Internet Statement 2024-24

 

Schluß mit der Umweltablenkung zurück zu den sozialen Fragen und deren Lösung

Maria Weiß  21.04.2024 

Zunächst einige Gedanken aus persönlichen Erfahrungen

Wenn die Hormone durchbrennen, dann hat das Prinzip schlechte Karten. Das ist ein bekanntes Phänomen, das bestimmt nicht nur einmal auftritt. Wie aber geht man damit um? Da ist guter Rat teuer, manchmal sehr teuer, manchmal zu teuer. Ich weiß auch nicht, was ich da raten soll, aber ich bin schon der Ansicht, daß man versuchen sollte einen klaren Kopf zu bewahren und die Dinge voneinander zu trennen, die nichts miteinander zu tun haben.

Ausnutzerei von vermeintlichen Schwächen dieser Art taugt nichts, das hat ganz kurze Beine. Das ist eine generelle Erfahrung, die viele Menschen gemacht haben. Aber was nützt es dies zu sagen, man muß es erleben und die richtigen Konsequenzen ziehen, auch wenn es schwierig ist.

Na ja, aber dafür gibt es auch die Allgemeinheit, es gibt andere Menschen, die versuchen ihren klaren Kopf zu bewahren und dem entgegentreten. Das ist im Grunde die einzige Hoffnung, die einen vor einem solchen Chaos überhaupt noch bewahren kann.

Vielleicht versteht man nicht, was ich damit meine? Was ich damit meine, ist eine ganz gewöhnliche alltägliche Erscheinung, daß ein Mensch von irgend jemandem so vereinnahmt worden ist, daß er die rationalen Gedanken über Bord wirft. So etwas gibt es, daß weiß jeder, das kommt vor, aber wenn man damit unmittelbar konfrontiert ist, dann sollte man schon versuchen, mit seinem Verstand entgegenzuwirken.

Nun kann man natürlich sagen, das ist alles Spekulation. Aber auch jede Spekulation hat ihren materiellen Ursprung, das sollte man nicht vergessen. Man kann nicht alles im Vorhinein verstehen, aber man kann nach seinen prinzipiellen Herangehensweisen versuchen, richtig von falsch zu unterscheiden und versuchen, dem Richtigen die Dominanz zu verschaffen.

Die Wahrheit ist immer konkret. Ja, das mag sein. Aber sie zu erkennen, kommt manchmal zu spät. Wir sollten daher unsere Erkenntnisfähigkeiten sensibilisieren, um das zu verhindern. Es gibt viele Anzeichen für eine Entwicklung die sich zeigt, man muß sie nur erkennen und fragen: Wohin führt das? Das sollte man auch auf die gegenwärtigen politischen Entwicklungen anwenden.

Ja, wohin führt es eigentlich, was hier politisch läuft? Ich denke, es wäre längst angebracht, sich das durch den Kopf gehen zu lassen.

Man erinnere sich an den Zweiten Weltkrieg. Hat da die Technik dominiert oder die Massen? Ich denke, es waren Letztere. Sie haben nicht nur ihren Kopf hingehalten, sie haben auch den Sieg davongetragen. Das finde ich eine ziemlich wichtige Tatsache, an die man sich erinnern sollte. Auch zukünftige Kriege werden diese Fragestellung aufs Tapet bringen. Man wird sehen, wer dann den Sieg davon trägt.

Es ist schwierig, sich durch diesen Schleier, der hier tagtäglich aufgebaut wird, durchzukämpfen. Aber es ist nicht unmöglich. Man sollte versuchen, sich da durchzukämpfen und dann wird man sehen, was hier die gesellschaftliche Widersprüchlichkeit anstrebt und was nicht.

Frieden. Bitte, wo gibt es den überhaupt? Tja, in Europa. Die Frage ist, wie lange noch? Man sollte sich nicht überraschen lassen von einem Wechsel der Lage, sondern sich gleich darauf vorbereiten und darüber nachdenken, wie man einen neuen derartigen Krieg verhindern kann. Womit das vielleicht zu tun hat, daß gewisse Potentaten des internationalen Kapitals mal wieder unzufrieden sind und sich gerne mal wieder schlagen möchten, auf unsere Kosten natürlich. Wir sollten versuchen, das zu verhindern.

Aber das erfordert politisch eine Sensibilisierung. Und ich sehe im Moment leider nicht viele Ansätze dafür, wo das der Fall ist. Es sollte aber verstärkt werden. Man muß sensibilisiert werden über die gegenwärtige Lage. Die Widersprüche werden doch nicht stumpfer, im Gegenteil sie verschärfen sich. Das ist das, was man spürt. Aber was daraus folgt, das ist noch lange nicht das, was sozusagen in der internationalen bewußten Öffentlichkeit, bei denjenigen die ein politisches Integrer haben, Widerhall findet. Das ist überhaupt nicht der Fall, und das ist eine ganz gefährliche Situation.

Ich kann nur auffordern dazu, daß möglichst viele Menschen, die die Möglichkeit haben und auch das Interesse und die Sensibilität besitzen, sich über diese Fragen Klarheit zu verschaffen. Wir wünschen uns wirklich mehr Kontakt mit solchen Menschen auch andernorts, als es bislang leider sehr spärlich der Fall ist.

Nicht die sogenannte Umwelt ist in Gefahr, sondern die Menschheit, welche es schwer hat, nicht zuletzt auf Grund ihrer eigenen gesellschaftlichen Widersprüchlichkeit, sich in Richtung Fortschritt durchzusetzen. Kämpfen wir dafür, daß dies gelingt. Kämpfen wir für den sozialen Fortschritt. Kämpfen wir für die Abschaffung des kapitalistischen Systems wie für die Abschaffung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen überhaupt.

Die eigentliche Katastrophe liegt daher nicht in der sogenannten Umwelt, sondern in der menschlichen Welt und ihrer realen kapitalistischen Widersprüchlichkeit, welche immer noch, gegenwärtig und immer, einen nächsten Weltkrieg unvermeidlich machen werden. Das zu verhindern, darin besteht die Aufgabe. Und nicht darin, die sogenannte Umwelt zu retten. Die Umwelt ist nicht in Gefahr, die menschliche Welt ist in Gefahr. Das muß man sich klarmachen und daraus praktische Schlußfolgerungen ziehen.

Der Kapitalismus hat diese Widersprüchlichkeit in sich in seinem Wesen verhaftet. Jeder möchte der Erste sein, jeder möchte profitieren auf Kosten von anderen. Das funktioniert aber auf Dauer nicht ohne imperialistischen Krieg. Genauso wenig wie der daraus erwachsene soziale Krieg dagegen schwierig, aber letztlich unvermeidlich ist.

Deswegen muß man wieder darauf zurückkommen, das gesellschaftliche System in Frage zu stellen und zu attackieren. Und sich nicht durch den sogenannten Umweltschutz ablenken lassen.

Ich hoffe, daß sich manche Menschen, die das bislang anders gesehen haben, animieren lassen, ihre bisherige Einstellung kritisch zu überprüfen. Eine kritische Überprüfung hat noch nie einer gesellschaftlichen Einrichtung geschadet, ganz im Gegenteil. Sollen wir nicht lernen, daran anzuknüpfen? Ich hoffe, wir sind im Stande, dies erfolgreich zu bewerkstelligen, bevor es zu spät ist.

 

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