Internet Statement 2021-294
Der USA-Imperialismus soll seine Rivalitäten allein austragen – Europa hat kein Interesse, sich daran zu beteiligen Wenn Mensch es nicht lernt, über seinen Schatten zu springen, dann ist er bald selbst mitsamt seinem Schatten verschwunden
Maria Weiß 20.12.2021 Gegenwärtig spitzen sich die internationalen Widersprüche unter den diversen Staaten wieder einmal erheblich zu. Russland hat verständlicherweise kein Interesse daran, das schleichende Vorrücken Europas, angetrieben und ermuntert von den USA, gegen sein Territorium zu tolerieren. Das hat dazu geführt, daß die Ukraine zum nächsten kriegsauslösenden Zankapfel zwischen West und Ost zu werden droht. Eine beträchtliche Bedrohung, zumal diese den Keim eines Weltkrieges in sich birgt. Der Zankapfel gegenwärtig ist die Ukraine – eigentlich ein Kernteil von Russland, inzwischen aber in den von den USA und Europa gesteuerten Unabhängigkeitsdrang einzelner Staaten des Ostens oder besser gesagt Teilstaaten der ehemaligen Sowjetunion zu sich herüber zu ziehen und aus der ehemaligen Staatengemeinschaft herauszubrechen.
Nun will ich hier keineswegs diese Staatengemeinschaft der ehemaligen Sowjetunion unkritisiert in den Raum stellen. Sicher gab es und gibt es Gründe, sich aus diesem früheren Staatenverband zu lösen und ein selbständiges Staatswesen zu schaffen. Allerdings war und ist bei all diesen Bestrebungen die Handschrift des Westens nicht zu übersehen, und was für Vorteile die Umwandlung letztendlich gebracht hat, das sei einmal dahin gestellt.
Gegenwärtig aber geht es um weitaus mehr. Es geht um einen Unterordnungsfeldzug des USA-Imperialismus, der sich diese ehemaligen Sowjetrepubliken nun selber unterzuordnen trachtet und, indem er versucht, diese Staaten in seinen Eroberungsfeldzug gegen Russland und China einzubauen. Europa soll dabei den Handlanger spielen, und wie man bereits beobachten kann, sehen seine Chancen dafür vor allem in Brüssel nicht schlecht aus.
Nun ist aber weder China noch Russland geneigt, dieses Procedere hinzunehmen und hat, wie man hört, bereits seinen Protest massiv zum Ausdruck gebracht. Das beinhaltet allerdings ein ganz erhebliches Sprengstoffpotential für die Lage auf der ganzen Welt, und es ist angeraten, es behutsam anzugehen und möglichst eine Lösung zu finden, welche allen Beteiligten erträglich erscheint. Warum? Es ist überhaupt nicht im Interesse der jeweiligen beteiligten Völker, diese gegenwärtigen Gegensätze ihrer jeweiligen Regierenden zu unterstützen. Warum? Erstens sind sie selbst keineswegs die Profiteure solcher Veränderungen, im Gegenteil, es ist eher geeignet, neuem Sprengstoff Munition zu verschaffen. Erst recht aber haben sie kein Interesse an einem Krieg, welcher allein der jeweiligen herrschenden Schicht vielleicht einige Vorteile verschafft, die Volksmassen der Länder aber gegeneinander aufbringt und sie von der sozialen Frage im Inneren ablenkt. Letztere ist eh ein ganz wesentlicher, wenn nicht gar der Hauptgrund, welcher das Rasseln der Kriegsmaschinerie sowohl in den USA als auch in China oder Russland vorantreibt, denn auch diese Staaten sind von ihrem inneren Feind, dem Klassenkampf im eigenen Land bedroht. Ein imperialistischer Krieg gegeneinander aber würde bei keinem einzigen dieser Probleme innerhalb dieser Staaten bei seiner Lösung helfen. Man tut also klüger daran, diese Kriegspläne schnell wieder zu begraben und sich den sozialen Fragen zu widmen. Eine kriegsbedingte Zerstörung auf den betroffenen Kontinenten aber beinhaltet so viele Unsicherheitsfaktoren, daß es selbst für unter innerem Druck stehende Regierungen bessere wäre, sie widmeten sich diesem, als wieder einmal nach außen auszubrechen zu versuchen. Man hat doch in der gesamten Geschichte gesehen, wohin das führt. Nicht nur der deutsche Nationalsozialismus war dafür ein abschreckendes Beispiel. Will man Europa, aber auch Asien oder Teilen davon derartiges Unheil ersparen, dann sollte man versuchen, die Differenzen auf diplomatischem Weg zu lösen.
|