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Statement 2024-18
Die
gegenwärtige Linke sollte sich mal vor Augen führen, auf was
für einer Grundlage wir hier eigentlich stehen
Maria Weiß
29.03.2024
Was wäre eigentlich irgendeine Regierung eines europäischen
Landes wert, ohne die internationale Ausbeutung?
Ich denke, es würde sie gar nicht mehr geben, weil nämlich die
Produkte in ihrem Land so teuer wären, daß die Mehrheit, um
ihr Überleben zu sichern, einen Aufstand machen müßte.
Aber das ist nicht der Fall und das ist auch nicht erst seit heute oder
seit gestern so, sondern schon länger nicht der Fall. Was ist das
eigentlich für ein Zustand? Daß sich Länder, die sich
an der Spitze der kulturellen Entwicklung wähnen, auf so eine erbärmliche
Weise ernähren müssen. Ein merkwürdiger Widerspruch ist
das, über den man mal einen Gedanken verlieren sollte. Wie kann man
so etwas eigentlich ertragen?
Man tut so, als wenn man die Spitze der gesellschaftlichen Entwicklung
wäre, aber man ist zu über 80 oder 90 Prozent abhängig
von der Ausbeutung der Arbeiter und Bauern in ganz anderen Staaten, die
von dem, was hier existiert, nur träumen können. Wie kann man
so etwas eigentlich aushalten? Woran liegt das?
Meiner Ansicht nach liegt es daran, daß in diesen Staaten Europas
oder auch den USA die politische Selbständigkeit der Volksmassen
abhanden gekommen ist, denn sonst würden sie darüber nachdenken.
Und dann würden sie auch Mittel und Dinge in Bewegung setzten um
diesen wirklich unwürdigen Zustand ein Ende zu setzten. Das ist jetzt
keineswegs nur moralisch gemeint, nein, das ist durchaus materialistisch,
denn es hat seine materialistische Grundlage in der Ausbeutung und Niederhaltung
anderer Staaten auf der Welt. Schluß damit! Wie kann man so etwas
nur ertragen?
Das sollte man sich mal vor Augen führen, in gewissen Kreisen, die
sich als links sehen, vor allen Dingen in unserem eigenen Land. Was ist
denn eigentlich eine Linke hier, wenn sie so eine perverse Grundlage nicht
angreift? Darüber sollten sie mal nachdenken und darüber wie
man das ändern kann.
Das ist keineswegs nur eine moralische Anforderung. Die ist noch nicht
einmal überwiegend moralisch, allein aus dem Grund, daß der
jetzige Zustand kein ewiger ist und sein wird. Denn selbstverständlich
bleibt die Entwicklung auf der Welt nicht stehen und andere Staaten werden
sich dagegen wehren. Zu Recht muß man sagen. Und wozu wird das führen?
Es wird zu Krieg führen, auch bei uns in Europa, obwohl sich das
so manches Mitglied der Grünen nicht mehr vorstellen mag, weil ihr
größter Feind ja der sogenannte Umweltskandal ist.
Ja bitte, wer ist denn die Umwelt? Umwelt um wen oder was? Umwelt gibt
es eigentlich nicht, sondern es gibt eigentlich nur die Welt. Und die
menschliche Welt teilt sich in Klassen in unterschiedlicher Form, in Klassen
widersprüchlichster Art. Man sollte wieder lernen sich damit zu befassen,
anstatt sich mit diesem Umweltkram abzugeben und das zum Dreh und Angelpunkt
zu machen. Es ist einfach eine fürchterliche parasitäre Stellung,
die sich ein viel zu großer Teil angewöhnt hat. Aber das wird
nicht ewig bleiben. Auch der nächste Krieg wird kommen, ja natürlich.
So lange der Imperialismus nicht verschwunden ist, wird es auch Kriege
geben, was glaubt man denn? Wie töricht muß man eigentlich
sein, um diesem reaktionären Ökoschwachsinn zu folgen?
Das mal als Möglichkeit, als Versuch einer Anregung um ein gewisses
Denken in eine etwas andere Richtung in Gang zu setzen.
In die Richtung, daß versucht wird sich klarzumachen, auf was für
einer Grundlage wir eigentlich hier stehen und was es bedeutet. Diese
ganze Sattheit, diese ganze Zufriedenheit, diese ganze Möglichkeit
durch möglichst billige Weise sein Leben zu fristen – worauf
basiert denn das? Das basiert auf nichts anderem als darauf, daß
anderen Staaten elementarste Rechte gestohlen werden. Ja, vielleicht sollte
man sich darüber einmal Rechenschaft ablegen, obwohl das ja in gewisser
Weise aus der Mode gekommen ist. Die Linke ist angeblich sozusagen Schnee
von gestern. Von wegen! Vielleicht im Bewußtsein korrumpierter Typen
hier, aber nicht was die objektiven Entwicklung betrifft.
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