Internet Statement
2004-09
Zu Angriffen Gerald Hoffmanns und der
von ihm geleiteten Schulungsgruppe
Idealismus und
Spaltertum
Es ist eine gute Sache, wenn sich der Dialog unter den Kräften, die
am Marxismus und Leninismus festhalten oder aber wenigstens dies wollen,
entwickelt. Obwohl wir eigene klare Standpunkte haben, die wir verteidigen
können, bemühen wir uns um einen Dialog der zersplitterten und nach
verschiedenen Auffassungen sich abgrenzenden Kräfte. Erfreulicherweise
ist gerade im letzten halben Jahr ein verstärkter Dialog zustande gekommen.
Jetzt kommt es - vielleicht nur an einem unwesentlichen Punkt, aber
doch sehr symptomatisch - zu unmißverständlichen Angriffen von Seiten
eines der Hauptautoren der Zeitschrift "Offensiv", Gerald
Hoffmann, der in einem Schulungszirkel einen sog. Antagonismus zur Gruppe
Neue Einheit postulieren möchte und einen haltlosen und gehässigen Angriff
gegenüber unserer Organisation startete. Obwohl eigentlich von diesem
Kreis auf einem Treffen am 26. Januar ein Referat mit Thema Parteiaufbau
angesagt war, wurde dieses Thema kurzerhand abgesetzt und der Termin
in eine Anklageveranstaltung gegen die Gruppe Neue Einheit verwandelt.
Da
diese Angriffe sicherlich nur die sichtbare Spitze von Diskussionen
auch an anderem Ort sind, werden wir auf diese Angriffe eingehen. Im
Unterschied zu anderen brauchen wir keine öffentliche Auseinandersetzung
und Diskussion über grundsätzliche Frage zu fürchten. Hier werden wir
gleich einmal den zuerst vorgebrachten Punkt aufgreifen.
Der erste Punkt der „Kritik“ betraf die Frage des Revisionismus. Anhand
des Artikels "21. August 1968
- vor 35 Jahren besetzten die UdSSR und vier weitere Warschauer-Vertragsstaaten
die CSSR" wurden grundsätzliche Angriffe gegen die Gruppe Neue
Einheit gestartet. Dieser Artikel bemüht sich durchaus abgewogen, verschiedene
Aspekte der damaligen Lage zu berücksichtigen. Ausgehend von dem Vorwurf,
wir würden die damalige "Konterrevolution" unterstützen -
so Hoffmann wörtlich - wurden unhaltbare Angriffe gestartet. Dies sei
unverträglich mit einer gemeinschaftlichen Schulungsarbeit. Besonderer
Stein des Anstoßes war, daß in diesem Artikel auch herausgearbeitet
wurde, wie sich damals eine Bewegung auftat, die sich sowohl gegen den
USA-Imperialismus und die anderen westlichen Imperialisten wie auch
gegen den sowjetischen Revisionismus und den modernen Revisionismus
überhaupt abgrenzte, und weiter wird darin entwickelt, wie damals eine
Bewegung entstand, die sich dem Marxismus-Leninismus zuwandte. Gerald
Hoffmann wandte sich gegen die darin enthaltene Gleichsetzung. Bei der
daraus folgenden Diskussion über Revisionismus wurde klar formuliert,
daß der Revisionismus nicht wesensidentisch sei mit dem Kapitalismus,
lt. Gerald Hoffmann. Diese These ist unserer Ansicht nach falsch. Die
Frage des Sozialimperialismus wurde dabei noch nicht einmal diskutiert.
Dies war der erstgenannte und zugleich der am längsten diskutierte Punkt.
Gerald Hoffmann war
zuvor auf einer Veranstaltung am Samstag davor wegen seines deutlichen
Idealismus von Hartmut Dicke kritisiert worden. Wir vermuten, daß es
nicht allein Gerald Hoffmann und seine Gruppe sind, die diese Angriffe
starten. Die Tatsache, daß allmählich ein Dialog unter verschiedenen
marxistisch-leninistischen Gruppierungen zustande kommt, trägt nämlich
zur Sorge unter gewissen Reaktionären bei, und von daher muß man wohl
diese Angriffe verstehen. Sie zielen in Wahrheit auf Spaltertum, denn
man könnte durchaus Einzelheiten über die Ereignisse von 1968, aber
auch von vielen anderen geschichtlichen Fragen diskutieren. Dies soll
wohl eher damit verhindert werden.
Überhaupt läßt sich beobachten, daß diejenigen, die in Verbindung mit
der Praxis versuchen, die marxistisch-leninistischen Positionen umzusetzen und die Kräfte zusammenzubringen, in der letzten
Zeit von anderen unter Druck gesetzt werden. Dies mißfällt der Bourgeoisie.
Es wird daher wohl noch zu weiteren Auseinandersetzungen kommen.
Redaktion
Neue Einheit
21.2.2004
www.neue-einheit.com
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