Internet Statement 2020-70

 

Die Welt in Aufruhr wird ihren Weg in Richtung Fortschritt finden

Maria Weiß  02.04.2021 

Europa verbündet sich mit der ganzen Welt, läßt sich aber nicht irgendein Diktat von irgendeiner selbsternannten Großmacht bieten. So in etwa sollte die Maxime europäischer Außenpolitik lauten. Die Frage ist: Tut sie das? Und auf diesem Sektor sind immer noch große Mängel festzustellen. Die Supermacht USA spielt in Brüssel immer noch eine viel zu wichtige Geige. Was nicht heißt, daß man etwa einen Schwenk um 180 Grad dort vollziehen sollte und sich russischen Großmachtambitionen unterwerfen darf. Auch Letzteres ist immer im Auge zu behalten. Das ist nicht so einfach und erfordert sehr viel Überblick und auch diplomatisches Vermögen, um einer solchen Aufgabe gerecht zu werden.

Wie aber sieht die Realität in dieser Hinsicht aus? Das lässt sich gegenwärtig schwer vorhersagen, weil nicht allzu viel davon zu bemerken ist. Gegenwärtig überdeckt die Corona-Krise alles, was ansonsten an Problemen existiert. Und nur ein Teufel könnte behaupten, daß dies ein Zufall ist. Man bekommt eher den Eindruck, daß es eine Art Vorspiel für die nächste Auseinandersetzung zwischen den Großmächten darstellt, nicht zuletzt um Zeit zu gewinnen, weil sämtliche gegenwärtigen Staaten, vor allem die Großmächte, vom inneren Gegensatz eingeholt zu werden drohen. Der innere Klassengegensatz ist es, der all diesen Staaten zusetzt. Und nicht nur der, sondern zugleich auch der Gegensatz mit der aufstrebenden Dritten Welt, mit den vielen asiatischen und afrikanischen Staaten, die für ihr Recht auf eigene Entwicklung kämpfen und darin zunehmend Erfolge zeitigen. Darunter Staaten wie Indien, mit über einer Milliarde Einwohner, aber einem riesigen Leck in puncto gesellschaftlichen Fortschritts, machen den selbst ernannten Weltmächten zu schaffen. Das ist zwar nicht das, was alltäglich über die Nachrichten vermittelt wird, aber schaut man genauer hin, dann sieht man, daß es existiert und eine nicht zu unterschätzende Dynamik an den Tag legt.

Man nehme nur einen Staat wie Indien mit mehr als einer Milliarde Einwohnern. Dort existiert ein ganz erheblicher Druck von Seiten der eigenen Bevölkerung, welche zu einem besseren Leben strebt. Daß dieser Fakt nicht nur die eigene herrschende Schicht in Unruhe versetzt, sondern auch die Nachbarschaft, braucht nicht zu verwundern. Auch Staaten wie China erfüllt das mit Sicherheit mit Unbehagen. Man glaube doch nicht, daß angesichts der heutigen Nachrichtenübermittlungsmöglichkeiten nicht auch breitere Massen der Bevölkerung mit bekommen, was auf der Welt passiert. Nur werden diese Milliardenmassen gegenwärtig nicht ernst genommen von den Herrschenden, sondern man glaubt offensichtlich, daß die Welt immer so bleiben wird wie sie eben gegenwärtig ist.

Ähnliches gilt auch für den afrikanischen Kontinent. Dort haben sich die Ansprüche eines modernen Lebens ebenfalls vertausendfacht, in dem letzten Jahrzehnt. Wer glaubt, daß dies ohne praktische Konsequenzen bleibt, der ist ein Siebenschläfer, dem das unangenehme Erwachen ebenso sicher ist wie der Griff in ein Wespennest.

Aus all diesen Gründen sind vor allem gegenwärtig die selbst ernannten Weltmächte in Alarmzustand, was zugleich ihre wechselseitige Konkurrenz verschärft. Denn „Each wants to be the winner“. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn man versucht, sich gegenseitig zu pieken, wozu vor allem Ablenkmanöver, die den Konkurrenten in Misskredit zu stellen fähig scheinen, willkommen sind. Voilà Corona! Wessen Ursprung auch immer es sein mag. Und es scheint gegenwärtig seine Aufgabe zu erfüllen. Es wird allerdings dabei nicht bleiben, und man wird versuchen, durch Anzettelung eines sich global entwickelnden Krieges der eigenen Misere zu entkommen, ja diese vielleicht gar ins Gegenteil verwandeln zu können. Das Motiv ist nicht neu, und das Ende eines solchen Manövers ebenfalls nicht. Die vielen Millionen Toten des zweiten Weltkriegs sind dafür ein beredtes und hoffentlich abschreckendes Beispiel gewesen.


Sicherlich lässt sich brutale Gewalt und Massenmord nicht durch Reden aus der Welt schaffen. Dazu bedarf es nicht nur einer Revolution, zumal man eine solche nicht herbei reden kann. Dazu bedarf es Aufklärung und Agitation in vieltausendfacher Form in den einzelnen Staaten auf der Welt und letztlich einer, oder besser gesagt, vieler sozialer Revolutionen. Diese werden sich auch entwickeln, ja sie tun es schon jetzt tagtäglich, wenngleich man sie vielerorts nicht bemerkt. Es gilt daher, die eigene Sensibilität in dieser Hinsicht zu stärken und zu verfeinern, und vor allem in aktive Mobilität umzusetzen.

Revolutionen kann man nicht herbei reden, aber man kann sein Gespür dafür verfeinern und dort, wo sie sich auftun, soziale Bewegungen unterstützen, wobei ein wichtiges Anliegen dabei sein sollte, zu versuchen, den Gesamtzusammenhang auf der Welt zu erklären und damit die die einzelne Bewegung auf den richtigen Boden, den des sozialen Fortschritts mit internationaler Berücksichtigung und Perspektive zu stellen.

Daß in dieser Hinsicht zum Beispiel die Grünen entsprechende kritische Worte zu hören bekommen müssen, ist unabdingbar. Es ist dabei unerlässlich, sämtliche Schichten in der Gesellschaft mit diesen Frage zu konfrontieren.

 

 

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