Internet Statement 99/23  ---  7.August 1999
 
 

Rolf Martens: extremer Lügner

Dokumente und Audio-Datei

Es ist der Mühe nicht wert, auf alle Einzelheiten der endlosen Ausführungen von Rolf Martens einzugehen. Es gibt einen einzigen Punkt, eine dreiste Behauptung über die angebliche Nichtbehandlung der sogenannten RIM (Revolutionary Internationalist Movement) in unserer Organisation in seinem sogenannten Info #105. Hier behauptet Rolf Martens das Folgende:

"*Haben Vertreter der KPD/ML(NEUE EINHEIT) mich über die Existenz der 'RIM‘ informiert, beispielsweise 1986/87?*

In ihrem 'Internet Statement No. 2/98' vom 6.2.1998 - das dem Versuch gewidmet ist, die Tatsache hinwegzuerklären, daß sie mehr als ein Jahrzehnt die 'RIM‘ gedeckt haben, indem sie sogar absolut nichts darüber sagten, daß die 'RIM' überhaupt existiert, und in eklatanter Weise es unterließen, die Linken in Deutschland und anderswo vor dieser abscheulichen Falle zu warnen, die sie, die Leute von der 'NEUE EINHEIT‘, klar als solche erkennen konnten - behaupten diese Leute unter anderem, daß sie 'sehr wohl‘ mir, einem ihrer 'Genossen‘, der in Schweden lebte, und der mit ihnen seit über zehn Jahren ziemlich eng zusammengearbeitet hatte, wenigstens von der Existenz der 'RIM‘ gesprochen hätten. 

Sie haben es nicht. Weder 'auf einer gewissen Parteikonferenz Ende 1986 / Anfang 1987‘, wie sie sagen, noch zu irgend einem späteren Zeitpunkt. Ich habe tatsächlich an dieser Konferenz teilgenommen. Aber nie während dieser Konferenz wurden solche Themen wie die 'RIM‘ diskutiert oder auch nur erwähnt. In dieser Sache sind diese Leute verlogen bis aufs Knochenmark" 

[Übersetzung aus dem Englischen]

So weit Rolf Martens. 

Glücklicherweise gibt es Tonbandaufnahmen von dieser Konferenz
Die ganze Konferenz wurde auf Toncassetten aufgezeichnet. Genau am Abend des 30. Dez. 1986 kam es zu einer umfassenden Diskussion über den Fall Dietrich Jobstvogt und dessen Unterschlagung von Materialien der RIM, der RCP/USA und der Erklärung "An die Marxisten-Leninisten, Arbeiter und Unterdrückten aller Länder" (1980), die der Vorläufer der RIM war. Rolf Martens nahm selbst aktiv an dieser Diskussion teil.
Diskutiert wurde auch eine Veranstaltung von RIM-Anhängern in Deutschland im Dezember 1986 und deren sog. Kritik an der Außenpolitik von Mao Zedong sowie an der Neue Einheit, weil diese die Politik Mao Zedongs verteidigte. Diese Diskussion dauerte über eine Stunde. Sie enthielt insbesondere Beschwerden Klaus Senders, daß er und die Organisation als Ganze völlig mangelhaft informiert worden waren.

Als ein Beispiel daraus sind dabei insbesondere Bemerkungen von Rolf Martens zur KP Peru und zur Erklärung von 1980 interessant, die er innerhalb eines Dialogs mit Klaus Sender während der Sitzung am 30.Dez. 1986 macht. 

Rolf Martens erklärte zu diesem Dokument:
 

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(Es folgt eine wortwörtliche Wiedergabe nach dem Mitschnitt auf Toncassette. Text in [ ] ist Anmerkung von uns)
Rolf Martens: Es fällt allerdings auf, daß die Partido Communista do Peru dort [in der Erklärung von 1980] nicht [dabei] ist.

Klaus Sender: Hier noch nicht dabei ist.

Rolf Martens: Ja, noch nicht.

Klaus Sender: Das war zu diesem Zeitpunkt, das war ja '80, diese Erklärung, die ist '80 herausgegeben, und da kannten wir sie alle noch nicht. Aber '82 sind wir eben zum ersten Mal darauf gestoßen, d.h. nicht wir [die Organisation als Ganze], sondern eben sie [die Unterschlager], und '83 intensiv. Und wir haben nichts davon erfahren. Sie haben Beziehungen da zu solchen TKP/ML-Typen. Die diskutieren mit denen. [Gemeint sind schwer kritisierte Vertreter, vor allem Dietrich Jobstvogt.]

Rolf Martens: Ja, ich meine, ein Punkt dagegen, gegen diese hier, das wäre, daß die Partei in Peru nicht dabei ist und man muß sich fragen, warum denn.

Klaus Sender: Nein, verstehst du, das ist auch abstrakt. Entschuldige mal, ich frage doch nicht bei so einer Broschüre, deren Text richtig ist: warum ist 1980 die PC Peru [nicht dabei]. Weißt Du, was die Peru-Partei 1980 vertreten hat? Ich weiß das nicht. Außerdem: Was ist das überhaupt für eine Partei in Peru? Bist Du sicher, ob die völlig richtig liegt? Ich nicht. 

Rolf Martens: Hm, ja.

Klaus Sender: Na eben, deswegen kann die nicht zum Maßstab gemacht werden. Das lenkt auch ab.
Der Inhalt dieser Broschüre ist also, gemessen an dem damaligen Stand, richtig, das ist das Wesentliche. Und es handelt sich immerhin um 1,2,3 [zählt spontan laut] ...15 Organisationen aus allen Kontinenten.

Rolf Martens: Ja daß, daß es unmittelbar wichtig aussehen muß, ja.

Klaus Sender: Das sieht ein Blinder mit 'nem Krückstock, daß das wichtig ist und daß das an und für sich unverzüglich mitgeteilt werden muß. Das ist keine irgendwie farbige Broschüre, in die man hereingucken muß, um zu sehen, daß das wichtig ist. Es ist so gestaltet, daß das unübersehbar ist. Vorne sind die Parteien gleich drauf.

(So weit der Auszug aus der Tonbandaufnahme der Konferenz.)
 

Dies zeigt, daß Rolf Martens die Broschüre von 1980 und die unmittelbare RIM-Erklärung von 1984 sehr wohl kennt, denn er hörte die ganze Diskussion über die Broschüren mit, und er weist hier selbst auf den Unterschied der Broschüre von 1980 zur RIM-Erklärung von 1984 hin, weil nämlich die erstgenannte im Unterschied zur zweiten nicht die PCP als Unterzeichner enthält. 

Dieser bemerkenswerte kurze Wortwechsel innerhalb der Diskussion ist auch deswegen interessant, weil Martens hier bereits ein besonderes Augenmerk auf die PCP als Kriterium in puncto der Erklärung von 1980 legt. Er muß also damals bereits Vorstellungen in dieser Richtung gehabt haben, etwas, was ganz und gar den heutigen Aussagen, den sogenannten Anklagen gegen unsere Organisation, wir hätten ihn vom Wissen über die RIM ferngehalten, volkommen widerspricht.
Im Zusammenhang mit der Untersuchung von Vorgängen innerhalb der revolutionären Bewegung in den 80er Jahren ist diese kurze Bemerkung durchaus interessant. 
Die Behauptung, Rolf Martens habe während der gesamten 80er Jahre innerhalb unserer Organisation nichts über die RIM erfahren, ist also nachweisbar blanker Unfug.

Dies zeigt, wer hier "verlogen bis aufs Knochenmark" ist.

  Redaktion NEUE EINHEIT
  7. August 1999