Internet Statement 2023-18

 

Ihre Regierung ist einzig die Angelegenheit von Niger selbst

Klas Ber  11.08.2023 



Wer und was ist diese Ecowas? Es heißt in den aktuellen Meldungen immer bloß es wäre eine „Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft“. Klingt so harmlos, aber Ecowas droht mit einer eigenen Militärintervention in Niger. Auch wenn sie erstmal noch auf eine „diplomatische Lösung“ setzt, ist bereits diese Androhung und jetzt die Aufstellung einer Eingreiftruppe dafür eine Ungeheuerlichkeit, was zurückzuweisen ist. Aber wie selbstverständlich unterstützen diverse westliche Regierungen diese Ecowas und üben selbst Druck auf Niger aus. Die EU unterstützt die Sanktionen und stellt sich direkt an die Seite der Ecowas. Die USA wiederum hatten dazu ihre berüchtigte Victoria Nuland nach Niger geschickt.
Ecowas organisiert Militärinterventionen in andere afrikanische Staaten nicht zum ersten Mal. Und diverse westliche Staaten kaschieren mit Ecowas ihre eigenen Interessen die sie in Niger verfolgen und das läuft immer noch nicht wenig im Sinne eines Neo-Kolonialismus. Man braucht nur einmal der Frage nachzugehen warum dieses Land immer noch zu den ärmsten Länder der Welt zählt, trotz der hier so gepriesenen Demokratie die dort bisher geherrscht haben soll.
 „Vor sechs Jahren griff die Ecowas das letzte Mal mit einer Militärintervention in einem ihrer Mitgliedsländer ein. Gambias Präsident Yahya Jammeh wollte damals nach verlorener Wahl seine Macht nicht an seinen Herausforderer Adama Barrow abgeben.“ (Tsp. 10.8.23, „Eingreiftruppe aktiviert, aber „letztes Mittel“: Ecowas beschließt zweigleisige Niger-Strategie“
 
Und jetzt drohen sie Niger und wollen dort dann auch noch militärisch intervenieren.
Wie groß der Unmut der Nigrer gegen den Neo-Kolonialismus in ihrem Land, insbesondere Frankreichs ist, davon konnte man in den Nachrichten einiges sehen. Offensichtlich konnte der sich bisher auf die abgesetzte Regierung und deren Politik stützen. Die Putschisten allerdings stehen offensichtlich jedenfalls nach allen ihren Verlautbarungen dem erstmal entgegen. Und entsprechende Unterstützung genießen sie in der Bevölkerung.
Nachdem daraufhin sowohl Ecowas wie diverse westliche Länder sofort in trauter Einmütigkeit Sanktionen gegen Niger verhängt haben, - gegen ein schon zu triefst armes Land - wird es auch noch militärisch bedroht. Erst Korruption über die alte Regierung um das Land für eigenen Zwecke nutzen und ausbeuten zu können, z.B. Uran. Den hat die neue Militärregierung allerdings gleich gestoppt. Und da das nicht mehr gezogen hat und auf immer mehr tiefste Ablehnung in Niger trifft und sie aus dem Militär heraus dort geputscht und die Regierung übernommen haben, droht die Ecowas nun mit Militärintervention. Wer ist denn diese Ecowas und wer steht dahinter und genehmigt derartiges, daß die versuchen sich immer wieder als eine Überegierung aufzuspielen?
Da brauch man sich nur die internationale Unterstützung ansehen die sie von verschiedenen westlichen Mächte genießen, daß geht über die EU bis hin zur USA, dann weiß man das.
 
Offensichtlich hat der Putsch den Interessen diesen Kräfte und ihrer Ordnung da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Man kann nach allem was man darüber liest durchaus sagen, daß dies nicht wenige alte überkommen geglaubte neo-koloniale Interessen der Ausbeutung anderer Länder sind, die über die alte bisherige Regierung und Ordnung in Niger aufrecht erhalten wurden und die sie nun wiederhaben möchten. Auch wenn sie das bisher in Niger unter Demokratie haben laufen lassen. Letztlich kommt es aber nicht auf den Namen sondern auf die konkrete Politik an die von der Regierung betrieben wurde. Ob im Interesse des Volkes von Niger oder doch von ausländischen Mächten – ehemaligen Kolonial Mächten gar.
Inwieweit die Putschisten oder die eingesetzte Regierung damit fertig werden, wird man sehen. Aber vor allem ist es doch wohl die Angelegenheit der Nigrer selbst sich zu regieren und keiner ausländischen Macht. Keine afrikanische oder westliche Macht mit neokolonialen Interessen hat sich da einzumischen oder gar militärisch zu intervenieren und darüber zu bestimmen.
Auch ein befürchteter zunehmender Einfluß anderer Länder kann niemals ein Grund für etwas derartiges sein.
Aber das jetzige Vorgehen der Ecowas im Verein mit ihren internationalen Unterstützern zeigt, nun allerdings offen, daß es denen dabei um ihre Interessen geht die sie letztlich auch mittels Militärmacht ausüben und letztlich durchsetzten wollen.
Das haben Burkina Faso und Mali auch erkannt und sich mit Niger solidarisch erklärt, sodaß sie ein militärisches Eingreifen als eine Kriegserklärung auch gegen ihre Länder betrachten würden.
Eine feine Sache also, die sich die feinen Herren Demokraten der Ecowas, der EU, Frankreich, Deutschland, USA usw., eben all derer, die sich dahinter zusammen gefunden haben, aufs Panier geschrieben haben. Nur keine Demokratieverteidigung für die Völker und Länder Afrikas, das ist es ganz und gar nicht.
Aber die Sache sollte für sie nach hinten losgehen und letztlich die Wachsamkeit, den Widerstand und das Aufbegehren gegenüber diese Kräfte weiter wachsen lassen. Denn wenn etwas offensichtlich daran ist, wie diese Mächte Niger behandeln, dann ihre eigene Doppelzüngigkeit in Sachen Demokratie, internationaler Demokratie; daß sie von der Souveränität anderer Staaten rein gar nichts halten. Da machen sie auch vor keiner Grenze halt. Wenn es nicht in ihrem Sinne geht, trachten sie es militärisch niederzutrampeln.
 


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