ein, aber leider ist Dummheit ein Kraut, welches zu den am schwersten besiegbaren Unbilden der Menschheit zählt.
Die EU sollte daher beflissen sein, diesen gegenwärtigen Konflikt in Osteuropa mit diplomatischen Mitteln zu lösen. Unmöglich ist das nicht – man muß es nur konsequent angehen. Wenn die USA merken, daß ihr Kalkül in dieser Hinsicht nicht aufgeht, werden sie gezwungen, sich etwas anderes einfallen zu lassen. Das schafft Luft, in Europa die zerstörten Beziehungen unter den betroffenen Staaten wieder zu reparieren. Unmöglich ist das keineswegs. Im Gegenteil. Meiner Ansicht nach hat in Europa gegenwärtig kaum ein Staat ein Interesse an einem Weltkrieg zugunsten der USA.
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