Internet
Statement 2023-15
Regierungspolitik
und die Streumunition
Klas Ber 16.07.2023
Für ihre Verhältnisse scheint Frau Baerbock ja hier im Interview,
so wie z.B. im FAZ Ukraine-Liveblog berichtet, mal relativ diplomatische
Töne anzuschlagen. Was aber an ihrer Politik und den Forderungen,
weiterhin noch mehr Waffen reinzupumpen, nichts ändert. Also kriegstreibend
weiterhin.
Ja so ist das, man hat ja „Die Grenzen des Wachstums“ ausgerufen,
was nichts mehr zum Ausdruck bringt, als daß die Welt mal wieder
zu eng für Imperialisten geworden ist. Und wo nun die einen, vornehmlich
natürlich die Massen, mit Mitteln aus dem Ökologismus-Baukasten
weiter unterworfen oder niedergehalten werden sollen und andere den imperialistisch
getriebenen Krieg gegeneinander betreiben.
Da muß man als grüne Außenministerin, als Transatlantikerin
eben auch schon mal je nach Bedarf die Tonlage anpassen. Wenn die Brücke
zwischen all dem und vor allem für den US-Imperialismus funktionieren
soll.
Was sagt Frau Baerbock denn nun zum Streubombeneinsatz, jetzt durch die
Ukraine, ermöglicht durch die USA, die jetzt Streumunition geliefert
haben? Aus der NZZ
ist dazu zu erfahren: «Zu bewerten, ob das richtig oder
falsch ist für die Ukraine, steht mir nicht zu.»“
„Aus diesem Grund verteidigt der Ukrainer [Wladimir Klitschko]
auch die kürzlich beschlossene Lieferung amerikanischer Streumunition
an sein Land. Baerbock flüchtet sich bei dem Thema hingegen ins Vage,
spricht von einer Gratwanderung. Deutschland habe zwar die Oslo-Konvention
zum Verbot von Streumunition unterzeichnet, gleichzeitig brauche Kiew
aber mehr Munition. «Zu bewerten, ob das richtig oder falsch ist
für die Ukraine, steht mir nicht zu.»“
(NZZ
15.7.2023, „Es gibt Momente, da muss man seine Politik um 180 Grad
ändern“. Baerbock wirbt in Sachsen für weitere Waffenlieferungen)
Für eine, die sich sonst gerne als vorgebliche Streiterin von ‚Menschenrechte
gelten für alle’ präsentiert und bei allen anderen das
einklagt was sie für „Menschenrechte“ hält, ist
diese Art dazu zu schweigen und versuchen sich rauszuwinden beredt genug.
Und verdeutlicht es zudem nicht auch noch einmal, daß diese Politik
der bürgerlichen sogenannten Menschenrechte bei denen nicht viel
mehr als ein Mittel zur Bekämpfung und Infiltration des Gegners ist?
Hinter den vielbeschworenen Werten, die auch die grüne Außenministerin
so oft vor sich herträgt, welche sie angeblich im jetzigen Krieg
der Ukraine verteidigen würden, steht letztlich ebenfalls Nichts
– nackter bürgerlicher Verfall. So berichtet die NZZ über
die Antwort von Frau Bearbock auf die Kritik eines ehemaligen Mitglieds
der Grünen, vorgebracht auf einer Veranstaltung:
„Er erinnere sich noch, dass die Grünen in ihrer Anfangszeit
immer ein Zitat von Gandhi vor sich hergetragen hätten: «Es
gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden ist der Weg.» Er appelliert
an die Ministerin: «Bitte erinnern Sie sich an dieses Zitat!»
Baerbock kneift während der Frage die Augen zusammen und schüttelt
den Kopf. Dann antwortet sie ausweichend. «Für mich
besteht Politik nicht darin, das zu wiederholen, was man schon immer gesagt
hat», beginnt sie. «Es gibt Momente, da muss
man seine Politik um 180 Grad ändern.»" (ebenda,
Hervorhebung von mir.)
Schon der Bundeskanzler Herr Scholz hat es zustande gebracht zu erklären,
er fühle sich der Konvention gegen Streumunition verpflichtet, welche
die Bundesrepublik unterzeichnet hat, um gleichzeitig die Lieferung der
USA von Streumunition als eine souveräne Entscheidung der USA zu
rechtfertigen. Von Herrn Steinmeier, der erklärt den USA da nicht
in den Arm fallen zu wollen, erübrigt sich zu reden. Alle gleich.
Dabei gibt es einen Passus im Abkommen über Streumunition [1], der
die Unterzeichner, damit auch die Bundesrepublik, verpflichten, alle Anstrengungen
zu unternehmen, um Staaten, die nicht Vertragsparteien dieses Übereinkommens
(wie z.B. USA, Ukraine oder Russland) sind, vom Einsatz von Streumunition
abzuhalten. Keine Spur davon.
Daß damit und dies wieder einmal, Unterwürfigkeit gezeigt wird
– – zeigt wie unsouverän diese Regierung ist, wie beliebig,
wie unglaubwürdig diese Politik, wie man sich hier nach den Interessen
des US-Imperialismus richten soll. Dem muß entgegengetreten und
Widerstand dagegen entwickelt werden, damit dieses Land und Europa nicht
immer weiter in die Kriegsabenteuer der USA hinein gezogen wird ––
Schluß damit.
So etwas wie diese Politik gedeiht auf dem Hintergrund der Korrumpiertheit,
die in diesem Land auf Grund ihres Teils an der internationalen Ausbeutung
herrscht. Genauso gedeihen darauf wieder völkische, rassistische,
rechte Kräfte wie die AfD. Und dazu leistet solch eine Regierungspolitik
ihren Beitrag, daß diese rechten Kräfte relativ wachsen, das
ist geradezu Futter für die, wie man lesen kann. – Weg damit.
--------------------
[1] Im Abkommen gegen den Einsatz von Streumuinition, der „Convention
on Cluster Munitions“ unter „Article 21 - Relations with
States not party to this Convention“ heißt es:
„2. Each State Party shall notify the governments of all States
not party to this Convention, referred to in paragraph 3 of this Article,
of its obligations under this Convention, shall promote the norms
it establishes and shall make its best efforts to discourage States not
party to this Convention from using cluster munitions.“
www.neue-einheit.de
www.neue-einheit.com
|