Internet Statement 2024-25
Probleme der aktuellen Situation Maria Weiß 21.04.2024 Kein Mensch ist meiner Ansicht nach von Natur aus so oder so, gut oder schlecht. Ein Mensch wird zu dem, was er ist, im Laufe seiner Entwicklung, mit seinen Erfahrung, im Laufe seiner Lebensumstände und im Laufe seiner Fähigkeiten. Charakterliche Eigenschaften bilden sich im Laufe des Lebens. Ein Baby kann kein Verbrecher sein, das ist Unsinn. Aber wo wird denn diese Theorie überhaupt mal verifiziert? Ein deutliches Gegenbeispiel ist der Rassismus, der von vornherein bestimmte Eigenschaften - auch bestimmte angeborene Eigenschaften - oder auch das Aussehen diffamiert. Ja, das ist immer so schön unterschwellig daß man denkt: Ach, der ist eben so oder so, und der ist eben anders. Oder die ist so oder so, und die ist eben anders. Das ist aber nicht der Fall. Ein Mensch wird zu dem, was er ist und er verändert sich auch im Laufe seines Lebens. Und dieser Prozeß ist mit sehr vielen verschiedenen Faktoren verbunden. Erbanlagen spielen dabei meiner Ansicht nach eine ziemlich sekundäre Rolle. Das wird aber sehr häufig überschätzt. Die Kräfte gesellschaftlicher Art, die das am meisten „überschätzt“ haben, das waren die Nazifaschisten in Deutschland gewesen. Zum Glück hat man die überwunden. Aber wir wollen so etwas auch nicht noch einmal. Und deswegen muß gegen solchen Unsinn am besten von vornherein vorgegangen werden. Ein Mensch, jeder Mensch entwickelt sich unter den verschiedensten Umständen, in die er hinein geboren wird, in denen er Erfahrungen macht als Kind, als Heranwachsender und als Erwachsener. Das ist naturgemäß auf der Welt sehr verschieden, weil die Lebensumstände der Menschen auf der Welt sehr verschieden sind. Darüber braucht man sich doch nicht zu wundern. Wichtig ist meiner Ansicht nach, daß man das in jedem Fall von Auseinandersetzung berücksichtigt, weil man sonst überhaupt keinen einzigen Menschen richtig behandeln kann. Auch nicht sich selbst nebenbei, wenn man das nicht berücksichtigt. Das ist ganz schön schwierig, das gebe ich zu, aber es muß sein. Will man überhaupt irgend jemanden richtig beurteilen, muß man diese Dinge in Betracht ziehen. Nazismus, Faschismus rühren immer auch dadurch, daß man sich ein Menschenbild zusammen konstruiert, das einem gerade paßt, das zu den eigenen Absichten paßt und das sich von daher anbietet. Das gilt für sehr viele, nicht nur für die Nazis. Das gilt auch heute für die Unterschiede in der Gesellschaft, die natürlich unterschiedliche Ansichten in den einzelnen Gruppen dieser Gesellschaft hervorrufen. Das ist ja ganz klar. Ist man mit Reichtum aufgewachsen, denkt man das ist das Normalste von der Welt. Und alle, die nicht reich sind, die haben eben Pech gehabt. Geht man ein bißchen weiter, schaut man in die wissenschaftlichen Analysen oder in die Geschichte, dann sieht man ein bißchen mehr. Aber meiner Ansicht nach reicht das nicht aus. Man muß auch sehen, daß jeder Mensch auch die Chance der persönlichen Entscheidung besitzt. Egal wo er geboren ist, egal in welchen gesellschaftlichen Umständen er geboren ist, egal welche Hautfarbe er hat – das ist schon völlig egal – das muß man berücksichtigen. Jeder Mensch hat die Chance, zu einer bestimmten Problematik zu sagen: Nein oder ja, diese oder jene Entscheidung zu treffen. Das ist überhaupt das Wichtigste am Menschen überhaupt: die Entscheidungsfähigkeit. Das halte ich für einen ganz großen Fortschritt in der ganzen Welt der Lebewesen, ja für eine der größten Errungenschaften von Lebewesen überhaupt, daß man sich entscheiden kann. Können Tiere das auch? Tja, aber auf einer viel niedrigeren Stufe. Ein Tier hat z.B. keine Sprache die übertragbar ist. Die ist nur im eigenen Bereich übertragbar, aber nicht z.B. auf andere Tiere, auf eine andere Tierwelt, das geht nicht. Bei Menschen ist das aber so. Der Mensch kann seine Sprache auf die ganze Welt übertragen. Das ist ein unglaublicher Vorteil und bietet zugleich auch eine riesige Chance zur Weiterentwicklung des Lebewesens Mensch. Darüber sollte man nachdenken, wenn man immer nur kurzsichtig die Widersprüche, Gegensätzlichkeiten und anderes im Auge hat. Ich finde das eine ziemlich wichtige Sache. Die persönliche Entscheidung so oder so, richtig oder falsch. Und dies nicht nur im eigenen persönlichen, sondern auch im übergreifenden Bereich, z.B. in der Gesellschaft, in einer Klasse, in einer Nation, ja und sogar auf der ganzen Welt. Das geht doch immer weiter, die Möglichkeit, die Entscheidung möglichst weit auszudehnen. Das ist ein unglaublicher Vorteil der ganzen Entwicklung, daß sich die Verbindung unter den Menschen auch entwickelt hat und sich damit die Möglichkeit eröffnet hat, etwas zu verstehen, was einem eben nicht angeboren oder anerzogen ist, sondern vielmehr etwas ganz anderes, etwas ganz Neues. Das ist eine riesige Chance, die eigentlich außer der Menschheit keiner hat. Ich habe zu wenig Ahnung über die Tierwelt, was die Entwicklungen dort sind und wie weit sie gehen, aber ich glaube, dies ist eine menschliche Chance und ich finde es wichtig, daß der Mensch diese Chance nutzt und sich nicht mit Theorien zufriedengibt. Nichts ist unveränderbar. Auch die Klassengesellschaft ist veränderbar, wenn man sie denn endlich und im größeren Maßstab mal als eine solche wahrnehmen würde. Aber es ist eben auch ein Problem, daß die Wahrnehmung sehr verschieden ist und mit sehr verschiedenen Faktoren verbunden ist. Mit individueller Herkunft, mit Aufwachsen, mit Erfahrung, mit Wissen usw. Das ist ein riesiges Spektrum, aber andererseits bietet eben auch dieses Spektrum riesige Möglichkeiten. Und ich finde es reichlich wenig, was in dieser Hinsicht passiert. Da könnte doch noch viel mehr passieren. Ich will nicht sagen, daß gar nichts passiert ist, eine ganze Menge ist passiert. Z. B. so etwas wie der Nazismus kann heute kaum noch durchkommen. Zum Glück, muß ich sagen, hoffentlich bleibt es dabei. Der Mensch bzw. die Menschheit hat so viele Erfahrungen gemacht, daß auch die politische Dummheit erkennbar ist, auch schon im Ansatz, und das ist gut so. Daran sollten wir weiterarbeiten und die weitere Entwicklung auf eine höhere Stufe bringen. Auf der ganzen Welt, versteht sich.
Es gibt auch so etwas wie eine Menschlichkeit, das kann man nicht leugnen. Das gibt es. Ein Mensch ist kein Tier. Diesen Unterschied zu vergessen oder zu verwischen halte ich für gefährlich. Nicht umsonst wird doch oft bei bestimmten gesellschaftlichen, sehr, sehr rückständigen und katastrophal sich auswirkenden Vorkommnissen von einer Art Entmenschlichung gesprochen. Und das ist meiner Ansicht nach durchaus gerechtfertigt. Es gibt so etwas wie eine allgemeine Menschlichkeit. Natürlich gibt es auch die Klassengesellschaft, selbstverständlich, aber die hebt trotzdem diese allgemeine Menschlichkeit nicht vollkommen auf. Das ist meine Ansicht, mag sein, daß andere das nicht teilen, oder auch nicht geteilt haben in der Vergangenheit, aber ich halte das für wichtig. Es gibt sie, ein Mensch ist kein Tier. Allgemeine Menschlichkeit ist nichts, was der Klassenteilung widerspricht. Es ist ein Fehler, das so zu sehen. Es gibt beides.
Ein weiteres Thema besteht darin: Europa wird mit der grünen Politik eingelullt. Das ist aber nicht das eigentliche Ziel dabei. Das Ziel der Herrschenden ist, sich Vorteile für den nächsten Krieg zu verschaffen. Und welcher Krieg ist das wohl? Das ist der Krieg zwischen den Hauptkonkurrenten unter den Herrschenden der gegenwärtigen internationalen Gesellschaft. Und wer sind diese Hauptkonkurrenten? Das sind die USA und Russland. Das heutige China spielt natürlich auch eine Rolle dabei. Aber China führt sein eigenes Spielchen und versucht, in diesem Interessenkonflikt Vorteile zu erreichen. Den Massen - allerdings nicht nur in Europa - ist dabei die Arschkarte, die Opferrolle zugedacht. Deswegen sollte man sein Augenmerk auf die internationalen Entwicklungen lenken und nicht vor sich hin träumen, mit der grünen Verirrung im Sinn: Ja, ach, wie toll, wie wichtig ist doch die Umwelt. Bitte, was ist denn mit der Umwelt, wenn hier der nächste Weltkrieg stattfindet? Die Umwelt ist die erste, die daran leidet. Und die Umwelt wird dann niemand mehr retten, weil dann überhaupt keiner mehr übrigbleiben wird. Was glaubt man eigentlich, in was für einer Zeit wir leben? Wir leben in einer Zeit einer verschärften Entwicklung der internationalen imperialistischen Konkurrenten. Und wer das nicht beachtet, der hat selbst Schuld. Aber was nutzt es denn zu sagen, der hat selbst Schuld, wenn niemand es mal erklärt? Das tut hier aber keiner. Das Einzige, was hier erklärt wird, ist, daß die Umwelt das A und O der weiteren Entwicklung sei, und: Ach du liebe Güte, wie wichtig ist doch die Umwelt. Aber bitte, was für eine Umwelt eigentlich, Umwelt um wen überhaupt? Umwelt um den Menschen, hat man darüber auch schon mal nachgedacht? Hat man schon mal darüber nachgedacht, wer eigentlich hier die Arschkarte zieht bei dieser ganzen Umweltkampagne? Das ist der Mensch und seine Weiterentwicklung – wer sonst?! Es ist wirklich an der Zeit, diese ganze grüne Verirrung an der Wurzel zu packen, aus der sie eigentlich erwächst. Und diese Wurzeln liegen bei den Herrschenden, bei der Ablenkung der europäischen Gesellschaft, der europäischen Staaten von der internationalen Widersprüchlichkeit, die sich zuspitzt, Tag für Tag. Ja, was ist denn los auf der ganzen Welt, wer konkurriert eigentlich hier gegeneinander? Das ist doch vor allen Dingen Russland, die USA und das heutige China. Aber was haben die eigentlich mit Europa zu tun? Eigentlich gar nichts, aber Europa, den Massen, soll die Opferrolle zufallen, wie gehabt. Immer unter den verschiedensten Vorzeichen. Der Erste Weltkrieg war schon so, der Zweite, da hatten sie den Nazifaschismus, was soll denn der Vorwand für den Dritten sein, bitte schön? Kämpfen wir dafür bevor es zu spät ist, eine Ausrottung menschlicher Gesellschaften aus konkurrierenden kapitalistisch imperialistischen Motiven heraus zu verhindern, ihre Ursachen zu überwinden oder auch zu zerschlagen. Man sollte nicht müde werden diesen Mißstand zu beseitigen. Die Klassengesellschaft allerdings ruft so etwas immer wieder hervor. Allein daher gibt es ein wichtiges Motiv, selbige auch zu überwinden.
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