Internet Statement 2025-23

 

"Sich selbst genügen?" - Was für eine Dummheit

Maria Weiß  13.06.2025

Kein Mensch, und überhaupt kein einziges Lebewesen auf der ganzen Welt, kann sich selbst genügen, denn dann würde es gar nicht existieren. Allein die Existenz der Fortpflanzung von Lebewesen ist eine ganz deutliche Absage an eine solch widersinnige Ideologie. Leider ist trotzdem so etwas zuweilen in den Köpfen der menschlichen Spezies drin. Nun ja, insgesamt hat es noch keinen Erfolg gebracht zum Glück, denn dann würde es die Menschheit gar nicht mehr geben. Aber in Einzelfällen grassiert so ein Unsinn leider immer noch. Und ich weiß auch nicht, was eigentlich so schwierig daran ist, den Unsinn davon zu erkennen. Ist es die Ideologie im Dienste der herrschenden Klasse, die den Druck der Massen spürt und ihn gerne reduzieren möchte, die solch einen Unsinn verbreitet, oder was ist es sonst?

Kein Mensch ist ein Mensch zu viel auf der Welt. Aber wenn eine solche Ideologie sich breitmacht, dann sieht das vielleicht etwas anders aus. Allein sie täuschen sich die Herrschenden, die haben ihre Illusion, daß ihre Bedrohung durch die Revolution dann vielleicht geringer würde. Doch das Einzige, was geringer wird, ist ihre eigene Versorgung. Und vielleicht machen sie dann selbst absurderweise als Allererste ihren idiotischen Unsinn von wegen: daß der Menschen zu viele sind insofern wahr, als die Menschheit ohne sie auskommen müßte. Das wäre ein Glück für die Menschheit, wenn das so wäre.

Leider grassiert so ein Unsinn von "sich selbst genügen" immer noch und wird weiter verbreitet. Aber was soll er praktisch bedeuten? Praktisch ist eigentlich die einzige Konsequenz: Ach was lohnt es sich denn, um ein besseres Leben zu kämpfen. Indes wer in der menschlichen Gesellschaft hat eigentlich ein Interesse daran, daß die Menschen, die Masse der Menschen, die Mehrheit den Glauben daran verliert, daß man um ein besseres Leben kämpfen muß? Diese Frage sollte sich einmal jeder stellen. Und ich glaube, es ist auch nicht so schwer, das zu beantworten.

Natürlich gibt es in den Augen der herrschenden Ausbeuterklassen, die leider wieder auf der ganzen Welt inzwischen ihr System etabliert haben, viel zu viele Menschen, das ist klar. Nicht missverstehen, zu viele Menschen, um für sie ihren Profit herauszuziehen, gibt es natürlich nicht. Aber ansonsten, um selber Anspruch zu stellen, um selber sein eigenes Leben, seine eigene Arbeit der Rechtfertigung zuzuführen, dafür gibt es viel zu viele Menschen in ihren Augen. Ja, ein komischer Widerspruch, da solle man mal darüber nachdenken, woher das kommt.

Klassengesellschaft ein viel zu schöner Ausdruck, als daß die Geschichte dabei stehen bleiben könnte, besser ist es, konkret zu überlegen, wie man diese überwindet. Es hat Versuche, diese zu überwinden, in der Geschichte noch und noch gegeben, aber bislang haben sie alle leider keinen dauerhaften Erfolg vorweisen können. Das heißt aber doch noch lange nicht, daß der Kampf darum zu Ende ist. Diese Schlußfolgerung sollte man nicht ziehen, sie würde lediglich einer kleinen Minderheit der Gesellschaft Freude machen. Nein, man sollte dranbleiben und dafür kämpfen, die gesellschaftliche Struktur zu beseitigen, welche es ermöglicht, daß eine kleine Zahl von Menschen eine riesige Zahl von Menschen benutzt, um ihren eigenen Vorteil zu haben, um selbst weiter zu kommen, aber für den Rest diese Entwicklung zu verhindern. Dieses Thema ist noch lange nicht passé, selbst wenn die bisherigen Versuche eine Änderung in dieser Hinsicht zu erreichen allesamt noch nicht von Dauer waren. Aber das heißt noch lange nicht, daß man aufgeben sollte. Und es heißt auch noch lange nicht, daß es eben immer so sein muß, daß die Ausbeuter, welche auch insgesamt auf der ganzen Welt gesehen, sich immer noch in einer Minderheit befinden, ihr eigenes Leben ewig so weiter führen können. Es gibt viele Beispiele auf der Welt, wo man sieht, daß Kämpfe da sind und wo Menschen versuchen, das zu ändern, aber wie bekommt man das zusammen? Ja, es war einmal in der Geschichte, daß man eine Möglichkeit fand es zusammenzuführen, aber leider ist diese Möglichkeit ebenfalls Geschichte geworden. Ich bin der Ansicht, daß es lohnenswert ist, sich zu überlegen, warum es Geschichte geworden ist und was man vielleicht anders machen muß, damit es keine Geschichte bleibt, sondern eine Zukunft wird.

Ohne Opfer kein Gewinn. Alle bisherigen Gesellschaften haben diese Realität zu spüren bekommen, und die zukünftigen oder die gegenwärtigen werden es auch tun. Es gibt leider keine andere Wahl. Will man Veränderung, dann muß man etwas dafür tun, als auch etwas dafür opfern, das ist völlig klar. Aber tut man das nicht, will man nichts opfern, dafür zeigt die Geschichte viel zu viele Beispiele, daß dann der Verlust umso größer ist. Das letzte Beispiel davon war der Nazifaschismus. Vielleicht könnte man sich daran erinnern und endlich daraus die notwendigen Schlüsse ziehen. Daß das nicht einfach ist, weiß ich selbst, vor allen Dingen in einer Gesellschaft wie der unsrigen, die in der Mehrheit von der internationalen Ausbeutung gespeist wird. Da ist es besonders schwierig. Aber bitte, wem ist es eigentlich verwehrt, über seinen Schatten zu springen? Niemandem, uns auch nicht. Vielleicht sollte man darüber mal nachdenken bevor es zu spät ist, denn zu spät wird es einmal sein. Das wird nicht stehen bleiben hier, die Widersprüchlichkeit unter den Ausbeutern wächst und das wird seine Konsequenzen haben, wie immer in der Geschichte. Wollen wir darauf warten, bis wir wieder einmal die Opfer sind? Ich denke nein. Ich jedenfalls will das nicht und ich kenne eine Menge Menschen, die das auch nicht wollen. Aber es gibt viel zu wenige Menschen, die sich austauschen und sich ein Bild drüber machen, was wirklich praktisch dagegen getan werden kann. Ich wäre sehr interessiert daran, mit Menschen zu sprechen, die das ähnlich sehen.

Die Wahrheit ist immer konkret, das ist klar, aber nicht immer sieht man die Konkretion in der gleichen Weise, deswegen brauchen wir Menschen, die das grundsätzlich ähnlich sehen, aber unter anderen konkreten Bedingungen leben. Das ist wirklich wichtig, daß ein solcher Zusammenschluß hergestellt wird, denn die Einseitigkeit in unserer Gesellschaft hier ist einfach zu ermüdend, als daß man sie auf die Dauer weiter ertragen kann. Ich bin interessiert an Kontakten von Menschen auf der ganzen Welt, die das ähnlich sehen. Sprache sollte heute kein Hindernis sein. Wir sollten versuchen, miteinander in Verbindung zu kommen, bevor es wieder einmal zu spät sein wird und die herrschende Klasse mal wieder ihren Ausweg im Krieg zu finden gedenkt, um die Umstürze in der Gesellschaft zu verhindern, die brennen und unbedingt notwendig sind, überall auf der Welt.


Das ist vielleicht ein bißchen allgemein, aber bitte was soll man machen? Alles Konkrete hat auch seine Allgemeinheit und umgekehrt. Versuchen wir doch irgendwie damit zusammen zu kommen, um daran zu arbeiten, eine Änderung zu erreichen.
Es gibt Unzufriedenheit überall in den diversen Gesellschaften auf der ganzen Welt. Das Problem ist nur, jeder ist für sich allein. Und jeder für sich allein kann nicht so viel erreichen, wie notwendig ist. Wie bekommen wir es zustande eine Verbindung hinzukriegen? Das wäre zum Beispiel eine wichtige Aufgabe, sich das zu überlegen und auch in der Praxis Schritte zu unternehmen um es durchzusetzen. Allein kann man nicht so viel machen, aber gemeinsam sind wir stark.

Was nicht einfach ist, weil Menschen aus der ganzen Welt unterschiedlich sind und auch sehr unterschiedliche Erfahrungen haben, aber es gibt trotzdem auch Möglichkeiten der Verbindung zu entdecken. Und es gibt auch Verbindungen und man sollte sehen, wie man diese nutzen kann, denn das grundsätzliche, das generelle Problem ist eigentlich auf der ganzen Welt das Gleiche. Es gibt eine kleine Minderheit, die von der Arbeit der großen Mehrheit profitiert, obwohl das zwischendurch mal etwas anders war an einigen Punkten. Daß diese Seite zur Rarität geworden ist, darf aber nicht dazu führen, daß man aufgibt. Blickt man in die Geschichte zurück, dann sieht man, wie langsam sich auch dort die verschiedenen Schritte des Fortschritts der Gesellschaft durchgesetzt haben. Was also wollen wir eigentlich, wenn das nicht schnell geht oder Widersprüche erfährt oder auch Rückschläge, dann muß man aus diesen Rückschlägen eben lernen – aber aufgeben ist immer die allerschlechteste Konsequenz. Und wie die Geschichte der Menschheit zeigt, auch zum Glück die aller wenigste Erfolg habende Konsequenz, denn wenn das anders wäre, dann hätte sich die ganze Menschheit nicht so entwickelt, wie es bisher der Fall war. Darauf kann man bauen und daraus kann man auch den Schluß ziehen, daß es auch im Weiteren so sein wird. Man muß nur den Mut haben, es zu versuchen und sich nicht zufriedengeben mit seinem vielleicht mehr oder minder erträglichen Einzelleben – das reicht eben nicht, das zeigt die Geschichte. Das reicht gar nicht. Im Gegenteil, das nützt immer den, dem gesellschaftlichen Fortschritt feindlich gegenüberstehenden Kräften.

 


 

 



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