Internet Statement 2022-133
Warum Putin nicht gut für Russland ist - warum andererseits aber doch
Maria Weiß 12.10.2022 In allererster Hinsicht natürlich, weil dort, wie in allen anderen Staaten der Welt erst einmal die soziale Umwälzung auf der Tagesordnung steht und Putin nicht dafür steht. Das ist die Hauptsache, welche gegenwärtig wieder auf der ganzen Welt als erste auf der Tagesordnung steht. Wenn dem aber so ist, dann sind solche Kräfte, welche bestrebt sind einen Nebelschleier über die Situation zu ziehen, überall auf der Welt fehl am Platz. Und dies rührt daher, daß überall auf der Welt sich in den einzelnen Staaten die inneren sozialen Gegensätze zugespitzt haben und dies tagtäglich weiter tun. Das ist der Hauptwiderspruch, welcher sich in nahezu allen Staaten auf der Welt inzwischen durchgesetzt hat. Warum ist das so? Das ist so, weil der Kapitalismus, das gegenwärtig dominierende gesellschaftliche System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, sich auf der ganzen Welt inzwischen mehr oder minder durchgesetzt hat, oder auch wieder durchgesetzt hat. Was aber folgt aus dieser Erkenntnis? Es folgt daraus, daß der innere Klassengegensatz in Ausbeuter und Ausgebeutete sich zum zentralen und nicht zum vorübergehenden Widerspruch entwickelt hat. Warum ist das so? Dies ist deshalb so, weil die internationale Ausbeutung zwar einigen Kräften und Staaten auf der Welt eine gewisse Dominanz verschafft hat, aber trotzdem das innere Prinzip der sozialen Widersprüchlichkeit in den diversen Staaten keineswegs eliminiert hat. Im Gegenteil entwickelt sich gegenwärtig überall auf der Welt in den einzelnen Staaten der innere Widerspruch weiter. Zwar gibt es auch nicht nur das Moment der internationalen Ausbeutung, aber den inneren Widerspruch kann das zunehmend nicht mehr abfedern, er bahnt sich zunehmend überall die Dominanz. Die Kräfte der sozialen Sprengkraft von innen drohen überall den reaktionären Kräften den Rang abzulaufen. Nicht nur in Russland kann man das sehr deutlich beobachten, wenngleich natürlich die Gegenkräfte versuchen, das für sich auszunutzen. Wer hat es gegenwärtig schwerer als die russischen Revolutionäre, auf einen grünen Zweig zu kommen? Und warum? Weil gleich zwei Gegenkräfte unterschiedlicher Herkunft ihnen, aber auch sich untereinander, den Sieg streitig machen. Wie soll denn bitte schön ein Navalny zum Sieg kommen, wenn zugleich die gegenwärtige Regierung diesen unablässig in eine Reihe mit den Ansichten des internationalen Gegners und Konkurrenten in Gestalt der USA-Imperialisten stellt? Das ist verdammt schwierig, und obwohl man vielleicht das bessere Konzept für das Land hat, ist es so nicht zu verwirklichen, weil man ständig und überall auf diesen Gegensatz stößt. Unsere Organisation hatte seinerzeit ein ganz ähnliches Problem. Überall stießen wir auf den Gegensatz, daß Deutschland ein von den internationalen Mächten wie z.B. den USA und Co, unterdrücktes Land war und die Gegensätze im Innern daher nicht zur Entfaltung gelangen konnten. Was macht man in einem solchen Fall? Man versucht die internationalen Gegensätze auszunutzen, um mit dem eigenen Anliegen weiter zu kommen. Ob das gelingt, steht allerdings nicht fest, aber einen Versuch ist es wert und selbst wenn es Einen erst einmal nur vor der eigenen Vernichtung schützt. Nun lassen sich derartige Erfahrungen natürlich nicht eins zu eins übertragen. Aber das dahinter stehende Prinzip der Möglichkeit der Ausnutzung der Gegensätze unter den Reaktionären bleibt bestehen. Warum sollte Derartiges nicht auch in Russland möglich sein? Russland, die ehemalige Supermacht Numero 1 neben den USA, ist heute ein Staat, welcher um seine Anerkennung als gleichberechtigte Macht mit anderen Supermächten wie den USA, aber auch China, kämpfen muß. Warum sollte es daher nicht möglich sein, daß die Masse der Bevölkerung diesen Faktor ebenfalls für sich auszunutzen im Stande ist? Warum sollten am sozialen Fortschritt interessierte Menschen dort dies nicht ebenfalls für sich zu nutzen im Stande sein? Und warum sollte es nicht möglich sein, sich mit internationalen Kräften, welche Ähnliches im Sinn haben, zu vereinigen? Warum sollte es nicht möglich sein, sich mit Kräften des sozialen Widerstandes in beiden Staaten zu verbinden? Ich selbst halte diese letztere Option für ungeheuer wichtig für die kommende Entwicklung in Europa. Warum? Weil Kräfte wie der USA-Imperialismus genau am Gegenteil arbeiten, an der erneuten Spaltung zwischen Europa und Russland mit dem Ziel, es für die eigenen Weltmachterhaltungsbestrebungen zu missbrauchen. Der USA-Imperialismus arbeitet gegenwärtig an nichts so sehr, als an einer erneuten Spaltung zwischen Europa und Russland. Nicht zuletzt die Ukraine-Auseinandersetzung soll ihm dabei zu Hilfe kommen. Machen wir diesen Bestrebungen einen Strich durch die Rechnung! Arbeiten wir gemeinsam an einer vernünftigen Lösung des Ukraine-Konflikts. Wenn es anders nicht geht, sollten auch Nicht-Regierungsbeteiligte an dieser Lösung beteiligt werden. Kaum ein normaler arbeitender Mensch in Europa hat ein Interesse daran, daß dieser Konflikt in einen neuen Weltkrieg mündet, was durchaus möglich ist. Wobei dieser schließlich wieder einmal vor allem dem USA-Imperialismus zum Vorteil gereicht. Schluß mit der permanenten Kriegstreiberei in der Ukraine! Eine friedliche Lösung zum Vorteil vor allem der breiten Bevölkerung ist durchaus möglich und muß unbedingt erkämpft werden. Der permanenten und provokativen Kriegstreiberei aus egoistischen und kurzsichtigen Motiven, wie es vor allem einige Politiker dort an den Tag legen, muß unverzüglich ein Ende bereitet werden.
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