Internet Statement 2017-23
BER - Es darf nicht weiter sein, daß höchstbezahlte Nullen dort den größten Mist bauen
Wassili Gerhard 04.03.2017 Nun geht es wieder um das Feuern von Führungskräften am Flughafen BER, wenn zum x-ten Mal ein Eröffnungstermin, der gerade verschoben wurde, wieder infrage gestellt ist. Der Vorgang hat Tradition bei dem schon lange verkorksten Projekt. Schon mehrfach wurden solche Führungskräfte abgesägt, die ungeschminkt die (bittere) Wahrheit sagen wollten und sich der verordneten Schönmalerei nicht fügten, die für unbequeme Konsequenzen eintraten. Das riß teilweise Lücken, durch die der Überblick noch mehr verloren ging. Nach soetwas ähnlichem sieht es hier irgendwie aus, egal wie die Rollen dabei verteilt sind diesmal, ob nun Mühlenfeld den Technikchef Marks zum Sündenbock macht oder der Aufsichtsrat den BER-Chef Mühlenfeld oder alle gegenseitig. Mit dem Projekt scheint es nicht gut zu stehen. Offensichtlich können weder der sog. Aufsichtsrat noch erst recht die sämtlichen verantwortlichen Bauleiter des Flughafens selbst mit Geld umgehen. Und das hängt mit nichts anderem zusammen als damit, wieviel sie "verdienen". Vielleicht sollte man ja auch die eh schon pervers hohen Gehälter der Führungskräfte an den Erfolg koppeln. Ähnliches gilt übrigens auch für die Aufsichtsklientel, geschweige denn für Politiker. Letzteren sollte man eher noch eine Haftungspflicht auferlegen. Irgendwie müssen da ja mal Konsequenzen gezogen werden. Das Vertrauen in die neuen politischen Aufsichtsratschefs Müller, Kultursenator Lederer und Justizsenator Behrendt könnte geringer nicht sein. Ein großer Teil des Desasters kommt auch daher, daß von Anfang an der Einfluß der Aufsichtsratschefs (und damit z.B. auch des Berliner Filzes) zu groß war, die alles bestimmen aber für nichts verantwortlich sein wollten, während fachliche Fragen eine Nebenrolle zu spielen schienen. Und daß die eigentlichen Leiter des Baus dem gegenüber zu willfährig waren. Müllers Vorschlag, seinen Flughafenkoordinator als neuen Chef einzusetzen, ist deshalb wirklich genial. Das Projekt hat ja bisher noch nicht genug unter dem Einfluß der Aufsichtsratschefs gelitten. Nicht verwunderlich, daß die Brandenburger Vertreter dagegen waren, jetzt ausgerechnet den Einfluß der Berliner Truppe auszuweiten. Avanti Dilettanti! Müller hätte mal nicht nur mit seinem Rücktritt drohen sollen. Schon die Neubesetzung des Aufsichtsrates in der Weise, wie das geschehen ist, konnte nicht wirklich Vertrauen in den Kurs des neuen Senats einflößen. Die Grüne Ramona Pop, bekannt dafür, schöne Sprechblasen zum Flughafen zu produzieren, aus denen nichts folgt (Anmerkung), hatte inhaltlich nicht so unrecht, als sie die Besetzung mit Fachkräften vorschlug. Aber vielleicht sind die für diesen Posten mittlerweile schwer zu bekommen? Daß die Grünen dann ihren Justizsenator entsandten, der bislang vor allem als Fachmann für die Errichtung von sogenannten Gendertoiletten hervorgetreten ist, ist symptomatisch. Dafür weiß man gut, wie man mit provokativen Verkehrskonzepten, Förderung von Provokateuren wie dem bekennenden Verkehrsrowdy Stößenreuther für Ablenkung von den wichtigeren Themen in der Stadt sorgt. Ein funktionierender Flughafen kann eigentlich gar kein Ziel der Grünen und auch vieler bei den anderen Koalitionären sein, die Verkehr per se für schlecht erklären, und gar Flugverkehr. Fällig ist eine ernsthafte Entscheidung, was mit diesem völlig verkorksten Projekt noch anzufangen ist. Plattmachen, Industriepark, Neuanfang in Sperenberg? Wenn der Flughafen doch irgendwann mal zustande kommen sollte, ist er auch schon wieder zu klein, das wäre er auch schon jetzt. Als Notbehelf will man alte Abfertigungsgebäude weiter nutzen und die Belegung der Start- und Landebahnen ändern, wozu die Flugrouten schon wieder geändert werden müßten, die nicht lange vorher erst mühsam ausgehandelt wurden. Das beeinflußt wieder den Schallschutz, um den von Anfang an bis heute gestritten wird, bei dem man tatsächlich mal sparen wollte - zu Lasten der Anwohner. Und das kann zu neuen Klagen führen, die wiederum alles in Frage stellen. Es gibt sogar Sicherheitsbedenken, daß die veränderten Routen die Gefahr von Kollisionen erhöhen.... Es gab auch schon kreative Ideen wie Vergabe an die Chinesen, die einen solchen Flughafen bei sich in einem Jahr bauen. Oder den Vorschlag, ein Projekt für Flüchtlinge daraus zu machen. Jedenfalls kann nicht einfach so weitergemacht werden und den verheizten Milliarden öffentlicher Gelder weitere Milliarden hinterher geworfen werden, wie das hier Tradition ist. Es müssen echte Konsequenzen folgen und es müssen Köpfe rollen, und die richtigen! Anmerkung ________________________________________ ZITAT. „Auf Seite 272 weist Delius [Vorsitzender des BER-Untersuchungsausschusses
des Abgeordnetenhauses in seinem eigenen Sonder-Untersuchungsbericht zum
Flughafen BER, dem einzigen, der weiter in die Tiefe ging] den Grünen
interessanterweise nach, daß die Abgeordnete Pop auch 2012 schon
öffentlichkeitswirksam eine Untersuchung des BER durch den Berliner
Rechnungshof forderte, das Verfahren zur Herbeiführung eines Beschlusses
des Abgeordnetenhauses wurde von ihrer Fraktion jedoch nicht in Gang gesetzt.“
Also wurde die Durchsetzung nicht ernsthaft betrieben. 2016 forderten
sie dann wieder die Einschaltung des Bundesrechnungshofes, ohne ihre Mittel
zur Durchsetzung zu nutzen. Und jetzt sitzen sie selbst im Senat und im
Aufsichtsrat. Aus; „Einblicke
in das Milliardengrab Flughafen BER - Wo bleiben die Milliarden?“.
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