Internet Statement 2021-51

 

 

 

Der Zustand der heutigen Linken wird den gegenwärtigen Anforderungen in keiner Weise gerecht

 

 

Maria Weiß  11.03.2021

Mit der Presse allein kann man keinen Umsturz bewirken. Dazu braucht man Menschen, die dies wollen, und letztlich braucht man dazu eine gesellschaftliche Mehrheit, die dieses will. Es ist zwar unverzichtbar, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, aber das reicht nicht. Um gesellschaftlich etwas bewirken zu können, dazu braucht man eine Organisation. Das ist das Allererste. Mal abgesehen von den weiteren Dingen, die daraus resultieren.

 

Nun ist ja nicht schwer zu erkennen, wie kompliziert es heutzutage geworden ist, revolutionäre Organisationen zu schaffen. Grund dafür ist zum einen die von der herrschenden Klasse organisierte grüne Irreführung. Aber das ist nicht alles. Die grüne Richtung ist bereits des öfteren kritisiert worden. Aber noch nie haben diese es für nötig  befunden, auf die Kritik zu antworten. Warum nicht? Dies deshalb, weil sie von der Bourgeoisie seit langem in der Gesellschaft einen Raum reserviert bekommen haben, welcher ihnen dieses angeblich erspart. Aber wer in der Gesellschaft bemerkt eigentlich so etwas? Und wer kritisiert so etwas? Da sieht es ganz schlecht aus. An was liegt das? Es liegt an der Gesellschaft selbst, welche von der internationalen Ausbeutung lebt, oder besser gesagt ihre parasitäre Existenz aufrecht zu erhalten fähig zu sein scheint.

 

Letzteres bedeutet natürlich nicht, daß in einer solchen Gesellschaft etwa die Widersprüche nicht mehr existieren. Diese existieren durchaus, man bemerkt sie nicht. Elendsviertel in den Metropolen? Kein Thema. Das gehört mittlerweile einfach dazu. Elendsstaaten auf der Welt? Das gehört ebenfalls einfach dazu. Derartige Widersprüche werden einfach nicht mehr wahr genommen – nicht einmal von den angeblich linken Kräften. 


Internationalismus scheint gegenwärtig einfach Schnee von gestern zu sein. Das ist aber ein fataler Irrtum, welcher auch bloß den Grad der Bestochenheit der sogenannten linken Kräfte in den  sog. hochentwickelten Gesellschaften charakterisiert. Wie will man damit aber weiterkommen? Oder will man es vielleicht gar nicht mehr, weil die imperialistische Bestechung schon so weit gegriffen hat, daß man es gar nicht mehr wahrnimmt? Letzteres scheint mir das weitaus realistischere zu sein. Das ist aber eine Katastrophe, und zwar vor allem deswegen, weil es wie kaum ein anderer Faktor den nächsten imperialistischen Weltkrieg begünstigt. Vielleicht sollten Kräfte, welche sich ernsthaft noch als Linke verstehen, darüber einmal nachdenken.
   
    

Niemand auf der Welt braucht eigentlich Wall Street


Die Wallstreet ist überflüssig, denn niemand außer der amerikanischen Finanzclique braucht die Wall Street. Das ist eine winzige Minderheit, gemessen am der milliardenfachen Mehrheit auf der Welt. Entsprechend ist auch deren Bedeutung.

 

Das ist aber nicht so leicht zu verstehen, wenn man der tagtäglichen Propaganda hinterherläuft. Dazu muß man sich davon frei machen und die Situation auf der Welt betrachteten, wie sie ist. Und diese ist eben so, daß die Milliardenmassen auf der Welt ihre Lebensrechte einfordern, was vollkommen berechtigt ist.  

 

Aber wer oder was  hindert sie daran, dieses Menschenrecht erfolgreich einzufordern? Es sind eben jene Kräfte auf der Welt, welche permanent die sie sog. Menschenrechte auf der Zunge tragen, diese aber in der Praxis milliardenfach verletzen.

 

Was tun, angesichts solch eines krassen Widerspruchs? Das sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen, als erster Schritt sozusagen. Und als nächstes sollte man dafür mal die Trommel rühren, wie man diesen verlogenen Gegensatz aus der Welt schafft. Das internationale Kapital hat man dann allerdings als unversöhnlichen Gegner. Das ist nicht einfach. Aber es ist auch keineswegs unmöglich, es zu schlagen, denn zu viele Staaten auf der Welt haben inzwischen dadurch den eigenen Nachteil kassiert. Wer sollte und wollte Derartiges dauerhaft  hinnehmen?

 

Es ist daher unverzichtbar, eine entsprechende Umgruppierung zu bewirken. Wie das erreicht werden kann, das wird man sehen. Aber man muß doch auch fragen: Was will eigentlich das Finanzkapital ohne Basis? Es wär schneller Schnee von gestern, als es denken kann.

 

Es ist nicht so, daß die gegenwärtige sogenannte Weltordnung nicht veränderbar ist. Es erfordert allerdings eine Veränderung des Bewußtseins der Milliardenmassen auf der ganzen Welt. Und eben darin liegt unsere Aufgabe: dieses zu erreichen. Die heutige revolutionäre Perspektive kann nur eine internationale sein. Venceremos!

    
    

Wer den imperialistischen Krieg verhindern will, der muß die soziale Umwälzung fördern. Schließen wir uns zusammen, bevor es zu spät ist!

 

Dem USA-Imperialismus geht die Muffe. Dies deshalb, weil er nicht mehr die Nr. 1 in der Welt ist. Das ist es, was ihm zu schaffen macht. China droht ihn zu überrunden, hat es zum Teil bereits getan. Auch andere Mächte, z.B. Russland, aber auch Europa schlagen sich wacker in der gegenwärtigen internationalen Konkurrenz. Was bleibt da anderes übrig, als einen Krieg anzuzetteln. Das ist zwar ein Verbrechen, eines gegen die sog. Menschlichkeit, welche der USA-Imperialismus so gern im Munde führt. Aber was solls? Die materielle Situation drückt und droht den USA den Rang abzulaufen.

 

Vor allem China macht ihm dabei zu schaffen. China, dieses ehemals sozialistische Vorbild für die ganze Welt, das ist heutzutage das kapitalistische Vorbild vor allem für die Dritte Welt geworden. Ein weiterer Faktor, welcher den sogenannten Westmächten Sorgen macht.

 

Europa hat in dieser Konstellation eine nicht ungefährliche Zwischenstellung und es erfordert sehr viel Intelligenz, aus dieser Situation das beste zu machen. Mit den regierenden Kandidaten in dieser Hinsicht sieht es nicht gerade hoffnungsvoll aus. Die EU wird gegenwärtig von einer Dame geleitet, welche aus dem Niedersachsen-Klüngel des deutschen Kapitals stammt, und deren bisherige Leistungen an der Spitze der EU zu wünschen übrig lassen. Viel an Vermittlungsgeschick, um die EU aus dieser Krise heraus und nicht etwa in den nächsten imperialistischen Krieg hinein zu führen, ist da nicht zu erwarten.

 

Was tun? Diese Frage sollten sich alle am Fortschritt und am Erhalt des Friedens in Europa als auch überhaupt auf der Welt Gedanken machen. Verloren ist erst dann alles, wenn man zu spät kommt. Es ist daher mehr als geraten, vor allem unter linken und am Fortschritt interessierten Menschen in Deutschland und in ganz Europa, sich Gedanken zu machen und darüber zu beraten, was in dieser sich gefährlich zuspitzenden Situation getan werden kann. Man sollte sich auch nicht von dem Corona-Hindernis davon abhalten lassen, sich untereinander zu kontaktieren. Es ist wirklich eine Frage der Zeit, ob es gelingt, die gegenwärtige gefährliche Zuspitzung noch in eine positive, den Wünschen und den berechtigten Ansprüchen der Völker gerecht werdende Situation umzuwandeln.

 

 

 

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