Internet Statement 2022-103
Schluss mit der Bevormunderei gegenüber souveränen Staaten!
Maria Weiß 03.06.2022 Die Ukraine ist ein eigener Staat und daher souverän genug, um selbst über ihr Schicksal zu entscheiden. Dieses wichtige Prinzip, welches in jahrhundertelangen Kämpfen erreicht worden ist, gilt heute für die meisten Staaten auf der Welt, erst recht in Europa. Daran kann auch kein großrussischer Chauvinismus, egal in welcher Verkleidung er auftritt, auch nur irgendetwas ändern. Sowie erstmal zur prinzipiellen Herangehensweise an den gegenwärtigen Ukrainekonflikt.
Nun sind die Dinge allerdings kompliziert, und ihre Beurteilung und erst recht Handhabung ist ebenfalls nicht einfach. Geschichtliche Faktoren müssen Berücksichtigung finden, sonst kann man das Problem nicht lösen. Die Ukraine hat eben eine lange Geschichte mit Russland, das kann niemand verleugnen, und es spielt in dem gegenwärtigen Konflikt eine Rolle, die ebenfalls nicht missachtet werden darf, will man zu eine Lösung kommen, welche nicht in einem Krieg Europas mit Russland mündet. Letzteres will eigentlich niemand, weder in Europa noch in Russland. Es gibt aber gewisse internationale Großmächte, welche diesem nicht so abgeneigt sind, erhoffen sie sich dadurch doch eine bessere Position in ihrer Konkurrenz mit China, welche sich seit langem zuspitzt und zu einer Lösung drängt, wobei die Kontrahenten, jeder für sich, den Gewinn daraus zu ziehen bestrebt sind. Eine nicht gerade einfache Situation, wie man sieht, und die Lösung ist es ebenfalls nicht.
Was also geschieht? Man sucht nach einem Ablenkmanöver, welches geeignet zu sein schient, die eigenen Bestrebungen zu ermöglichen. Voila der Ukrainekonflikt. Warum ist das so? Weil Letzterer von einer Beschaffenheit ist, welche einen Krieg in Europa zu ermöglichen im Stande ist. Einen solchen aber brauchen vor allem die USA, damit sie Vorwände bekommen, einen Krieg mit ihrem Hauptkontrahenten, China, zu entfesseln. Europa spielt in diesem Konzept eher die Rolle einer unliebsamen, aber leider notwendigen Begleiterscheinung.
Das klingt ziemlich pervers, eine solche Konzeption, aber der heutige Imperialismus ist durchaus im Stande, eine derartige Menschenvernichtung in Kauf zu nehmen, um seine Ziele zu erreichen. Eigentlich ist das auch gar nicht so neu. Der Nazismus war bereits von einer vergleichbaren Völkerverachtung geprägt, was heute kaum einer bestreiten würde. Die USA aber geben sich ein angeblich demokratisches Mäntelchen, entsprechend dem Motto „sie doch nicht“. Sie haben doch dazu beigetragen, den Nazismus in Europa zu schlagen. Stimmt. Aber jede Entwicklung erfährt auch ihre Wandlung, vor allem wenn es um das eigene Interesse im Konkurrenzkampf mit anderen Imperialisten geht. Und eben einen solchen erleben wir gegenwärtig. Der Hauptkonkurrent der USA ist nicht Europa oder gar Russland. Es ist China, eben dieses China, welches den Sozialismus verraten hat und zu einer imperialistischen Macht geworden ist, welche eben vor allen den USA Konkurrenz macht. Und eben aus dieser rührt die gegenwärtige Kriegsgefahr. Nicht die Ukraine, nicht der Konflikt mit Russland ist es, welcher sich daraus entwickelt. Das soll allenfalls der Vorwand sein, welcher den USA ein Eingreifen ermöglichen soll, oder besser gesagt einen Vorwand dafür liefern soll. Man glaube aber nicht, daß es etwa dabei stehen bleiben würde. Es ist daher geraten, diesem die Vorwandsrolle zu nehmen, damit die tatsächliche Gegensätzlichkeit ans Licht gelangt. Der USA-Imperialismus interessiert sich weder für Europa noch für Russland. Was ihn interessiert ist vor allem China, welches ihm inzwischen überall auf der Welt Konkurrenz zu machen droht. Ein Konflikt zwischen Russland und Europa, ausgelöst durch den Ukrainekonflikt, wäre geeignet, derartiges zu ermöglichen. China seinerseits hat aber kein Interesse an einer solchen Entwicklung. Es könnte daher sinnvoll sein, sich bezüglich des Ukrainekonflikts diplomatisch zu engagieren.
|