Internet Statement 2024-08

Wer dürfte eigentlich der größte Putin-Fan auf internationaler Ebene sein?

Maria Weiß  18.02.2024

Das dürfte die jetzige Regierung des US-Imperialismus sein. Was Besseres konnte ihnen doch gar nicht passieren. Die haben ihren Gegner, aber sie müssen gar nichts dagegen tun. Wo hat es denn so etwas in der Geschichte schon mal gegeben? Das ist mir nicht bekannt.

Was wären bloß die USA ohne Putin? Die würden in der Luft hängen. Sie hätten keinen Gegner, den sie angreifen können, wenn sie einen Ausweg in einen Krieg brauchen. Die inneren Probleme in den USA sind am Wachsen, und so etwas scheint immer Kriege nach außen unabdingbar zu machen, für die herrschenden Klassen jedenfalls. Komisch, wer hätte das gedacht. Aber manchmal gibt es eben in der Geschichte ziemlich merkwürdige Konstellationen. Und eine solche haben wir jetzt.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich habe überhaupt nichts mit einem Krieg der USA gegen Russland am Hut, absolut nicht, im Gegenteil, das würde den Ausbeutern vielleicht ein längeres Leben bereiten, wer weiß? Die stehen nämlich alle ganz schön unter Druck, in sämtlichen Ländern, sei es in den USA als auch in Russland und in Europa sowieso. Darüber sollte man sich keinerlei Illusionen hingeben, obwohl die gegenwärtige „Realität“, oberflächlich betrachtet, etwas anderes zu suggerieren scheint.

Wer also in der Zukunft nicht überrascht werden will, der sollte solche Überlegungen mal anstellen, sich auch eigene Gedanken machen und vielleicht auch mal ein bisschen politisch aktiv werden, damit sich an der gegenwärtigen stagnativen und gleichzeitig brodelnden Situation etwas ändert.

Die gesellschaftliche Revolution ist nicht passe, niemals. Denn durch Revolutionen werden wesentliche gesellschaftliche Widersprüche zur Lösung gebracht, und sie treiben so die ganze Geschichte der Menschheit voran, von vorne bis hinten. Revolution ist auch jetzt nicht passe. Man kann auch jetzt überlegen: Was ist eigentlich los hier, welche Probleme haben wir eigentlich, was müsste eigentlich sozial angepackt werden? Aber wer tut das denn? Die Grünen? Da kann man lange drauf warten. Seitdem die so eine halbe Macht hier haben, machen die hier gar nichts mehr. Außerdem ist ihre ganze Ausrichtung natürlich verkehrt.

Revolutionäre, die kannst du hier gegenwärtig mit der Lupe suchen. Wo sind sie, wo sind Menschen die denken können, die vielleicht noch nicht ihr ganzes Engagement aus der Vergangenheit verlassen haben? Oder welche, die sich auch neu Gedanken machen darüber, wohin die gegenwärtige Entwicklung eigentlich schreitet und wie das ausgehen soll?

Ich bin sehr interessiert an Kontakten mit Menschen, die sich darüber ebenfalls Gedanken machen.

Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert sozialer sozialistischer Revolutionen, es war aber auch eines voller zerstörerischer imperialistischer Kriege, jedenfalls was Europa betrifft. Das 21. Jahrhundert ist bislang in dieser Hinsicht hier noch nicht so hervorgetreten, obwohl es ebenfalls Kriege gegeben hat. Reaktionäre Kriege der herrschenden Klasse, die sich um ihre Existenz sorgt. Das tut sie aber nach wie vor. Deswegen soll man nicht so sicher sein, daß nicht hier auch wieder etwas ähnliches kommen kann. Das ist momentan vielleicht für manche Menschen, vor allem für die jüngere Generation, nicht mehr so ohne weiters vorstellbar, weil sie es selbst nicht mitbekommen hatte. Aber das heißt eben noch gar nichts für das, was möglich ist. Und wenn man die Widersprüchlichkeit sieht, dann spricht es eher dafür als dagegen, daß hier wieder so etwas ausbricht. Wir sollten daher versuchen unsere politische Sensibilität zu stärken, zumindest diejenigen Menschen, die überhaupt einen politischen Anspruch haben, anstatt in der Gegend herumzulaufen und darüber zu träumen, wie schön doch ein grünes Europa wäre und ähnliches.

Die Grünen sind in erster Linie ein Ablenkmanöver von den sozialen Widersprüchen. Das ist uns jedenfalls damals von Anfang an klar gewesen und wird eigentlich immer deutlicher. Wann endlich werden mehr Linke sich aufraffen, das auch mal zu kritisieren? Wir tun es schon die ganze Zeit. Und vielleicht gibt es auch viele Menschen, die das auch finden und das vermissen. Das sollte sich endlich mal ändern. Selbst wenn wir in anderen Fragen anderer Ansicht sind, über diese Frage kann man sich doch konsultieren und sollte es unbedingt tun. Wenn jemand Interesse daran hat, dann sind wir gerne bereit uns mit ihnen auseinanderzusetzen.

Die Rechten versuchen, sich diesen Rückstand der Linken zunutze zu machen. Darauf sollte man nicht hereinfallen. Man sollte immer sehen: was ist die Substanz einer Organisation, was will sie und wofür kämpft sie? Wenn man das tut, dann wird man auch davor bewahrt sein den Rechten auf den Leim zu gehen. Selbst wenn sie in einigen Punkten vielleicht mal eine richtige Sache erfassen.

Das war schon immer so, das ist nichts neues. Die Rechten haben immer schon versucht an Punkten anzusetzen, wo die Linken Schwächen haben. Was denn sonst, was erwartet man eigentlich? Also bitte Leute, denkt einmal ein bisschen weiter als bisher.

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