Internet Statement 2024-48

 

 

 

Es reicht nicht nur etwas zu wissen, man muß auch verstehen, es praktisch durchzusetzen
– versuchen wir es, bevor es zu spät ist

 


Maria Weiß
 02.08.2024       

Es gibt viele Dinge, die heute in Frage gestellt werden, das ist auch nicht alles falsch, aber wer stellt heute noch die Hauptsache in Frage? Und was ist die Hauptsache? Das ist das kapitalistische internationale Ausbeutungssystem des Menschen durch den Menschen. Ich bin der Ansicht, daß diese Frage bei den ganzen Bewegungen, die heutzutage stattfinden, die auch nicht alle falsch sind, entschieden zu kurz kommt.

 

Ohne Mittelmaß keine Universalität. Eins bedingt das Andere. Das ist vielleicht erst einmal schwer zu verstehen, aber die Praxis bringt es hervor, daß man es nachvollziehen kann.

 

Was soll denn ein Mensch mit Extremen anfangen, der damit nie etwas zu tun gehabt hat? Die eigene Erfahrung ist die Grundlage. Die Erfahrung aller oder der Vielen beinhaltet die Weiterentwicklung. Das ist an und für sich ganz einfach, aber wer denkt schon daran, vor allen Dingen dann, wenn es darauf ankäme, daran zu denken. Aber die Menschheit, da bin ich gar nicht pessimistisch, ist imstande, weiter zu lernen. Pessimismus ist immer die schlechteste aller Lösungen, denn sie bedeutet Stagnation und Stagnation bedeutet Rückgang. Was hat man nicht alles schon gelernt und das geht auch weiter. Wenn man das will, dann muß man sich ein bißchen selber auch an die Kandare nehmen und auch Dinge in Frage stellen können, die einem bislang unverrückbar erschienen. In Frage stellen heißt natürlich nicht, daß man das Gegenteil rechtfertigt. Es heißt erst einmal nur, daß man beide Seiten kritisch im Auge hat und beurteilt.

 

Das Mao Zedong‘sche ‚Eins teilt sich in zwei‘, hat etwas ganz Ähnliches im Auge gehabt. Denn wie kann man etwas kritisieren, wenn man es nicht gleichzeitig in Frage stellt und was bedeutet Infragestellung? Es bedeutet auch Teilung. Das ‚Eins teilt sich in zwei‘, hat die ganze Sache erst so richtig auf den Begriff gebracht. Es gibt immer mindestens zwei Möglichkeiten und es gibt auch immer die Auswahl. Entweder man wählt die eine oder die andere. Auf die Gesellschaft übertragen bedeutet das, entweder man wählt die Stagnation oder den Fortschritt. Das ist gar nicht mal so unwichtig. Das ist gar nicht so verbreitet, denn so viele Menschen glauben ‚ach, was wir haben, das ist einfach nicht zu ändern‘, das ist aber Unsinn. Alles ist zu ändern, entweder in die eine oder andere Richtung. Und wenn es nach vorwärts verändert werden soll, dann muß man eben gefälligst auch etwas dafür tun. Das passiert nicht von selbst.

 

Es gibt sicherlich eine ganze Reihe von Menschen, die denken ‚ach, es geht doch alles ohne mich weiter und alles entwickelt sich weiter und so‘. Das stimmt aber nicht, denn daß hinter dieser Entwicklung, dieser Weiterentwicklung immer auch Menschen stecken, die dafür nicht selten auch ihr eigenen Leben in Frage stellen, das ziehen sie dabei nicht in Betracht. Das sollte man aber tun, denn das ist die landläufig verbreitete internationale Realität. Es gibt viel zu wenig Bestrebungen sich diese international zusammenhängende gesellschaftliche Realität vor Augen zu führen und daraus die gesellschaftlichen Konsequenzen hier zu ziehen. Jeder lebt sein Leben und versucht einigermaßen etwas daraus zu machen. Das ist ja auch nicht verkehrt, aber es reicht nicht. Und dieses ‚es reicht nicht‘, das sollte wieder um sich greifen und Mode werden. Das ist leider in der letzten Zeit, zumindest hier in unserer Umgebung und unserem Land eingeschlafen. Aber warum ist es denn eingeschlafen? Weil man es sich leisten konnte einzuschlafen; weil nämlich woanders die Dinge ganz anders weitergehen und das wird nicht in Betracht gezogen. Warum kann man sich denn hier so viel leisten, was man früher nicht konnte? Das kann man deswegen, weil es anderenorts hergestellt wird zu einem Preis, der diesen Menschen dort zum Teil sogar das Leben raubt. Ja, wer macht sich das eigentlich bewußt hierzulande? Die Grünen lenken davon ab, in dem sie die Umwelt an die erste Stelle rücken.

 

Ich bin ja gar nicht der Ansicht, daß man die Umwelt überhaupt außer acht lassen sollte; sicherlich gibt es da Dinge zu kritisieren, aber sie an die erste Stelle zu setzen ist eben eine Fehlentwicklung und lenkt ab von der internationalen Realität. Welche bedeutet, daß sehr viele Menschen noch nicht einmal so viel durch härteste Arbeit verdienen, daß sie ihr eigenes Leben einigermaßen vernünftig gestalten können. Ja, wer macht sich das denn bei den Grünen bewußt? Nein, die Umwelt. Ja, wer ist denn die Umwelt bitteschön? Wer ist es denn? Die Umwelt hier, das ist der Kapitalismus, das System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Dieses System der Ausbeutung hat sich inzwischen auf der ganzen Welt ausgebreitet und es wird hier ganz schön profitiert davon, so daß man es sich offensichtlich hierzulande leisten kann, die sog. Umwelt an die erste Stelle zu setzen. Was für eine Perversion der Realität. Da sollte sich auch manch einer von den Grünen mal einen Kopf machen, ob das vielleicht nicht richtig ist; ob sie vielleicht nicht selbst auf dem völlig falschen Dampfer liegen.

Es gibt viele Dinge, die zu kritisieren sind; worauf es ankommt, ist die Hauptsache aufs Korn zu nehmen

 

Da wo man sich das Badewasser nicht durch Zusätze verschönen kann da stinkt es eben. Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen stinkt auch so zum Himmel. Tagtäglich in der unterschiedlichsten Weise, je nachdem wie die Existenz der Staaten und der Völker gelagert ist, aber sie tut es. Besser sollte man seinen Blick erweitern, nicht auf die Umwelt, sondern auf die Welt zu achten, wie das auf der Welt aussieht und nicht in der nächsten Nähe der Umwelt. Nur als kleiner Hinweis an die Grünen, welche leider die letztere Angewohnheit hier inzwischen zum Prinzip erhoben haben. Aber Dinge ändern sich, wenn man es nur tut, aber das ist das was man machen muß. Man kann es nur selber tun. Niemand anders tut es für einen.

 

Packen wir es endlich an, das System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, welches sich wieder überall auf der Welt ausgebreitet hat aufs Korn zu nehmen. Das ist doch möglich, denn es gibt viel zu viele auch in unserem Land die davon betroffen sind. Es ist nur so, daß sie darüber vielleicht nicht nachdenken oder auch nicht nachdenken können. Da muß man seine Sensibilität in gesellschaftlicher Hinsicht wieder ein bißchen auf Trab bringen. Das ist doch sowieso das, was hier fehlt. Und was man sich von den Grünen vor allen Dingen dominiert abgewöhnt hat.

 

Bei denen ist es die Umwelt die in Gefahr ist. Das ist aber Unsinn. Es ist die Welt, die in Gefahr ist, sich aktuell in ihrer eigenen kapitalistischen Widersprüchlichkeit in den Abgrund zu treiben. Das ist es was man erkennen muß und wo man gegen vorgehen muß und zwar bevor es zu spät ist. Die Vernichtungsmittel sind inzwischen so groß, daß so etwas keineswegs mehr ausgeschlossen ist. Das nützt ihnen natürlich gar nichts, den Reaktionären. Irgendwo wird sich alles, das Leben, der Widerstand wieder entwickeln und wieder aufstehen, aber es kann ein Weilchen dauern; das kann unendlich viele Mühe und Arbeit und Menschenleben fordern. Das können wir uns doch sparen, wenn wir gleich darüber nachdenken was eigentlich hier los ist, mit dieser Gesellschaftsordnung.

 

Die Grünen haben uns das abgewöhnt. Die Grünen haben es mit ihrer Ablenkung auf die Umwelt geschafft, daß die Linke großenteils nicht mehr imstande ist, sich mit der Welt zu befassen. Das muß unbedingt geändert werden, bevor es zu spät ist.

 

 

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