Internet Statement 2021-30
Eine Zustandsbeschreibung im Merkeldeutschland Maria Weiß 09.02.2021 Nichts ist perfekt, schon gar nicht ein Gesellschaftssystem wie das unsrige, welches bei niedrigen Temperaturen Menschen auf der Straße erfrieren läßt. So wie gegenwärtig es wieder droht. Das liegt daran, daß der Besitz von Immobilien privater Natur ist, jedenfalls in der Regel, und es daher davon abhängig ist, ob Menschen eine Unterkunft finden oder nicht, in was für einem Zustand sie sich befinden, was die finanziellen Mittel angeht. Hat man Geld, dann hat man in dieser Hinsicht keine oder nur wenige Probleme, welche sich in erster Linie aus dem individuellen Anspruch herleiten. Hat man aber keines, dann ist man abhängig davon, ob die Gesellschaft, oder besser gesagt der Staat, bereit ist, eine Unterkunft zu gewähren, selbst wenn man wenig oder gar kein Geld dafür aufbringen kann. Ein Gesellschaftssystem, welches darauf basiert, daß eine Minderheit auf Grund ihres Besitzes der Mehrheit ihren Willen aufzwingt, die hat in den allermeisten Fällen wenig Möglichkeiten, allen Menschen eine Unterkunft zu ermöglichen. Was zählt, ist der Profit, welchen eine Minderheit zu realisieren fähig ist. Und dieses System setzt sich bis in die staatlichen Strukturen fort, egal ob man das gut oder schlecht findet. Diejenigen, welche von einem solchen System profitieren, machen sich
darüber eh keine oder nur sehr wenig Gedanken. Diejenigen, welche
aus was für Gründen auch immer die sogenannte "Arschkarte"
gezogen haben, die können froh sein, wenn sie sich noch irgendwie
durchschlagen können. Angesichts der gegenwärtigen Immobilenspekulation
wird das allerdings immer schwieriger, so daß eine zunehmende Zahl
an Menschen in die Obdachlosigkeit getrieben worden sind oder immer noch
werden. Was machen die Menschen bei Temperaturen, wie wir sie gegenwärtig
haben? Sie drängen sich in irgendwelche Notunterkünfte oder
versuchen auf der Straße mit notdürftiger Bedeckung zu überleben
oder aber sie erfrieren ganz einfach. Was hat denn die Linkspartei, deren Mitglieder sich zu einem Teil aus dem früheren Teilstaat Deutschlands rekrutieren, für die Beseitigung der Obdachlosigkeit in der Stadt unternommen? Nicht viel, wie man sieht. Im Gegenteil, sie fällt in ihrem gesellschaftlichen Anspruch offensichtlich noch weit gegenüber ihrer Ursprungspartei zurück. Die sogenannte Linkspartei stammt zu einem nicht unerheblichen Teil aus Leuten aus der ehemaligen DDR. Wohnungslosigkeit gab es dort nicht. Es gab sicher viele Unzulänglichkeiten, das aber eben nicht. Wie kann es angehen, daß die Nachfolger sich hier mit derartigen Kapitalismus-bedingten Zuständen einfach zufrieden geben? Das ist doch Korruption im Quadrat. Weg mit solchen Betrügern, müßte der Slogan lauten. Davon ist aber nichts zu merken. Woran liegt das?
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