Internet Statement 2020-72

 

Die Entscheidung für das Leben und seine Weiterentwicklung

macht eine Umwälzung der gesellschaftlichen Machtverhältnisse

auf der Welt auf die Dauer unabdingbar

Der Planet Erde sollte nicht als verseuchter Haufen im All verschwinden.

Maria Weiß  04.04.2021 

Die Menschheit teilt sich. In ihrer Menschlichkeit eigentlich nicht, in ihrer gesellschaftlichen Realität aber sehr wohl. Diese Unterscheidung zu vollziehen ist essentiell. Warum? Weil man sonst sehr leicht bei einer Verwechslung verschiedener Kategorien landet. Zum einen gibt es die gesellschaftlichen Unterschiede, zum anderen gibt es die kulturellen. Eine Vermischung derselben kann zu gefährlichen Irrtümern führen. Ein solcher ist u.a. der Rassismus, und zwar in seinen verschiedenen Formen.

Vor allen Dingen aber spaltet sich die Gesellschaft in ihren unterschiedlichen, oder besser gesagt, gegensätzlichen Zugängen zu den gesellschaftlichen Ressourcen. Das heißt, in dem Zugang zu den gesellschaftlichen Mitteln der Existenz. Wenn man so will, zu den von der Gesellschaft erarbeiteten Gütern als auch dem Boden, auf dem diese erarbeitet wurden. Das hat erhebliche Konsequenzen. Ist man im Besitz von Boden oder auch von Mitteln, diesen zu bestellen, hat man eine andere gesellschaftliche Stellung, als wenn man das nicht ist. Diese Erkenntnis ist keineswegs erst von Marx oder Engels erfunden worden, sondern sie ist so alt wie die Menschheit selbst. Auch in der so genannten Urgesellschaft gab es schon Unterschiede. Dies deshalb, weil eben die Menschen verschieden sind und verschiedene individuelle Stärken als auch
Schwächen besitzen. Allerdings spielen hier die gesellschaftlichen Möglichkeiten der individuellen Entwicklung natürlich mit hinein, und schon sind wir bei der gesellschaftlichen Stellung. Bei dem Zugang zu den Ressourcen, bei den individuellen Entfaltungsmöglichkeiten, sprich bei der objektiven Stellung in der Gesellschaft.

Diese Erkenntnis geht weit über einzelne Theorien einzelner Historiker oder Analytiker hinaus, sie entspricht der Erfahrung der Menschheit selbst, über die Jahrtausende hinweg. Es ist daher nicht klug, diese simple Erkenntnis zu leugnen, nur weil bestimmte gesellschaftliche Analytiker daraus bestimmte gesellschaftliche Schlußfolgerungen gezogen haben, welche bestimmten Teilen der Gesellschaft nicht in den Kram passen.

Marx und Engels haben bestimmte Grundprinzipien der bürgerlichen Gesellschaft unwiderlegbar ans Tageslicht gebracht. Und zwar indem sie das Prinzip der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen auf den Begriff gebracht haben. Egal ob das irgend jemandem gefällt, es ist einfach so. Das heißt, die Erkenntnis der realen Vorgänge, das Prinzip, welchem diese folgen steht über der angeblichen Meinung, welche die Herrschenden über die Gesellschaft zu verbreiten trachten. Sprich: die objektive Erkenntnis steht über dem Wunschdenken. Sprich: der Materialismus siegt über den Idealismus. Wenn man die heutige Gesellschaft inzwischen auf der ganzen Welt betrachtet, dann muß man anerkennen, daß sich dieses Prinzip mehr oder minder auf der ganzen Welt durchgesetzt hat. Was aber weitgehend noch fehlt, das sind die Konsequenzen, die daraus zu ziehen sind. Das heißt, die soziale Realität hinkt hinter der gesellschaftlichen Erkenntnis zurück. Diese Lücke aber ist es, welche geschlossen werden muß, um die Entwicklung der Gesellschaft in eine progressive Richtung zu gewährleisten.

Die Entwicklung der Produktivkräfte auf der ganzen Wellt hat so viele Reichtümer hervorgebracht, daß inzwischen eine Höherentwicklung des Lebensstandards auf der ganzen Welt in greifbare Nähe gerückt ist. Auf der Gegenseite aber sind die zerstörerischen Mittel ebenfalls in einer gigantische Form gewachsen, welche ihrerseits die Potenz besitzen, die Gesellschaft auf der ganzen Welt wieder auf den Anfang zurück zu befördern. An dieser extremen Widersprüchlichkeit sollte man die Aufgaben messen, welche der Menschheit gestellt sind, um diesen Widerspruch in einer sich für das Leben entscheidenden Weise zu lösen. Es ist daher zwingend für jeden am Fortschritt interessierten Menschen, sich mit diesem Widerspruch und seiner extrem zugespitzten Form auseinander zu setzen, und in dieser Hinsicht eine Entscheidung zu treffen, wobei die Hoffnung natürlich dahin geht, daß diese eine für das Leben sein wird.
Politikern, welche diesen Zusammenhang vernebeln oder nicht wahrhaben wollen, sollte man daher mit dem größten Misstrauen begegnen.


 

 

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