Interrnet Statement 2021-94

 

 

 

Eine Offenbarung der USA-Propaganda

Der Bock erklärt sich zum Gärtner

 

 

Wassili Gerhard  28.04.2021

Christoph von Marschall ist schon oft im Tagesspiegel als Sprachrohr der USA in Erscheinung getreten, auch was deren Klimapropaganda betrifft. Nun schrieb er vor Tagen unter der Überschrift In Asien müssen die Emissionen sinken – sonst ist die Klimarettung verloren:

Die Hauptbelastung kommt heute aus Asien. Wenn China und seine Nachbarn bis 2030 und darüber hinaus so weiter machen wie bisher, sind die gemeinsamen Klimaziele nicht zu erreichen.“

Diese Äußerung ist es wert, zum Anlaß genommen zu werden. So frech zu sein, das ist schwer hinzukriegen, dafür muß man in punkto Wahrheitsliebe schon sehr abgestumpft sein. Schon mal vorweg: Im pro-Kopf-Ausstoß sind die USA immernoch weit vor China, und sind im Gesamt-Ausstoß hinter China die Nr. 2 in der Welt. Größere Heuchler als USA-Politiker gibt es kaum. Da ließen sich noch viele Beispiele finden. Die fordern auch eine friedliche Welt, während sie sinnbildlich im Körper ihres letzten Opfers noch das Messer umdrehen. Das vorneweg.

 

Aber kommen wir zu den noch wichtigeren Aspekten: Die reichen „alten Industrieländer“ können heute auf „grün“ machen, weil sie zunehmend von der Arbeit woanders leben bzw. die Naturreichtümer woanders an sich bringen, wobei sie dort durchaus auch die Umwelt verwüsten dafür, auch für die ach so saubere „Elektromobilität“. So haben sie z.B. Emissionen „ausgelagert“.

 

Die USA wie auch Europa und auch Deutschland, haben eine enorme Deindustrialisierung hinter sich, und die ist noch nicht abgeschlossen. Aber dafür haben sie ihren Finanzsektor enorm ausgeweitet. Und so kaufen sie mit dem Geldvermögen, das sie in der Vergangenheit durch innere und äußere Ausbeutung angehäuft haben, alles in der übrigen Welt ein, lassen produzieren was sie nicht selbst produzieren. Zudem dient auch das Privatvermögen, das sich Mittelschichten in vergangenen Zeiten zulegen konnten, als Deckungsmasse, um riesige Schulden zu machen. Wenn die Bürger dann für die Deckung der Schulden aufkommen müssen, haben wir hier eine Umverteilungsmaschine. Letztlich wird die Geldmenge immer weiter vergrößert, die in die Finanzausbeutung geht. Das treibt die internationale Ausbeutung voran – und nebenbei auch hier bei uns z.B. die Mieten hoch, denn Immobilien eignen sich auch als Finanzanlagen. Vieles davon im Sinne des „nachhaltigen DAX“, denn das bloße Umschichten von Geld verursacht hierzulande keine Emissionen.

 

Der Schwerpunkt der Industrie dagegen hat sich seit dem Ende der siebziger Jahre nach Asien verlagert. Insbesondere China wurde zur „Werkstatt der Welt“. Aus Asien kommt heute eine sehr große Anzahl der Produkte, die hierzulande, wie auch in den USA, konsumiert werden, selbst wenn „made in Germany“ oder ähnliches dran klebt, denn viele Komponenten, oft die überwiegende Zahl, die hier zusammengebaut werden, kommen dann trotzdem oft aus Asien oder anderen „Weltfabriken“, wo für wenig Lohn Arbeiter und Arbeiterinnen unter miesesten Bedingungen verschlissen werden, und wo eher die Emissionen entstehen. Dort arbeitet heute ein riesiges Zig-Millionen-Heer von Fabrikarbeitern dafür, Güter für Menschen in den einstigen fortgeschrittenen Industrieländern herzustellen. Ein bekanntes schon älteres Beispiel: Ein USA-Spitzensportler, der Werbung für Sneaker macht, bekommt mehr dafür als alle Näherinnen zusammen, die die Schuhe zusammennähen.

 

Dabei profitieren hier aber nicht alle in gleichem Maße. Die ehemalige Industriebevölkerung in den alten Industrieländern wurde zu einem erheblichen Teil mit der Verlagerung der Industrie ihrer Existenzgrundlage beraubt und prekarisiert oder zu Almosenempfängern gemacht. Viele junge Leute fangen von Anfang an auf einem viel niedrigeren Lebensniveau ihr Leben an. (Wofür sie die herrschende Klasse verantwortlich machen sollten und aufpassen müssen, nicht einfach nur gegen die ältere Generation aufgehetzt zu werden, während die eigentlich Verantwortlichen außen vor bleiben) Würden viele Konsumgüter nicht so billig woanders produziert werden, wäre die Lage der Ärmeren hierzulande wahrscheinlich noch viel schlechter – in gewisser Weise leben also sogar sie zu einem Teil auf Kosten der internationalen Ausbeutung, auch wenn sie sich das nicht ausgesucht haben.

 

Deshalb sollte man sich nicht in dieser Lage einrichten, sondern hat letztlich ein Interesse am Sturz dieses internationalen Systems, denn niemals werden die Milliarden auf der Welt eine solche Ordnung auf Dauer akzeptieren, wo ein Teil konsumiert, was dem anderen Teil weggenommen wird, der selbst Mangel leidet. Das muß unterstützt werden, denn das ist das einzig Richtige und bringt die Welt auf dem richtigen Weg vorwärts. Sollen wir uns etwa dagegen stemmen und uns oder unsere Kinder im Krieg dafür verheizen lassen, die Ordnung der Milliardäre gegen die Milliarden der Armen zu verteidigen?

 

Wieso macht also Marschall aus Schwarz Weiß, verdreht die Fakten, um eine verdrehte Politik mit verdrehten Argumenten zu begründen, und erklärt die USA zum Retter aus der Situation, für die sie selbst doch nicht zuletzt selbst verantwortlich sind, schiebt den Schwarzen Peter dreist anderen zu? Nun, dieses bisherige System funktioniert eben immer schlechter aus der Sicht der USA, die die Führungsmacht dieses Systems sind und auch im Inneren immer größere Probleme haben,was prinzipiell eigentlich sehr zu begrüßen ist, und deswegen wollen sie eben eine Veränderung in ihrem Sinne.

 

Einmal ist diese Zusammenballung von Industrie in China, wie auch in Asien, eine Brutstätte von organisiertem Klassenkampf, denn Zusammenballung der Industrie ist auch Zusammenballung von organisierten Arbeitern, die einen ungeheuren Produktionsapparat am Laufen halten, an dem die ganze Welt mit dranhängt. Wenn sie ihre potentielle Macht erkennen und nutzen, dann war die ganze Deindustrialisierung für die Katz, denn genau das wollte man damit für die alten Industrieländer letztlich verhindern.

 

In China gibt es zum Beispiel zahlreiche Streiks, in denen schon Verbesserungen erkämpft wurden. Auch den chinesischen Kapitalisten und der neuen Mandarinkaste ist das unheimlich, und so verlagern auch sie bereits Produktion in andere Regionen der Welt, wo sie die Löhne senken können, ohne den Klassenkampf im eigenen Land anzuheizen. Es gibt schon Berichte, daß Industrieregionen ihr Bild verändern und die Industrie sichtbar weniger wird. Dafür investiert die chinesische Industrie massiv im Ausland, verstärkt auch in Afrika. Das ist alles nur eine zeitweilige Ausflucht, denn wenn sich die Arbeiterbewegung international weiter verbreitet, wird sie um so stärker werden, wenn sie zusammenfindet. Aber dieses Zusammenfinden ist natürlich schwerer als es beispielsweise nur innerhalb Europas war. Die vielfachen sehr unterschiedlichen kulturellen Hintergründe, verschiedene Sprachen und sonstige Bedingungen, aus denen heraus sich die neue Arbeiterklasse bildet, machen das zu einer wesentlich schwereren Aufgabe. Das internationale Zusammenfinden der Arbeiterbewegung ist auf jeden Fall eine ungeheuer wichtige Aufgabe für den Fortgang des Fortschritts auf der Welt.

 

Zum anderen ist China für die USA und ihren Anhang auch als in Teilen hoch industrialisiertes Land ein internationaler Störfaktor der Ordnung der Imperialisten untereinander, und in geringerem Maße auch andere Länder, die an der Schwelle zu Industrieländern stehen, denn da hat man sich aus einer verlängerten Werkbank eine ganz große Konkurrenz herangezogen, die sich im Falle Chinas nicht mehr mit einer untergeordneten Rolle in diesem System zufrieden gibt, sondern auf die eigene Dominanz in der Welt zusteuert und daran arbeitet, den USA international Paroli bieten zu können, ein Konkurrent der mit ihnen um Einflußspären und Zugriffe auf Ressourcen konkurriert. Dieser Kampf um den Zugriff auf Ressourcen ist ein wichtiger Faktor für viele lokale Kriege heute.

Daß die USA sich damit nicht abfinden, sondern alles zur Verteidigung ihrer Hegemonie tun werden, einschließlich kriegerische Mittel, auch weil sie innenpolitisch immer mehr unter Druck stehen, ist auf Dauer das allein realistische Szenario, so lange es nicht in den USA einen Umsturz gibt oder mehrere große Revolutionen international. Ein Vorwand findet sich. Wie erfinderisch sie dabei sind, haben sie schon mehrfach unter Beweis gestellt. Und zutrauen muß man es ihnen unbedingt. Die Kriege und verdeckten Operationen der USA nach dem zweiten Weltkrieg haben nach verschiedenen Schätzungen viele Millionen Opfer gekostet, siehe zum Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=IH3XSTOG_rU wo von bis zu 30 Millionen umgekommenen Zivilisten ausgegangen wird. Keine Beteiligung an neuen imperialistischen Kriegen!

China stört auch die „Klimapolitik“, gerade weil es darauf zusteuert, auch darin mithalten zu können und selbst auf „grün“ machen will. Das ist ja wie hier etwas, was zusammengehört mit der Verlagerung von Industrie. Die USA und ihre Demokraten-Richtung und ihre „klimabewegten“ Anhänger, die auch zu den Profiteuren dieses Systems gehören, wollen ja die Klimapolitik zu einem Mittel machen, der USA ihre Dominanz in der Welt zu erhalten und sie wieder zu stärken. Das sagte schon vor über 10 Jahren der Vordenker der Klimapolitik und Erfinder des Schlagwortes „Code Green“, was das gleiche wie heute „Green Deal“ heißen sollte, der Berater der früheren Außenministerin Albright und Pulitzer-Preisträger Thomas L. Friedman. In seinem Buch „Hot, Flat and Crowded. Why the World Needs a Green Revolution and How We Can Renew Our Global Future“ erklärt er ganz offen (Hier in der offiziellen deutschen Übersetzung):

„Der einfache Name für das neue Projekt, das ich hier vorschlage, lautet Code Green, »Warnstufe Grün«. Die Bedeutung, die im Amerika der fünfziger und sechziger Jahre »Rot« besaß: ein Symbol für die allgegenwärtige kommunistische Bedrohung, das unser Land mobilisieren und dazu bewegen sollte, seine militärische Schlagkraft, die industrielle Basis, seine Autobahnen und Eisenbahnen, See- und Flughäfen, sein Bildungssystem und seine wissenschaftlichen Kapazitäten auszubauen, um die Welt bei der Verteidigung der Freiheit anzuführen – sie muß heute „Grün“ übernehmen.“ (Thomas L. Friedman „Was zu tun ist. Eine Agenda für das 21. Jahrhundert“ Hervorhebung von mir.)

In seinem Buch träumt Friedman davon, daß die weniger entwickelten Länder nicht etwa sich entwickeln, indem sie ihre eigenen Ressourcen nutzen, sondern dann die neue, nun ausschließlich zugelassene „grüne“ Technik in den USA kaufen sollen. Doch China kommt ihnen auch da in die Quere, ist vielleicht auch in der Produktion davon vorne, denn in punkto Produktionserfahrung sind sie mittlerweile voraus. Deshalb könnte China Anwärter auf das neue „Reich des Bösen“ werden. Und so fragt man sich, ob nicht das Corona-Regime in das Klima-Regime übergehen soll und damit auch die Vorbereitung auf künftigen Krieg einher geht.

Die Szenarien der Corona-Bekämpfung sind weitgehend Planspielen aus der biologischen Kriegführung entnommen, sind in gewissem Sinne schon ein Manöver und ein Einüben des Ausnahmezustandes, und das Militär ist von Anfang an beteiligt. Wir werden heute an die Anwesenheit des Militärs zur Ausübung staatlicher Hoheitsaufgaben im Inneren gewöhnt. Nicht zu vergessen: Zum Kriegführen muß die herrschende Klasse ein verschärftes Zwangsregime im Inneren einführen, und in eine solche Richtung gehen wir gegenwärtig „wegen Corona“. Ist das der eigentliche Grund, warum mit Hilfe von „Inzidenzwerten“, die herbeigeprüft werden, indem man massenhaft symptomlose Menschen testet, künstlich ein „Katastrophenszenario“ möglichst lange ausgedehnt wird? Anmerkung

 


 

Anmerkung

Solche millionenfachen Tests gesundheitlich unauffälliger Menschen ohne konkreten Verdacht, das wurde noch nie so gemacht. Bei Influenza werden noch nicht einmal alle Kranken getestet. Diese Tests sprechen prinzipiell auf Vorhandensein frischer Spuren des Virus an, auch wenn das Immunsystem einen Krankheitsausbruch verhindert oder schon verhindert hat und keine Krankheitssymptome da sind. Der Kontakt mit Krankheitserregern bedeutet nicht automatisch, daß man krank ist oder wird, denn dann müßten wir alle an Lungenentzündung erkranken wegen der ständig eingeatmeten Krankheitserreger, die sich oft in der Luft befinden. Die führen bei extrem geschwächten Menschen allerdings unter Umständen zu tödlichen Lungenentzündungen.

Und außerdem hatten wir im März, der jedes Jahr ein Höhepunkt in der Zahl der Verstorbenen ist, nach dem langen Winter, erheblich weniger Verstorbene als sonst in den vergangenen Jahren in diesem Monat. Da muß man sich schon fragen, warum trotzdem weiter die größte Katastrophe an die Wand gemalt wird und ein verschärftes Zwangsregime der höchsten staatlichen Stellen errichtet wird, weil sich das Virus wie andere ausbreitet, ohne deshalb alle krank zu machen.

Die massenweise Ausweitung der Tests ergibt auch eine Ausweitung der Zahl der „Infizierten“, obwohl auch das RKI selbst sagt, daß das Ergebnis im einzelnen gewürdigt werden muß, wie weit auch die Umstände auf eine wirkliche ernsthafte Infektion hindeuten, und daß auch ebenfalls bei falscher Handhabung fehlerhafte Ergebnisse möglich sind. Eine genauere Evaluierung gibt es offensichtlich nicht. Aber laut Merkel sollen wir uns doch schon wegen einer laufenden Nase unter Quarantäne stellen, also erst einmal von einer Infektion ausgehen. Hat jemand schon einmal etwas von der Zahl der Fehlalarme gehört?

 

Allerdings kam später bezüglich des ersten Lockdowns heraus, daß die Intensivstationen mit vielen symptomlosen Verdachtsfällen belegt waren, wie sieht es heute aus? Aktuell wurde übrigens bekannt, daß die Zahl der Intensivbetten um 9000 verringert wurde. Knappheit der Betten ist also nicht immer auf mehr Erkrankte zurück zu führen. Überhaupt geht der Abbau von Krankenhausbetten und die Schließung von Kliniken wie auch der Abbau von Personal, auch Ärzten weiter. Viele Intensivbetten sind nicht einsatzfähig, weil das Personal fehlt. Und außerdem hapert es überhaupt an Fortschritten bei der Heilung, unterhalb der Schwelle künstliches Koma, aus dem vorhersehbar nicht alle lebend wieder herauskommen, insbesondere geschwächte betagte Menschen.

Daß Spuren von Erregern gefunden werden, ist in bestimmten Zeiten im Jahr wahrscheinlich bei vielen Viren und Bakterien der Fall, aber die werden nicht so systematisch gesucht. Was denn, wenn das Virus einmal rum geht und dann wie andere Corona-Viren, mit denen wir schon länger leben, zu der Viren-Kollektion gehört, mit der wir ständig leben. Soll dann Lockdown auf ewig kommen, oder will man vielleicht mal drangehen herauszufinden, wie die Krankheit erfolgreich zu kurieren ist?

 

 

 

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