Internet Statement 2024-26
26.04.2024 Wie weit hat der 1. Mai in
unserem Land überhaupt noch eine Grundlage? Die Frage stellt sich
in der Tat und nicht erst jetzt, sondern schon seit einer ganzen Reihe
von Jahren. Welche Grundlage könnte es aber sein, auf den ersten
Blick, wo soll man da hinschauen? Ein ausgedehntes Mittelbürgertum,
eine reduzierte Arbeiterklasse, ein großer Anteil Menschen aus anderen
Kontinenten und Staaten und eine herrschende Klasse, die zu 90 Prozent,
vermuten wir mal, von der internationalen Ausbeutung gefüttert wird.
Tja, nicht gerade ein vorantreibender Rahmen für den 1. Mai. Was
war der 1. Mai einmal, in unserm Land jedenfalls, anderenorts ist es vielleicht
noch nicht so wie bei uns? Es war der Tag; an dem die unterdrückte
Klasse, die ausgebeutete Klasse – die aber auf der anderen Seite
die ganze Gesellschaft durch ihre Wertschöpfung überhaupt aufrechterhält
– gefeiert hat, um den Gedanken an eine Befreiung aus dem sozialen
Elend der Unterdrückung und Ausbeutung zu finden und auf keinen Fall
aus den Augen zu verlieren. Das ist lange her. Inzwischen ist dieser Tag
mehr oder minder zum Ritual herab gesunken, wo der wirklich lebendige
Anstoß weitestgehend fehlt. Es ist zwar nicht völlig weg, aber
es ist unserer Ansicht nach vor allen Dingen mehr oder weniger ein Tag
der Erinnerung geworden, der historischen Erinnerung an andere Zeiten.
Auch um an eine damalige und jetzt nicht mehr in dieser Form existierende
Arbeiterklasse in diesem Land zu erinnern, zu feiern und dabei die Befreiung
nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Wo gibt es denn heute hier
noch mehr Menschen, die an eine soziale Befreiung denken? Wir möchten
mehr davon kennen lernen. Wir würden gerne mit ihnen diskutieren
und Wege finden, wie oder wo man vielleicht eine Möglichkeit sieht,
an diese früheren, historisch sehr gewichtigen, wie man weiß,
Ereignisse, Kämpfe wie Revolutionen der Ausgebeuteten wieder voranbringend
anzuknüpfen. Vielleicht können wir ja zusammen etwas erreichen. Egal übrigens, aus welchem
Land sie kommen, welche Sprache sie sprechen, das ist selbstverständlich.
Das entspricht ja nur der neuen modernen Entwicklung, wie sie in vielen
oder in allen Staaten Europas längst stattgefunden hat und natürlich
auch in unserem Land dominant ist. Gegen Unterdrückung und Ausbeutung
zu kämpfen ist unser gemeinsames internationalistisches Interesse. Es ist ein historischer Tag
und der gehört nicht den Reformisten oder Revisionisten. Nur einen Tag im Jahr, nichts da, wir arbeiten alle Tage im Jahr dafür, daß sich gesellschaftlich was ändert. Und es gibt auch noch andere Menschen, die das tun und in anderen Ländern und anderen Kontinenten gibt es noch mehr davon. So schlimm ist die Lage gar nicht. Man muß es bloß richtig gewichten, erkennen und Wege finden.
Gruppe
Neue Einheit
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