Goodbye Genosse Thomas, dein Verlust wiegt schwer
Bereits Anfang Oktober, wie ich jetzt erfuhr, der genaue Zeitpunkt ist mir leider nicht bekannt, starb unser langjähriger Kollege und Genosse Thomas S. an einer Krankheit, gegen die er offenbar den Kampf verloren hat.
Ich selbst kannte den Genossen schon bevor ich in der jetzigen Organisation aktiv war. Wir kannten uns seit Beginn der 1960er Jahre von der Universität her, in der wir einen Kursus besuchten, der sich mit der Gesellschaft befasste, und ich zufällig neben ihm saß. Das ist deswegen natürlich von Bedeutung, denn wenn man einen Menschen so lange gekannt hat und dann im Weiteren auch so viele Schritte gemeinsam mit ihm in der Gesellschaft gemacht hat, dann ist es wirklich schwer Worte zu finden, trotzdem möchte ich es versuchen.
In dieser damaligen Zeit war in Berlin-West die Jugend- und Studentenbewegung aktiv und wir waren alle beide in der jeweiligen Weise engagiert. Daher auch die Begegnung in dem damaligen Kapitalkreis, der von einigen Universitätsmitgliedern oder auch Professoren organisiert wurde, weil damals das Thema der gesellschaftlichen Widersprüchlichkeit einen vorrangigen Rang hatte, einen, den es seitdem wohl kaum jemals wieder erreicht hat, bislang.
Das ist nun schon etliche Jahrzehnte her, aber ich kann mich noch sehr genau daran erinnern. Dieses gemeinsame Besuchen des Kapitalkreises, von Thomas und mir, war die erste Begegnung, die ich mit ihm hatte. Die war nicht persönlicher Natur, sondern politischer, vor allen Dingen. Wir hatten in vielen Punkten gemeinsame Ansichten und führten auch einen gemeinsamen Kampf, auch damals schon.
Später, etliche Jahrzehnte später, haben wir uns in der Organisation KPD/ML (Neue Einheit) wieder getroffen. In der sowohl ich als auch offenbar er eine verantwortungsvolle Art und Möglichkeit, diese Gesellschaft von ihrer Ausbeuterherrschaft zu befreien, gesehen haben. Das hat uns abermals verbunden, und umso mehr trifft mich nunmehr persönlich auch sein plötzlicher Tod. Jedenfalls für mich plötzlich, da ich von einer Krankheit sehr wenig erfahren habe. Deswegen bin ich immer noch sehr betroffen, wenn nicht sogar schockiert davon.
Aber was nützt das alles. Die gemeinsame Geschichte verpflichtet mich dazu, den gemeinsamen Kampf weiterzuführen, was natürlich auch aus anderen Gründen selbstverständlich ist, aber von diesem für mich wirklich traurigen Ereignis noch einen weiteren Ansporn bekommt.
Maria Weiß
Gruppe Neue Einheit
30.10.2024
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