Internet Statement 2024-40


 

Vom Verbrecher zum Selbstverleugner?

 Weg mit der grünen Ablenkung – zurück zu den sozialen Widersprüchen

Maria Weiß  14.07.2024

Die nationale Frage in Deutschland richtig zu behandeln ist offenbar immer noch ein Problem. Vom Verbrecher zum Selbstverleugner? Das kann keine Lösung sein. Die Grünen aber gehen in eine solche Richtung, indem sie den Menschen als Fehlentwicklung der Natur deklarieren. Ja, da mag man sagen, ach, das ist Nebensache. Das ist es aber nicht. Das ist keine Nebensache, und vor allen Dingen sollte man sich klar darüber werden, wo es eigentlich herkommt.

Wozu dient das der Reaktion, die grüne Bewegung?

Es gab einmal in diesem Land eine revolutionäre Bewegung, das war die der Jugend- und Studentenbewegung der 1960er/70er-Jahre. Was ist daraus geworden? Nichts, jedenfalls nichts gesellschaftlich Relevantes. Sie wurde erstickt. Und wodurch wurde sie erstickt? Durch die grüne Bewegung, perverser Weise. Die vertrat, daß der Mensch eine Fehlentwicklung der Natur sei. Deutlicher geht es eigentlich nimmer, welche Kräfte hier am Werke waren. Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken.

Vielleicht versteht die heutige junge Generation das nicht, weil deren Omas und Opas auch alle vielleicht nicht mehr da sind oder weil sie einfach nicht verstehen. Aber man muß sich auch unabhängig von persönlichen Bekanntschaften mit der Geschichte auseinandersetzen. Und die Geschichte der Jugend- und Studentenbewegung in Deutschland ist auch wirklich eine, die sich lohnt zu studieren. Da wird vieles heute nicht mehr erwähnt. Alles sei angeblich grün gewesen. Das stimmt aber nicht, das stimmt überhaupt nicht. Am Anfang dieser Bewegung war gar nichts grün. Nein, im Gegenteil, es wurde die Gesellschaft in Deutschland kritisiert, sowohl aufgrund ihrer Geschichte als auch aufgrund ihrer generell normalen aktuellen Praxis. Aber das wird immer verschwiegen. Ich möchte mal wissen, wo es einen Historiker gibt, der das mal herausschält und analysiert. Das wäre wirklich wichtig als Gegengewicht zu der ganzen grünen Verirrung, daß der Mensch angeblich eine Fehlentwicklung der Natur sei. So einen Quatsch hat damals niemand erzählt, ganz im Gegenteil. Man wußte um die Unterdrückung des Menschen durch den Menschen und wollte diese abschaffen. Und das war die einzige richtige Konsequenz. Nicht aber die Leugnung und das Ausweichen auf ein völlig absurdes Gleis, wie es dann einige Jahre später durch die Grünen erfolgt ist.

Die grüne Bewegung diente dazu, die revolutionäre Bewegung der Jugend und Studenten der 1960er/70-er Jahre zu ersticken, fehl zu leiten und in der grünen Absurdität zugrunde gehen zu lassen. Das sollten wir nicht hinnehmen. Vielleicht sollte man darüber in verschiedenen Kreisen, auch in solchen, die sich daran noch erinnern, einmal nachdenken. Fehlentwicklungen sind korrigierbar, man muß es nur anpacken.

Denn was wollen eigentlich die Grünen? Die Grünen, die von vornherein vertreten, der Mensch ist eine Fehlentwicklung der Natur. Wie bitte? So etwas hat es selbst unter dem Nazismus nicht gegeben, so etwas Verrücktes, das geht über dessen Rassenwahn noch hinaus. Aber es gibt es heute unter den Grünen. Und daraus muß man seine Schlußfolgerungen ziehen, auf was das eigentlich hinausläuft oder auch hinauslaufen kann, wenn wir es nicht verhindern. Das läuft auf nichts anderes als auf eine Liquidation dieser ganzen Menschen hier durch einen erneuten international angezettelten Krieg hinaus. Da sollte man mal sein offenes Auge und Ohr dafür haben, wo sich so etwas anbahnt. Ich kann nur empfehlen, seine eigene Sensibilität in dieser Hinsicht ein bißchen zu schärfen, sowohl emotional als auch intellektuell.

Auch eine kritische Überprüfung der eigenen Geschichte kann manchmal sehr nützlich sein

Selbstverständlich war der Nazismus ein unglaubliches Verbrechen, was nicht wieder vorkommen darf, aber andererseits war er auch in gewisser Weise nichts anderes als die Extremität einer Lösung der Ausbeuter, welche sich und ihre Herrschaft in Gefahr sahen. Deswegen und danach ist es nämlich passiert.

In Deutschland war etwas los, bevor die Nazis hier die Macht ergriffen haben. Es war revolutionär. Die Revolutionäre hatten eine große Zahl der Menschen in der Gesellschaft von ihrer Kritik überzeugen können. Da mußte aus Sicht der Reaktion etwas passieren. Und was passierte? Die Nazis kamen an die Macht, die auf einmal alles umkehrten: „Deutschland über alles“, also statt Verteidigung der Nation gegen den Versailler Knebelvertrag der Siegermächte – totale Überhöhung der Nation, Rassenwahn und purer Chauvinismus. Statt Klassenkampf zum Sturz des kapitalistischen Ausbeutersystems und zur Erreichung des Sozialismus – Volksgemeinschaft und Schüren des Hasses gegen Kommunisten und Juden. Und schließlich imperialistischer Krieg gegen die Konkurrenten und gegen die Sowjetunion. Ein riesiger Betrug. Allerdings ein international geförderter Betrug, das muß man auch mal sehen. Denn international wuchsen die Widersprüche zum damaligen Zeitpunkt ebenfalls, und alle anderen kapitalistischen Staaten, auch die USA, standen selbst unter massivem Druck. Es mußte also aus Sicht der Ausbeuter ein Ausweg herbei. Und was war der Ausweg? Wie immer bei der Reaktion ist es der Krieg. Der reaktionäre Krieg natürlich, versteht sich. Und dann hatte die internationale Reaktion ihren Vorwand – nachdem sie vorher in Deutschland die Nazis mit gefördert hatten – sich dann als angeblich Anti-Nazi und Retter zu präsentieren. Was für ein Betrug! Es gibt wohl kaum einen größeren historischen Betrug als diesen. Und was war im Weiteren? Das System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen wurde gerettet. Es ging so richtig wieder los. Der tolle Neuaufbau, natürlich genau unter diesem System. Daß das System davor massiv infrage gestellt worden war und daß in Europa nirgendwo eine so starke kommunistische, sozialistische Bewegung entstanden war wie in Deutschland, das wird dann einfach genial unter den Teppich gekehrt. Das war aber der Fall. Und genau das ist auch eine der Hauptursachen, sowohl für die Förderung des Nazismus sowohl innerhalb des Landes als auch von außen, als auch des Zweiten Weltkriegs. Darum sollte man sich keinerlei Illusionen hingeben, und schon gar nicht solchen, die einen daran hindern, zu prüfen, wie es denn heute damit aussieht. Auf was läuft denn heute hier die Entwicklung hinaus? Da sollte man ein sehr offenes Auge und Ohr dafür haben.

Eine Alt-68erin, die die gegenwärtige Entwicklung in die grüne Richtung für das Gegenteil dessen nimmt, von dem, was wir damals vertreten haben, meldet sich zu Wort.

Wir haben uns damals nicht für die Umwelt interessiert, sondern für die Welt. Und dann hat man von der Reaktion her versucht, alles auf die Umwelt abzulenken. Das war ein riesiges Ablenkmanöver um die eigene Position zu erleichtern. Aber wer das nicht miterlebt hat, der kann es schwer einschätzen. Das war aber so und das spielt immer noch eine Rolle im Gedächtnis, deswegen komme ich auf solche Formulierungen, die vielleicht für Menschen, die das nicht selbst miterlebt haben, nicht so ohne weiteres verständlich sind.

Umwelt war damals Nebensache, war überhaupt nicht existent. Das ist ein reaktionäres Mittel um dieser ganzen Bewegung, die ihnen hier ganz schön was zugesetzt hat und Kopfzerbrechen bereitet hat, eine falsche Richtung zu geben. Das ist ihnen leider auch gelungen mit samt der Bestechung, die dabei notwendig war, rein zu schustern. Das darf man auch nicht vergessen. Das war aber so und ist so, aber weiß das von den Menschen heute noch jemand, die Jüngeren vor allem, die wissen es einfach nicht mehr. Die sind darin aufgewachsen in dem ganzen Sumpf.

Aber man darf doch trotzdem, wenn man das nicht ist und es ein bißchen anders sieht, das mal zum Ausdruck bringen
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Es gab damals keine grüne Richtung. Damals stand der Mensch im Vordergrund, im Mittelpunkt. Und zwar der ausgebeutete Mensch, der diese Ausbeutung attackiert hat und abschaffen wollte und will. Heute sieht das anders aus. Heute ist alles in der grünen Irreführung heruntergefallen und vernebelt worden. Aber es macht doch gar nichts, wenn man erinnert, wie es auch andere Verhältnisse gegeben hat. Das ist doch schon immer so gewesen. Das wechselt eben. Auch der Nazismus war eine Richtung, die sich durchsetzte und dann nicht mehr so gesehen wurde als Katastrophe. Und die heutige grüne Richtung wird erst recht nicht als Katastrophe betrachtet, obwohl sie eine ist. Der Mensch eine Fehlentwicklung der Natur? Wie bitte, was ist denn das für eine Verirrung! Das ist ja bald noch schlimmer als das, was der Nazifaschismus vertreten hat, weil es noch universaler ist. Weg damit. Weg mit der grünen Richtung und der Irreführung, die darüber existiert. Zurück zu den menschlichen Ansprüchen, welche aus der Widersprüchlichkeit der Gesellschaft selbst resultieren.

Ich appelliere mit meinen Ausführungen natürlich zugleich auch an Menschen aus der damaligen Zeit, die heute noch leben und die gegenwärtige Entwicklung auch kritisch betrachten. Vielleicht kann man sich mal darüber auseinandersetzen, und auch darüber, wie man die heutige Jugend davon abbringt, von dieser grünen Selbstverleugnungsorgie wieder auf eine Anspruch stellende Haltung gegenüber dem gegenwärtigen Ausbeuterstaat zu kommen. Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.

Nun kann man natürlich sagen, die heutigen Grünen sind mit dieser negativen Ideologie verpestet. Na und. Wir, die Generation der Jugend- und Studentenbewegung, waren damals auch von der damaligen offiziellen Reaktion verpestet, und wir haben trotzdem einen Aufstand dagegen geschafft. Warum sollte so etwas nicht noch mal passieren?


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