Internet Statement 2024-38
Verschiedenartigkeit - nicht
Gleichmacherei
Eine Anmerkung
Maria
Weiß 07.07.2024
Die Chance der Menschheit liegt in ihrer Verschiedenartigkeit,
nicht in Gleichmacherei. Gleichen tun sich nur die verschiedenen herrschenden
Systeme in ihrer Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen,
welche sich leider, nach einer teilweise gegensätzlichen Geschichte, gegenwärtig
wieder überall auf der Welt breit machten. Gleichmacherei betreibt vor
allem das imperialistisch kapitalistische System in seinem Profitstreben
und seiner Ausbeutung. Das zu überwinden, darin besteht die Chance und
Perspektive. Und es wäre doch gelacht, wenn Menschen nicht soviel Gedächtnis
besäßen, als daß sie sich nicht erinnern könnten, daß es bereits zweimal
anders war.
Das zielt natürlich vor allen Dingen auf diejenigen Staaten, in denen
das System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen bereits einmal
gestürzt wurde. Ja, glaubt man denn, es ist dort vergessen? Ich glaube
das nicht. Und ich denke, es wird sich sicherlich in irgendeiner Form,
sowohl heute als auch in der Zukunft bemerkbar machen. Das heißt nicht,
daß man jetzt seine ganze Hoffnung etwa auf Rußland oder China richten
soll, das wäre auch verkehrt. Man muß sich mit seinem eigenen Land und
seinen eigenen Verhältnissen auseinandersetzen, um dort eine Lösung zu
finden. Diese Aufgabe besteht gegenwärtig wieder in sämtlichen Staaten
auf der ganzen Welt. Die einen haben diese, die anderen jene Geschichte.
Menschen sind verschieden, Geschichten sind verschieden, Entwicklungen
ebenfalls. Und in gewisser Weise ist das auch gut so.
Natürlich steht der Hauptfeind zunächst einmal vor allem im eigenen Land,
aber die internationale Verknüpfung, wie sie heute herrscht, bringt auch
andere Abhängigkeiten zum Ausdruck, die ebenfalls berücksichtigt werden
müssen. Es gibt ganze Staaten, die vom gegenwärtigen internationalen System
der Ausbeutung und Unterdrückung beherrscht und dominiert werden. Man
läßt sie einfach nicht hochkommen. Auch das muß berücksichtigt werden.
Es ist eine ganze Menge was man berücksichtigen muß, die Welt ist groß
und sehr differenziert und was will man anderes tun als zu versuchen dieser
Kompliziertheit in irgendeiner Form gerecht zu werden.
Es ist heutzutage nicht mehr möglich nur auf das
eigene Land zu schauen. Eigentlich war es auch immer schon nicht so einfach,
aber es ist sehr schwierig heutzutage, weil die internationalen Verbindungen
und Verknüpfungen, vor allen Dingen ökonomischer Art, so gewachsen sind,
daß man sie überhaupt nicht mehr ignorieren kann.
Es ist daher nicht mehr so einfach zu sagen ‚der Hauptfeind steht im eigenen
Land‘, es ist sogar sehr kompliziert manchmal, wo der Hauptfeind steht,
international betrachtet. Es erfordert viel Analyse und Kenntnis, um damit
klar zu kommen und nicht irgendwelchen Finten der Reaktion auf den Leim
zu gehen.
Also seien wir nicht so schüchtern, packen wir es einfach an.
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Eine Tante, welche sich mit philosophischen
Fragen befaßt hat, hat mich als Kind einmal gefragt: „Was liegt zwischen
geboren werden und sterben“? Und ich habe damals darauf geantwortet: das
Werden. Da hat sie gemeint: „Aus dir wird mal eine Philosophin“. Das ist
es nicht geworden, aber man darf es nicht unterschätzen, auch solche philosophischen
Fragen sind wichtig, vor allen Dingen, wenn man es mit Menschen zu tun
hat, welche man von einem besseren Standpunkt und einem besseren Leben,
das man erkämpfen kann, überzeugen will.
Natürlich ist das nicht alles, natürlich spielen die objektiven gesellschaftlichen
Verhältnisse eine sehr große Rolle. Aber trotzdem sind auch diese „Feinheiten“
nicht unwesentlich bei der Auseinandersetzung mit anderen Menschen über
das, was richtig und was falsch ist, und das, was notwendig ist und das,
was abgeschafft gehört.
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