Ein wichtiges Dokument aus Afrika erstmals in deutscher Sprache: Ansprache des Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo Laurent-Désiré Kabila vom 21. Januar 1999
Erstmals in deutscher Sprache veröffentlichen wir hier auf unserer Homepage dieses wichtige zeitgenössisches Dokument von Beginn dieses Jahres, in der Laurent-Désiré Kabila eine Konzeption für eine große Umgestaltung des Landes, gestützt auf die eigene Kraft, vor Delegierten aus dem ganzen Land darlegt und sie mit anschaulichen Beispielen erläutert. Vor genau 39 Jahren, am 30.06.1960, erklärte der damalige "Belgisch Kongo" seine Unabhängigkeit. Sogleich folgte eine Zeit der Unterdrucksetzung, der Interventionen ausländischer Mächte und angeheuerter Söldnertruppen, sezessionistischer Bestrebungen, die vom Ausland mit angefacht wurden. "Man gibt den Kongo nicht leicht auf" heißt es nicht ohne Grund. Dieses große afrikanische Land ist reich an kostbarsten Bodenschätzen: Kupfer, Uran, Diamanten, seltene Edelmetalle... Die Bestrebungen, diesen natürlichen Reichtum für die Entwicklung eines starken, unabhängigen Landes zu nutzen, wurden immer wieder unterdrückt. Auch gegenwärtig findet ein bedeutender Krieg um den Kongo statt.
Die Ereignisse in der
Demokratischen Republik Kongo, dem früheren Zaire, zeigen ein weiteres
Mal, mit welchen Absichten und Methoden die USA und ihre Unterstützer
vorgehen. Am Anfang begrüßten sie die Rebellion des AFDL unter
Führung von L. Kabila gegen Mobutu, weil sie sich davon eine Erneuerung
des Kongo in ihrem Sinne erhofften. (AFDL: Alliance des Forces Démocratiques
pour la Libération du Congo-Zaïre). Im Grunde genommen konnten
sie mit diesem Land unter Mobutu nichts mehr anfangen, weil, soweit erkennbar,
die Straßen und die Strukturen verfallen waren, und die Korruption
derer, die sich selbst bedienten, soweit gediehen war, daß es ihren
Absichten der Errichtung einer "prosperierenden" kapitalistischen Zone
in Afrika widersprach. Dann siegte die revolutionäre Bewegung des
L. Kabila, sie weigerte sich aber, mit den sog. Oppositionskräften
der Mobutu-Zeit eine Koalitionsregierung einzugehen, und nachdem sie durchaus
ihre Zusagen, Konzessionen an die großen internationalen Bergbaugesellschaften
zu machen, eingehalten hatte, aber zugleich Bestimmungen getroffen hat,
daß die Gewinne aus den Schürfungen mindestens zu einem erheblichen
Teil an die Demokratische Republik Kongo fließen, da klappten die
USA das Buch ihrer Unterstützung zu, denn das war nicht in ihrem Sinne.
Und dann passierte etwas sehr Bemerkenswertes. Mehrere afrikanische Staaten traten an die Seite des Kongo, um gemeinsam die von den USA begünstigte Rebellion sogenannter Demokraten, kombiniert mit einer Invasion ugandischer und ruandischer Truppen, die jetzt gegen Kabila zu Felde zogen, zu bekämpfen. Lange vor dem Kosovo-Krieg mußten die USA und Großbritannien und die mit ihnen verbündeten NATO-Staaten erkennen, daß gerade in Afrika sich eine entschiedene Opposition gegen diesen verbrecherischen USA-Imperialismus und seine Hilfstruppen entwickelte. Gegen einen der am meisten hervortretenden Promotoren des Widerstandes, Zimbabwe, wurde Intrige auf Intrige gezündet, ökonomische Erpressung betrieben, und auch versucht, von innen heraus Unruhe in Zimbabwe zu stiften, um dieses Land zum Ausscheren aus der Unterstützung zu bewegen. Man versuchte, die Widersprüche innerhalb dieser Staatenkoalition zu entwickeln, auch bspw. gegenüber Angola, indem man eine erneute Rebellion von Savimbi anstiftete. Gegenwärtig bemüht man sich, auch von afrikanischer Seite, da der Krieg eine kräfteverzehrende Sache ist, um einen Kompromiß. Aber es ist in der Tat Vorsicht geboten gegenüber den Kompromißvorstellungen dieser imperialistischen Haie, die nicht dulden können, daß irgendwo Staaten gegen ihre absolute Dominanz und absolute Willkür einschränkende Maßnahmen verhängen. Das folgende Dokument ist ein programmatisches Dokument, in dem L. Kabila seine politischen Vorstellungen entwickelt. Es ist in der französischen Originalfassung abrufbar auf der Homepage der Agence Congolaise de Presse, http://www.rdcongo.org/frames/acp/archives/Bulletin990125.html, Bulletin v. 25.1.1999. Redaktion Neue Einheit
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