Internet Statement 2025-32

 

 

Eine Anmerkung zur aktuellen Palästina-Diskussion

 16.08.2025

Die Frage ist meiner Meinung nach nicht: "Hamas: Terrororganisation oder legitimer Widerstand?" [1], denn das geht am Kern der Sache vorbei, finde ich. Vielmehr sollte man danach fragen: Wer vertritt denn den gesellschaftlichen Fortschritt? Denn das ist es, was wirklich gebraucht wird, für alle Seiten.

Wozu braucht es für jeden einen extra Staat, einen für die Israelis und einen für die Palästinenser? – Damit auf beiden Seiten das jeweils Reaktionäre, Konservative, das sich gegenseitig Ausschließende konserviert, und am Leben erhalten werden kann. – Wenn sie doch im Kampf um einen wirklich säkularen Staat alle gleichberechtigt zusammen das jeweils Reaktionäre in ihrer Tradition und Kultur überwinden könnten, ohne daß einer den anderen dabei ausschließt, auch nicht bei der Eheschließung.

Ich meine, es geht nicht einfach nur darum, dass die Palästinenser das Recht auf einen eigenen Staat haben, es geht auch darum, was für einen Inhalt ein Staat hat, es geht auch um das Recht auf gesellschaftlichen Fortschritt, und zwar für Alle. Läßt die Hamas etwa Kritik bei sich zu? Die Frage wird viel zu wenig aufgeworfen. Ähnliches gilt selbstverständlich auch für die Israelis, befreit zu sein vom Zionismus. Das sehe ich beides als notwendig an und bedarf sicher einer gemeinsamen Verwirklichung.

Die PLO hatte den Anspruch, einen säkularen Staat verwirklichen zu wollen. Die hat man bekämpft und korrumpiert. Wer führt diesen Kampf um den gesellschaftlichen Fortschritt heute? Das will weder der Zionismus noch der Islamismus, die stehen einem gesellschaftlichen Fortschritt beide entgegen. Damals haben die israelischen Zionisten den Aufbau der Hamas als Reaktion gegen die PLO unterstützt.

Das ist in der Praxis natürlich nicht leicht durchzusetzen, so ein gesellschaftlicher Fortschritt, schwer und kompliziert zudem bei all der internationalen Konzentration dagegen und der ganzen Einmischung, die von Anfang an da war, des Kolonialismus des Imperialismus usw. Das "Versprechen" für eine sog. Zweistaatenlösung enthielt bereits der UN-Teilungsplan für Palästina von 1947. Und heute nach 77 Jahren wird das immer noch als die Lösung angepriesen und werden die Palästinenser hingehalten. Besser man analysiert, warum das nie geklappt hat und, wie ich meine, nie klappen konnte. Nicht einmal jetzt wird die jetzige zionistische Netanjahu-Regierung gestoppt, die in ihren Bestrebungen nach einem "Groß-Israel" dabei ist, einen Genozid an den Palästinensern in Gaza und deren Vertreibung zu begehen.

Ich denke, die Zukunft liegt in der gesellschaftlichen Befreiung von all den reaktionären Verhältnissen.

Klas Ber,
Gruppe Neue Einheit

 

[1]    "Hamas: Terrororganisation oder legitimer Widerstand?", Norman Paech, 14. 8. 2025,



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