IS 2000/35


Zu den Entgegnungen Wolfgang Brotzlers

[Antwort auf Wolfgang Brotzlers Posting vom 13.11.2000 in de.org.politik.misc]

Dieses Statement ist einer der Beiträge aus der Diskussion die sich auf unser Internet Statement "Zur Rede des Paul Spiegel auf der sog. Kundgebung für Menschlichkeit und Toleranz" vom 9.11.2000 hin entwickelt hat. Es werden darin aktuelle Fragen behandelt wie die Homogesetzgebung der SPD-Grünen-Regierung, die Frage der nationalen Unabhängigkeit u.a..

[ > = Zitat W.Brotzler   /    >> = W.Brotzler zitiert NE ]


Erstens: Die Redaktion NE und der zugehörige Verlag  sind nicht  anonym, sondern besitzen eine klare Adresse, überall ersichtlich auf  unserer Homepage und unseren Publikationen. Wenn Redaktion Neue  Einheit druntersteht, so wird der Text auch von dieser verantwortet.

"Wolfgang Brotzler" <wolfgang@brotzler.net> schrieb: 

   >> auf der sog.

    > Sog. ist Distanzierung.

  >> eine üble Rede gehalten,

    > Er hat eine Rede gehalten.

  >> in der er versuchte,

   > Tat er nicht versuchen, sondern er argumentierte

 >> aktiv auf seiten der Regierung

   > Darf er das nicht?

Doch, das darf er, nur muß er dann auch damit rechnen, für die  Politik der Regierung mitverantwortlich gemacht zu werden. Insbesondere ist störend, wenn jemand als Neutraler auftritt und es in Wirklichkeit nicht ist.
 >> einzugreifen und insbesondere die CDU
 >> bei ihren Versuchen, sich den Regierungsvorhaben wenigstens in einigen
 >> Punkten in den Weg zu legen, unter Druck zu setzen.

  > Behauptung ohne Beweis. Kein Zitat, kein Beleg.

Eine solche Erklärung kann nicht alles erläutern. Aber weil die CDU mit der Einwanderungsfrage wenigstens einen Teilaspekt der Frage der Bevölkerungsentwicklung berührt, weil sie mit der Verteidigung der Kernenergie wenigstens einige Spitzen der brutalen Desindustrialisierung abschwächt, und weil sie derart verkommene  Vorhaben wie die Homogesetzgebung wenigstens abschwächt, deswegen  kann man sagen, daß sich die CDU der perversen SPD-Grünen-Politik in  den Weg legt. 
 >> Darüber hinaus
 >> aber versuchte er alle zu denunzieren, die die gegenwärtige Politik
 >> der völligen Anpassung an die kapitalistische Globalstrategie und der
 >> weiteren Destruierung von nationaler Unabhängigkeit kritisieren.

  > Stuss.

Kein Stuss, die Frage der nationalen Unabhängigkeit ist heute ein  Weltfrage, die von solchen Kräften, wie sie in den USA zu Zeit  herrschend sind, genauso wie in der NATO, am liebsten ganz bestritten  würde, damit sie mit den Ländern umspringen können wie sie wollen.  Das heutige typische Menschenrechtsgerede ist die Begleitmusik eines Kapitalismus, der, blickt man auf die gesamte Welt, eine Grausamkeit  hervorgebracht hat, wie sie vorher noch nicht gesehen wurde.  Vorderhand von Menschlichkeit und Antifaschismus reden und  tatsächlich brutalste Klassenpolitik im Weltmaßstab und zunehmend  auch zu Hause zu betreiben, das ist das Motto dieser Kräfte. Diese  Demonstration ist in Wirklichkeit ein Ausdruck davon.
 >> wie bei dieser Kundgebung auch nicht anders
 >> zu erwarten,

  > Was soll dieser Halbsatz? 

Wieso, da ist nichts Kompliziertes dran, von diesen politischen  Kräften ist nichts anderes zu erwarten!
   > Eine Demonstration gegen Nazis ist eine gegen

 >> die üblen Handlungen, Morde, Mißhandlungen, Beleidigungen
 >> und Gräberschändungen, wie sie von Neonazigruppierungen begangen
 >> werden.

   > Was denn sonst?

 >> Aber es sind nicht diese, um die es hauptsächlich geht,

   > Mal genau: wem geht es um was? Das Fachblatt Einheit:

 >> sondern es geht hier um die allgemeine Attacke auf diejenigen, die in
 >> der Bevölkerungsfrage nicht einfach hinnehmen, daß diese Nation sich
 >> selber dezimiert, daß hier jahrzehntelang eine Politik de facto gegen
 >> das Kind getrieben worden ist, mit verheerenden Auswirkungen auf allen
 >> sozialen und ökonomischen Gebieten im weiteren.

  > Gut gebrüllt, Löwe. Also was tun?

Eben diese Kräfte, die das nicht hinnehmen wollten, zu stärken, die  Tabuthemen auf die Tagesordnung setzen, und damit das Notwendige für  dieses Land tun, werter Herr!
  > Wer sind denn "diejenigen"? Gibt es "diejenigen" auch in anderen Ländern mit
  > den selben soziodemographischen Strukturen?
Sicher gibt es diese Kräfte auch in anderen Ländern. Das Thema gibt  es auch in den USA selbst. In Rußland sprechen viele sogar von  Völkermord gegnüber der eigenen Nation, durch den vom Westen  gestüzten Verbrecherkapitalismus. Dort vollzieht sich in punkto  Bevölkerung einiges in der Schnelle, was bei uns auf schleichende  Weise in Jahrzehnten geschieht.
 >> Als eine besondere Spitze steht die sog. Schwulengesetzgebung an, die
 >> homosexuelle Paare gegenüber normalen Paaren mit und ohne Kindern, die
 >> nicht verheiratet sind, bevorzugen sollen.

  > Schlicht falsch. Die sogenannten normalen Paare mit und ohne Kinder hatten
  > und haben jederzeit die Möglichkeit, zu heiraten. Schwule und Lesben konnten
  > das bis gestern nicht.

Wieder die Originalredensart der Däubler-Gmelin. Sie haben natürlich  nicht ohne weiteres die Möglichkeit zu heiraten, denn dies ist nach  der heutigen Lage eine zweischneidige Sache. Eine Ehe läßt sich nicht  so leicht lösen, wenn sich die Bindung nicht als tragfähig erweist.  Es ist in der Tat ein Skandal, daß Ehen ganz gleich ob sie Kinder  haben oder keine, finanziell gefördert werden. Wozu eigentlich? Diese  Bevorzugungen sollten ganz verschwinden. Weshalb müssen Paare, die  Kinder haben und nicht verheiratet sind, in der Regel eine erheblich  höhere Steuerlast tragen als verheiratete, die sogar dann das  Ehegattensplitting bekommen, wenn sie zum Beispiel ganz bewußt gar  keine Kinder haben? Was der Staat betreibt ist der finanzielle Zwang  zur Ehe.

Viele Menschen ziehen eine losere Bindung vor, die frei ist von  lebenslangen gegenseitigen finanziellen Verpflichtungen, und haben  auf dieser Grundlage trotzdem Kinder. Und das ist gut so. Daß die  Homoverteidiger als akzentuierte Verteidiger dieses Finanzknüttels  "Ehe" auftregen, das ist nur zu interessant. Die Abschaffung, bzw.  die Abschwächung dieses Finanzknüttels ist linke Politik, die  Förderung, Stärkung dieses Finanzknüttels ist reaktionäre Politik auf  diesem Sektor. Und die Förderung der Homoehe ist u.a. auch die  Quadrierung dieser rechten Politik, ist erst recht eine Provokation  gegenüber den Paaren mit Kindern.

Daß die Ministerin Däubler-Gmelin und ihre Mitkrakeeler mit dem  Daumen nach unten gegenüber den unverheirateten Paaren stehen und  erklären: Ihr könnt ja heiraten, ist die dreistete Reaktion seit  langem in der inneren Politik. Politiker, die derart auftreten,  gehören aus der Politik entfernt.

 >> Gesetzgebung erklärt sexuelle Abnormität zur Normalität

  > Quatsch. Das macht nicht irgendeine Gesetzgebung. 

Oh doch, Gesetze setzen Normen.
Aber es kommt ja noch viel besser:
  > Die Normabweichung als Norm nennt man übrigens kulturelle Vielfalt.
Den Satz muß man sich zweimal auf der Zunge zergehen lassen: 'Die  Normabweichung als Norm nennt man kulturelle Vielfalt' -  ja, bei den  Regierungsverteidigern! Franz Schmökel ist auch Normabweichung. Oh  ja, das etwas eigenartige Verhältnis dieses Staates zu gewissen  Verbrechern ist allerdings schon einem größeren Teil der Bevölkerung  aufgefallen. Das sollte man weitergehend hinterfragen!
 >> sie ist
 >> deshalb ein äußerst tiefer Eingriff.

  > Das Ende von Diskriminierung ist in der Tat ein äußerst tiefer Eingriff.
  > Fragt sich bloß - in was oder wo rein?

In gewisse geschichtliche Grundstrukturen, die unsere Gesellschaft  tragen, zu der auch eine Reihe von Einschränkungn und Normen auf  sexuellem Gebiet gehören, die auch nicht von einer sozialistischen  Revolution aufgehoben werden.
 >> Ohne daß dies mit der Bevölkerung
 >> diskutiert wird, wird diese Gesetzgebung durchgezogen.

  > Das Spiel heißt "repräsentative Demokratie".

Da liegt was Wahres drin. Das ist in der Tat ein Spiel, und zwar eine  vorgespielte Demokratie.
 >> Es kann als
 >> kein Zufall angesehen werden, daß Paul Spiegel in seiner Rede unter
 >> den angeblich heute in dieser Gesellschaft unter Druck Gesetzten
 >> ausdrücklich auch "Schwule" erwähnte, um damit die
 >> sozialdemokratischen Gesetzesvorhaben am nächsten Tage zu
 >> unterstützen.

  > Nochmal: Warum sollte er das nicht dürfen?

Wenn jemand antritt, vermeintlich um Neonaziaktivitäten zu  verurteilen, in Wirklichkeit aber eine Stimmung erzeugen will, die für die Homogesetze günstig ist, was er aber nicht sagt, dann ist das  doppelbödig.
 >> die Rolle, die jüdische Verbände gespielt haben, keineswegs
 >> so unbescholten,

  > Welche Verbände? Das ist doch ne ziemlich grobe Verallgemeinerung. Ist zum
  > Beispiel der "Verband" KPD/ML (die Vorgängerorganisation der Neuen 
  > Einheit) unbescholten?

Nein, absolut nicht, da gab es zum Beipiel die KPD/ML-Roter Morgen,  die hat einiges auf dem Kerbholz. Unbescholten im völligen Sinne ist  in der Tat niemand. 
Hier im Falle des Zentralrats, der ein Nachfolger früherer jüdischer  Verbände, wie des "Reichsverbandes" oder der "Zionistischen  Vereinigung" ist, gibt es durchaus Anlaß, die Rolle dieser Vorgänger  auseinanderzusetzen, und da geht es um mehr als Kleinigkeiten (siehe  dazu unser Posting zu Thomas Biegel und Dokument)
 >> als daß hier das Recht bestünde, sich in einer höchst
 >> willkürlichen Weise als Anwalt aller Gerechten aufzuspielen.

  > Huch! Weder ist Paul Spiegel Anwalt aller Gerechten, noch spielt er sich als
  > solcher auf - schon gar nicht "willkürlich".

Wie der Zentralrat hier herausgestellt wurde, wie er viele Male als  hohe moralische Instanz zitiert wurde in den Medien, das ist doch  ganz unzweifelhaft.
 >> durch Historiker aus den Reihen der Palästinenser wurde dies nach
 >> Jahrzehnten des Verschweigens behandelt.

  > Beleg? 

Siehe das Posting zu T. Biegel zuzüglich Dokument, das ist schon ganz  erheblich, und da gibt es noch einiges mehr.
  > Welches Interesse haben die "Historiker aus den Reihen der
  > Palästinenser" an jüdischen Verbänden in der Nazizeit? 
Ach, die Palästinenser sollten kein Interesse an der Geschichte des  Zionismus haben, wo sie doch auf direkteste Weise mit ihm  konfrontiert sind? Offengesagt: es reicht. So naiv kann niemand sein.  Fragen zu behandeln, bei denen jemand nur so tut, als verstünde er  sie nicht, obwohl es offenkundig ist, erspare ich mir.
 >> Das einzige entscheidende
 >> Kriterium kann doch nur folgendes sein:

  > Das ist Rechthaberei, sowas zu postulieren, egal, was danach kommt.

Lächerlich!
 >> Ist eine politische
 >> Entwicklung oder eine politische Handlungsweise im Interesse der
 >> überwiegenden Mehrheit der Weltbevölkerung und der menschlichen
 >> Entwicklung korrekt

 >> oder nicht, oder aber inwieweit ist sie korrekt?

  > Das Streben nach Korrektheit ist doch ziemlich infantil, oder?

Daß Ihnen das Streben nach Korrektheit fremd ist, nehmen wir Ihnen,  nach dem was bis jetzt zu lesen war, unbesehen ab. Unter solchen  Umständen ist es entbehrlich, jede weitere Einzelheit zu behandeln,  daher die weitere Sache abgekürzt:

Nochmal was den Verlag NE angeht, so ist daran nichts Anonymes.  Ebensowenig an der Redaktion, die schon lange existiert. Da gibt es  seit langem feste Addressen. (s. Homepage, s. fast alle unsere  Publikationen)

Schließlich WB:

  > Ich habe mich also gerade mit dem Posting einer Nachfolgeorganisation eines
  > von preussischen Krautjunkern finanzierten Clubs abgeplagt?
Wieder ganz falsch. Kennen Sie nicht "Charlottchen", eine Art Ikone  dieser von Ihnen verteidigten "Kultur"? Er sammelt lauter alten  Klamott aus der wilhelminìschen Zeit. Warum? Weil es die "gute alte"  Zeit der preußischen Offiziere war, unter denen jenes Homowesen nicht  wenig verbreitet war, wie überhaupt unter den Adeligen. Da können Sie  was von Krautjunkern finden.
   MFG
   Redaktion Neue Einheit
   ---ks

  26.11.2000