Das "Handelsblatt" bringt umfangreiche Enthüllungen über Berliner Bankskandal

In den letzten Tagen bringt das „Handelsblatt“ umfangreiches Material zum Berliner Bankenskandal. In einer Überschrift hieß es: "Methoden wie bei Enron". Die Artikel belegen, z.T. mit Faksimiles , wie der Bericht eines Wirtschaftsprüfer, der bereits 1997 auf die unmöglichen Praktiken mit den Immobilienfonds der Bankgesellschaft hingewiesen hat, faktisch unterdrückt wurde, daß der Prüfer seinen Auftrag verlor, und daß die Politiker bereits damals über die Kritik, die sich dann voll und ganz bestätigt hat, informiert wurden.

Der ganze Skandal wurde von uns schon vor über einem Jahr angesprochen. Danach wurde er in weiteren Artikeln von uns und von anderen in Zeitungen mit sozialistischem Anspruch gerade im April dieses Jahr verstärkt in die Öffentlichkeit getragen, als eine Mafia, die für sich selbst Milliarden an Land gezogen hat, mit dem sog. Absicherungsgesetz für die Bankgesellschaft dem Steuerzahler die Deckung der Verluste zumutete und von der Bevölkerung den Verzicht auf Kindergärten und selbst auf Schwimmbäder verlangte. Jetzt greift das "Handelsblatt", das man wohl als die Zeitung des großen Geldes in Deutschland bezeichnen kann, diese Themen auf und bringt dazu viele bezeichnende Einzelheiten, die unsere Darstellung in manchen Punkten illustrieren. Es ist wohl so, daß der Korruptionsssumpf, wie er in Berlin existiert, das gesamte Finanzssystem ins Wanken zu bringen droht. Deshalb sind jetzt maßgebliche Kreise bemüht, tatsächlich zumindest einige der Urheber und Verantwortlichen zu belangen und selbstverständliche Regreßforderungen, bspw. gegen sog. Wirtschaftsprüferorganisationen, die hier die verdächtigsten Praktiken als korrekt "testieren", endlich an den Mann zu bringen.

Es tut sich etwas auf diesem Gebiet. Die bedrohliche Lage im Finanzwesen muß einen derartigen Umfang angenommen haben, daß jetzt Kräfte nach vorne drängen, die sagen: hier muß etwas umgestaltet werden, mit diesen Verhältnissen kann man nicht mehr weiterleben. Uns kann diese Sache recht sein; jedenfalls muß aber dabei die Frage gestellt werden, was eigentlich mit all den unmöglichen Forderungen geschieht, die die Staatskasse belasten und damit auch die Kindergärten und zahlreiche Einrichtungen, denen das Geld gestrichen wird.

Red. NE
31.8.2002

www.neue-einheit.com

 

 

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Kundgebung zum Berliner Bankenskandal am 19. Juli 2002

Bilder der Kundgebung