Internet Statement 2021-57
Den ersten Menschen möchte ich sehen, der sich digital ernährt
Digitalisierung als Erleichterung menschlicher Arbeit ist OK. Digitalisierung zur Überflüssigmachung von Menschen - Nein Danke. Was nötig ist, das ist die Umwälzung des gesellschaftlichen Systems. Entweder die Menschheit schafft diesen Sprung oder sie liquidiert sich selbst.
Maria Weiß 18.03.2021 Gegenwärtig grassiert so eine Form des Idealismus. Alles ist digital. Alles ist auch digital möglich. Aber ist es das wirklich? Den ersten Menschen möchte ich sehen, der sich digital ernährt. Das geht gar nicht, da hier die Materie auf den Wunsch stößt. Und es gehört nicht allzu viel dazu, zu entscheiden, wer in diesem Fall den Sieg davon tragen wird. Nichtsdestotrotz grassiert aber eine solche Anschauung ganz offensichtlich gegenwärtig in der Gesellschaft. Woran liegt das? Das liegt daran, daß sich diese Gesellschaft, wo derartige Absurditäten grassieren, nicht mehr selbst ernährt. Wovon aber ernährt sie sich`? Sie ernährt sich von der internationalen Ausbeutung. Nichts anderes als diese fördert solche Anschauungen.
Der tägliche Bedarf wird gedeckt davon daß die Preise dafür so niedrig sind, daß man darauf angeblich keinen Gedanken verschwenden muß. Das ist aber nicht überall auf der Welt der Fall. Es gibt Regionen, wo die Menschen tagtäglich mit dem Hunger zu kämpfen haben. Aber wo ist das der Fall? Das ist nicht in Europa der Fall sondern in Afrika oder auch in weiten Teilen Asiens. Aber wen stört das hierzulande? Ganz offensichtlich nur sehr Wenige.
Die Grünen stört es jedenfalls nicht. Sie haben andere Probleme. Sie sorgen sich um die sogenannte Umwelt. Ob vielleicht dieser oder jener Baum noch existieren kann. Das eigene Leben , die eigene Versorgung wird ja längst von der internationalen Ausbeutung gedeckt. Was soll man also darauf Gedanken verschwenden, solange das so läuft? Ja, und dann gibt es ja auch noch die Digitalisierung. Die macht alles noch viel einfacher. Man sitzt vor seinem PC. Eine andere Sorge hat man nicht. Denn die tagtägliche Ernährung funktioniert ja trotzdem, vorausgesetzt man hat das entsprechende Kleingeld dafür in der Tasche. Nun ja, irgendeinen Job wir man dafür ja schon bekommen, dank der internationalen Ausbeutung.
Wer oder was rüttelt aber an diesem schönen schläfrigen täglichen Dasein? Es ist die Zuspitzung der internationalen Widersprüche, welche sich tagtäglich verschärft. China, das ehemals sozialistische Vorbild für die ganze Welt, welches inzwischen aber seine Farbe gewechselt hat, hat sich zum gegenwärtigen internationalen Hauptkonkurrenten der USA gemausert. Was soll daraus wohl entstehen? Nichts anderes als ein gnadenloser internationaler Konkurrenzkampf, welcher sich letztlich militärisch entladen wird. Was denn sonst? Und was das für die Welt für Konsequenzen haben wird, da ist völlig offen. Daß es aber friedlich verlaufen wird, ist unwahrscheinlich. Es würde der gesamten bisherigen geschichtlichen Erfahrung widersprechen.
Was folgt daraus? Solange das gegenwärtige System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen sich noch überall auf der Welt am Lebe erhält, sind Kriege unvermeidlich. Und der nächste globale Krieg wird entsprechend zerstörerisch ausfallen. Abgesehen von der drohenden atomaren Verseuchung großer Teile ist auch der menschliche Verlust kaum zu übersehen. Will man daher eine solche Katastrophe, einen solchen Rückschritt in der Entwicklung der Menschheit verhindern, dann bleibt nichts anderes übrig als die revolutionäre Veränderung des sozialen Systems auf der ganzen Welt in Angriff zu nehmen. Das ist natürlich leichter postuliert als umgesetzt. Aber man sollte es im Auge behalten, den es gibt letztlich keinen andern Ausweg.
Digitalisierung ist immer nur ein angeblicher Ausweg für eine Minderheit. Denn auch diese stützt sich letztlich auf die materielle Lebenswirklichkeit. Den Menschen möchte ich sehen, der darauf verzichtet und sich selber nur noch digital ernährt. So einfach ist das Leben eben nicht zu überlisten. Und man kann mit Fug und Recht davon ausgehen, daß sich diese Erkenntnis letztlich durchsetzen wird.
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