Internet Statement 2023-14

 

Dieser sogenannte Mindestlohn ist ein Hohn

Klas Ber  28.06.2023 



Das ist so eine Verhöhnung, dieser ganze sogenannte Mindestlohn. Der soll von jetzt 12 Euro dann im Januar 2024 um ganze 41 Cent auf 12,41 erhöht werden. Ein Jahr später dann auf 12,82 Euro. Ach wie gnädig. Und dazu liest man auf der Seite des „Bundesministerium für Arbeit und Soziales“ am 26. Juni dann auch noch: „Hubertus Heil: ‚Mindestlohn ist Erfolgsgeschichte’. Fragt sich für wen? Für die Mindestlohnempfänger sicher nicht, sondern für die, die diese billige Arbeitskraft ausbeuten.

Auch wenn man als Antwort darauf jetzt 14 Euro wie die Linkspartei fordert, ändert das am Kern der Sache nichts. Dieser Kern betrifft nicht nur diejenigen, die „Mindestlohn“, Tariflohn oder sonst eine Entlohnung bekommen oder auch Kleingewerbetreibende, die nicht mal diesen von ihrem Einnahmen bezahlen können. Das betrifft die ganze Gesellschaft, die Verhältnisse, die hier herrschen und nicht zu erdulden sind.

Hier wird soviel von Diskriminierung geredet. Welche Minderheiten sich hier nicht alles als offiziell anerkannt diskriminiert fühlen dürfen. Aber daß eine Mehrheit diskriminiert wird, hier wie weltweit, weil sie mit einem viel zu geringen Lohn für ihre Arbeit abgespeist wird, oft einem, mit dem kaum auszukommen ist, und die so ausgeschlossen wird von den „Errungenschaften“ des gesellschaftlichen Lebens; die sich höchstens ein basic Leben leisten können; ausgeschlossen von Errungenschaften die sich die Betuchten und Millionäre aber ohne zu arbeiten jeden Tag leicht leisten können, von den Milliardären will ich erstmal noch gar nicht reden, das wird ignoriert oder ganz beiseite geschoben. Und darauf beruhend dann auch entsprechend herablassend, von oben herab behandelt werden.

Viele, sogar in der UNO, sprechen davon, es gibt hier immer noch einen strukturellen Rassismus. „Black lives Matter“ ist dabei so ein Slogan. Ja etwas ist da dran, aber workers live all the more, regardless of any color or religion, möchte man darauf erwidern. Denn es ist für die Massen auf der Welt einfach keine Perspektive, einen Platz im Kapitalismus zu erstreiten, damit ihre Ausbeutung weiter läuft und um sich weiter ausbeuten zu lassen, auch wenn das dann vielleicht unrassistisch sein sollte.

Was ist mit dem grundlegenderen Verhältnis, welches das kapitalistisch imperialistische System weltweit zu verewigen trachtet, die Ausbeutung der Arbeitskraft? Und dadurch die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, damit einhergehend die Diskriminierung der arbeitenden Menschen, gerade das muß angegangen und beseitigt werden, gerade auch von hier aus, aus den imperialistischen Ländern.

Die Frontfrau von „Fridays for Future“ Luisa Neubauer ist auch so ein Früchtchen, die eine Infragestellung des Kapitalismus erst gar nicht aufkommen lassen möchte. Früchtchen einer Privilegiertheit, die hier auf der Ausbeutung der Arbeit, und das weltweit, existiert. Darüber kann sie sich mal Gedanken machen. In der FAZ konnte man nämlich lesen:

 „Auf die Frage einer jungen Aktivistin aus dem Publikum, ob es ein ökologisches Leben im kapitalistischen geben könne und sich unter den herrschenden Produktionsverhältnissen überhaupt sinnvoll gegen die Klimakrise kämpfen lasse, antwortet Neubauer …
Statt über den Kapitalismus sollte man als Bewegung lieber über neue Mobilitätskonzepte reden, statt über ideologische Fragen besser über solche von Lebensqualität im Alltag. Eine weitere eloquente Systemkritik vorzutragen, sei weniger erfolgversprechend als die Straße durch Zurückdrängen von Autos für Kinder sicherer zu machen.“ Faz vom 27.6.2023

Aber einmal die Diskussion über das Wesen des Kapitalismus begonnen, ist auch eine Infragestellung des hiesigen politischen Unsinns von Ökologismus nicht weit.


   

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