Internet Statement 2025-14

 

Keiner will den imperialistischen Krieg? Schön wär's, aber die Realität spricht eine andere Sprache

Klas Ber/Maria Weiß 16.3.2025


Etwas anlässlich der Berichterstattung und zur Kundgebung – „Keine Grundgesetzänderung für Aufrüstungsorgie und Kriegstüchtigkeit“, am Sonnabend vor dem Brandenburger Tor in Berlin.

Keiner will den imperialistische Krieg und diese Kriegstreiberei, na, jedenfalls nicht die ganz überwiegende Mehrheit der Bevölkerung, aber bedauerlicherweise nur wenige manifestieren diesen ihren Willen im öffentlichen Protest dagegen. Der aber ist schon mal richtig und notwendig, sei er erst mal auch noch nicht so groß wie in früheren Zeiten. Und wo erst sind die Kräfte, die den imperialistischen Kriegstreibern und ihren Vorbereitern in den Arm fallen? Korrumpierung der Gesellschaft stumpft politisch auch ab. Ich denke, das ist etwas, was zur Sprache kommen muß, um diese Entwicklung zu verstehen und wenn man weiter kommen will. Die Möglichkeiten zu korrumpieren, als Abfall der Profite, gezogen aus der internationalen Ausbeutung, auf der das Land schwimmt, ist eine ganz wesentliche Sache die sich hierzulande in allem auswirkt, auch darin warum Proteste gegen die Kriege, gegen die Aufrüstung momentan klein bleiben. Natürlich spielen weitere Dinge, wie die von den herrschenden betriebe Propaganda dabei ebenfalls eine Rolle. Aber wie kann man sonst z. B. eine Entwicklung wie bei den Grünen, von ihren Ursprüngen hin zu einer staatstragenden und dazu kriegstreibenden Partei heute, verstehen.

Mit der sich zuspitzenden internationalen Rivalität, insbesondere zwischen den imperialistischen Großmächten, um die Ausbeutung, dürften natürlich auch Mittel zur Korrumpierung wieder schwinden, trotzdem wird es weiterhin betrieben, soweit es nur möglich ist. Auch diese Seite gibt es im „Schulden-Gesamtpaket“ der CDU/CSU – SPD-Regierungskoalition in spe, davon möglichst noch irgendwie irgendetwas aufrechtzuerhalten.

„Die Bürgerinnen und Bürger“ haben schon Jahrelang immer wieder Investitionen in die marode Infrastruktur und deren Instandsetzung gefordert. Und es ist keineswegs so, wie der möglicherweise zukünftige Kanzler Merz es jetzt hinstellen will, diese Politik zu rechtfertigen, daß dies „zugleich“ mit den massiven Rüstungsausgaben „erwartet“ wird. Forderungen nach Rüstungsausgaben, geschweige denn nach massiven, gab es von der Mehrheit der Bevölkerung nie
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„Dass wir in unsere Verteidigung massiv investieren müssen, ist dringend geboten. Aber viele Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass wir zugleich etwas für die Infrastruktur, für die Schulen, für die Krankenhäuser und für die Verkehrswege tun“, sagte Merz. „Deswegen ist das alles zusammen ein Gesamtpaket.“ Merz, zitiert in der FAZ v. 16.3.25

Warum haben all die Regierungen der herrschenden Bourgeoisie das nicht bereits vorher getan, den Verfall von Infrastruktur zu stoppen, aber kommen jetzt damit, ausgerechnet im Zusammenhang mit ihrer Verschuldung für eine massive Aufrüstung? Weil es auch die Infrastruktur dazu braucht um ihre Kriege zu führen, darum geht’s im Kern.

Und warum nicht vorher? Weil, genauso wie unter ihrer Politik von der internationalen Ausbeutung gelebt wird, lebt man von der Substanz des Landes und den arbeitenden Menschen hier, zehrt davon, vernichtet sogar Produktivkräfte wie die Kernkraftwerke oder es wird kulturelle Zersetzung betrieben. Warum ist es denn hier so weit gekommen in einem Land, das sich „Wohlstandsland“ nennt, dazu, daß es zu wenig Geburten gibt, daß das Verhältnis von Jung und Alt nicht mehr stimmt und das Kapital hier in großer Zahl auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen ist und zurückgreift? Weil auf aller unserer Kosten gelebt wird, der deutschen wie ausländischen Kollegen hier wie international: Es wird von der Substanz gelebt und nicht wenig von internationaler Ausbeutung und Raubbau.

Was will die herrschende Bourgeoisie denn hier „verteidigen“, wenn sie so massiv für den Krieg aufrüstet? Ihren eigenen Parasitismus doch. Für so etwas will und darf erst recht keiner sich in so einen Krieg ziehen lassen. Nur, das Verständnis der Mehrheit der Bevölkerung für die grundlegende Abfuhr, die nötig ist, die dieses imperialistische System bekommen muß, weil es immer wieder zum Krieg mit Raubtiercharakter drängt, das fehlt noch. Daran zu arbeiten das Verständnis darüber zu verbreitern, das erscheint doch notwendig.

Vielleicht werden Anhänger der Merz‘schen-Politik eines Tages auch sagen: Es war doch nicht alles schlecht. Er hat doch auch in die Infrastruktur investiert. Nur wird es dann wahrscheinlich schon zu spät sein. Deswegen: Bevor es wieder einmal spät ist …

Auf das Prinzipielle kommen, bevor es zu spät ist

Daß Kriege zum Imperialismus gehören wie das Amen in der Kirche, das sollte den allermeisten auf einer solchen Kundgebung eh klar sein, das heißt, man muß immer damit rechnen, irgendwann knallt es wieder. Dann haben wir jetzt die konkrete Entwicklung, worauf bereits vorher versucht wurde einzugehen. Mir geht es dabei darum noch auf etwas Prinzipielles zu kommen. Imperialismus und Krieg – reaktionärerer Krieg oder Krieg seitens der herrschenden bourgeoisen Kapitalistenklasse, das sind gewissermaßen zwei Seiten einer Medaille und das es irgendwann passiert, wird wahrscheinlich jeder irgendwo im Hinterkopf haben. Wenn es wie jetzt konkrete Anlässe gibt, die unmittelbar darauf hindeuten, daß so etwas in Gange ist, in nicht allzu ferner Zeit, dann wird es sicherlich auch besser verstanden.

Mir kommt es darauf an, das auch durchschaut wird, daß eben das System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, was sich bei uns in der gewissen Form auch von imperialistischer Politik manifestiert, immer so ist, daß es auf Krieg hinauslaufen muß. Das ist sozusagen die Gesetzmäßigkeit, die da mit drin steckt. Und wenn man das verhindern will, diese reaktionären imperialistischen Kriege, dann bleibt nichts anderes übrig als sich diesen Zusammenhang klar zu machen und dann Rückschlüsse auf das Gesellschaftssystem zu ziehen, was dieses stützt und auch immer wieder hervorruft und ausbrechen lässt. Wenn man die Geschichte verfolgt, dann sieht man das. Und die Beachtung dieses Zusammenhangs kommt mir leider in unserer Gesellschaft entschieden zu kurz. Deswegen würde ich vorschlagen, auch sogar den Grünen, sich das durch den Kopf gehen zu lassen. Denn Umwelt ist gut und schön und das natürlich kapitalistische Räuberei auch an der Umwelt passiert, ist auch klar, aber was nützt das alles, wenn die ganze Gesellschaft samt ihrem Fortschritt, ihrer Entwicklung und ihren Menschen vors Messer geworfen werden von der Bourgeoisie, nur weil die unbedingt ihr eigenes Ausbeutersystem aufrechterhalten will?! Dann ist es wirklich nach meiner Ansicht daran, an eine möglichst große Mehrheit in diesem Land den Appell zu richten, sich über diese Zusammenhängen mal Gedanken zu machen.

Meiner Ansicht nach ist es so, daß man nicht umhinkommt, sich klarzumachen, daß Einzige, was solch eine kriegerische Entwicklung seitens der Bourgeoisie verhindern kann, eben auch ist, daß man nicht nur dagegen protestiert, sondern auch eine gesellschaftliche Alternative aufzeigt. Denn sonst weiß ich nicht, ob die Wirkung ausreichend ist, denn man will ja schließlich auch was erreichen. Man will ja nicht bloß, daß etwas nicht passiert, sondern man will auch, daß etwas anderes passiert als diese ewige tagtägliche Schinderei, wo immer man auch arbeitet, so wie es vieler Ort‘s und an den meisten Orten passiert, um dann schließlich auch noch für die Interessen der Ausbeuter und Schinder im Krieg zu krepieren. Deshalb komme ich darauf, was die Ursache dieser Art von Kriegen ist und wie man das letztlich überhaupt nur verhindern kann, in dem man die Grundlagen angreift.




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