Internet Statement 2021-91

Die EU sollte nicht die Drecksarbeit für die USA machen

Maria Weiß   26.04.2021

Daß im chinesischen Meer sich bereits seit längerem ein Konflikt mit den USA abzeichnet, ist bekannt. Daß aber die Europäische Union Derartiges zu ihrem Anliegen erklärt, das ist neu. Und nicht nur neu, sondern ein sehr ungutes Signal an die internationalen Beziehungen. Eine EU, welche sich zum Anwalt USA-hegemonistischer Ambitionen degradiert, kann international keine konstruktive Rolle spielen. Ein Wechsel in eine solche Richtung, welcher sich nunmehr abzeichnet, durch die offiziell zum Ausdruck gebrachte Stellung und erst recht die Anmaßende Aufforderung an China, sich aus dem südchinesischen Meer (man registriere hier mal die Bezeichnung!) zurück zu ziehen, ist nicht nur anmaßend gegenüber China, sondern vor allem lakaienhaft gegenüber den USA.

Schon seit längerem bahnt sich dieser Konflikt zwischen China und den USA an, wobei man feststellen muß, daß geographisch betrachtet China ein weitaus verständlicheres Interesse an diesem Teil der Welt hat als die Supermacht USA, für die eine Anmaßung dieser Sorte ja seit langem zum täglichen Brot dieser Supermacht zu zählen ist. Sicherlich wäre es einseitig und nicht gerechtfertigt, hier uneingeschränkt den chinesischen Aktivitäten dort Beifall zu zollen, denn auch China ist seit der Zeit seines revisionistischen Verrats an der proletarischen Politik Mao Zedongs in vielfältiger Weise von proletarischen Prinzipien in der internationalen Politik abgewichen und diesbezüglich zu kritisieren. Das rechtfertigt aber nicht Mächte wie die USA, welche viel länger schon als China eine imperialistische Außenpolitik betreiben, welche mit Fug und Recht als Wesensbestandteil dieser Supermacht bezeichnet werden muß, dieses Ansinnen nunmehr als Selbstverständlichkeit gegenüber China geltend zu machen.

Die europäische Union jedenfalls täte besser daran, sich komplett aus diesem Konflikt heraus zu halten.

Keine Unterstützung der USA und ihrer imperialistischen Bestrebungen gegenüber China und der ganzen Welt.

Was angesagt ist, das ist lediglich ein Versuch einer Lösung durch diplomatische Vorstöße. Keinesfalls jedoch eine Rückendeckung oder gar direkte Unterstützung aller beider Kontrahenten.

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