Internet Statement 99/21   ---   99/07/24
 

Wer ist Rolf Martens ?

Rolf Martens benutzt erneut eine Solidaritätsbewegung, um Verleumdungen gegen unsere Organisation auszustreuen, die zum größten Teil schon seit langem zurückgewiesen sind. 
Dies erfolgte aus Anlaß der Übersetzung einer wichtigen programmatischen Rede des Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo, Laurent-Désiré Kabila vom 21.1.1999, die wir in deutscher Sprache zum ersten Mal herausgegeben haben, und von der wir auch eine englische Übersetzung auf unserer homepage verbreiten wollten. Wir haben bei einem schwedischen Solidaritätskomitee nach der Möglichkeit der Übernahme der englischen Übersetzung dieser Rede gefragt und sind daraufhin in einer wüsten Weise von Rolf Martens angegriffen worden, der in diesem Komitee aktiv ist.
Rolf Martens trägt damit in die Unterstützungsbewegung Fragen aus der Auseinandersetzung zwischen anderen Parteien hinein. 
Wir haben etwas Derartiges nicht beabsichtigt, aber da wir nun in einer wirklich massiven beleidigenden Weise in einem längeren Papier angegriffen worden sind, sehen wir uns gezwungen, gerade zu diesen Punkten Stellung zu nehmen.

Auf einige der Punkte ist bereits unser Mitarbeiter W. Gerhard in einem persönlichen Statement eingegangen. Hier geht es um einige sehr wichtige prinzipielle Fragen im internationalen Zusammenhang.
 
 

Wer ist Rolf Martens ?

Rolf Martens ist ein früheres Mitglied unserer Organisation, das im Frühjahr 1990 einen plötzlichen Angriff gegen unsere Organisation gestartet hat, mit der völlig erfundenen Behauptung, unsere Organisation würde die "Grünen" nicht mehr bekämpfen und hätte die Seiten gewechselt. Er wurde infolge dieser haltlosen Verleumdung ausgeschlossen und erklärte zugleich selber seinen Austritt. 

Rolf Martens hat später Schriften unserer Organisation übersetzt und entgegen dem Wunsch der Copyright-Inhaber herausgegeben, obwohl der Vertrieb über unsere Organisation jederzeit möglich war, zugleich diese mit Kommentaren versehen, in denen die Autoren dieser Schriften mit dem größtmöglichen Unflat überhäuft wurden.

Was über Rolf Martens Wesentliches zu sagen ist, so gibt es bereits interessante Dokumente dazu, die jeder auf unserer homepage nachschlagen kann, darunter den Artikel "Über Rolf Martens" und den Artikel "Über die Entwicklung der Auseinandersetzung mit der sogenannten RIM (Revolutionary Internationalist Movement) in unserer Organisation" sowie weitere Erklärungen dazu. Von daher gesehen ist an der Methodik von Rolf Martens nichts Neues, und man könnte es dabei belassen. Aber er versucht, ein neues Publikum, das die vorherigen Auseinandersetzungen nicht kennt, in seine Verleumdungen einzubeziehen und Märchen über seine frühere Stellung zu verbreiten. Wir halten es für notwendig, über einige elementare Fakten aufzuklären. 

Von Mitte der 90er Jahre an hat Rolf Martens eine massive Kampagne in Zusammenarbeit mit gewissen Leuten begonnen, die behaupteten, die Politik der PCP (Kommunistische Partei Perus/Sendero Luminoso - Leuchtender Pfad des J.C. Mariátegui) im Ausland zu propagieren und diese Partei zu unterstützen. 

Schon im Jahre 1993 hat Rolf Martens durch seine Mitarbeit in dem sogenannten International Emergency Committee zur Unterstützung von Abimael Guzman Verbindung zu Personen wie Adolfo Olaechea, Jay Miles und anderen bekommen. Diese Stellung hat er benutzt, um unsere Organisation massivst in der Öffentlichkeit und dann vor allem im Internet anzugreifen.

Mit den genannten Kreisen zusammen wollte er auch ein sogenanntes World Mobilisation Committee gründen, das zugleich den Anfang für eine angebliche "internationale maoistische Bewegung" bilden sollte, in die er Grundelemente unserer Politik einbauen wollte, unter ständiger Wiederholung seiner Behauptung, unsere Organisation selbst hätte ihre eigenen Prinzipien verraten. 

Beispielsweise schrieb Rolf Martens am 25.4.96 in seinem "UNITE! Info #8en" Folgendes:

"In my opinion, the main dividing line in the present debate among those who state their adherence to the line of Marx, Lenin and Mao Zedong is between supporting the call for a World Wide Mobilisation Committee (WWMC) to support the revolution in Peru and opposing it."
Es handelt sich bei dem Personenkreis Rolf Martens, Adolfo Olaechea und andere, die hier zu dem angeblichen Unterstützerkreis der PCP gehören, um einen Dunkelkreis, der in den USA, England und Schweden verankert ist und der vielleicht seine Gründe hat, warum er sich immer als sogenannter Sympathisant revolutionärer Parteien ausgibt.

Rolf Martens ging absurderweise uns gegenüber so weit, die Frage der Unterstützung der PCP zum entscheidenden Kriterium zu machen, ob eine Partei in einem anderen Land als bürgerlich einzustufen sei. So schrieb er am 14.7.96 an A. Olaechea:

"For instance, the people‘s war in Peru led by the PCP should abolutely be supported by the Marxists-Leninists in other countries, who by no means should team up with the opponents of that people‘s war."
Als ein Beispiel für die völlig abgründige Verfahrensweise von Rolf Martens kann die darauf folgende Äußerung zählen:
"So from that point in time on (at the latest) one may date the bourgeois degeneration of the KPD/ML (NEUE EINHEIT) [Anmerkung], for it didn‘t publicly state a single word on the PCP nor on the ‚RIM‘, and to this day (as far as I know) still hasn‘t done so. Its failure to support the PCP must be condemned."
Rolf Martens spekulierte bei dieser Äußerung darauf, daß bestimmte Dinge aus der Geschichte unserer Organisation nicht bekannt sind. Nachdem Rolf Martens wieder und wieder derartige Verleumdungen vorzubringen versucht hatte, hat unsere Organisation eine große Erklärung veröffentlicht ("Über die Entwicklung der Auseinandersetzung mit der sogenannten RIM in unserer Organisation"), in der die Zusammenhänge einschließlich einiger interner Vorgänge erläutert wurden. Rolf Martens hat sich niemals dazu geäußert, obwohl er sich zuvor ständig in der Öffentlichkeit beschwert hatte, daß wir dazu nicht Stellung nehmen könnten. Nachdem eine solche Stellungnahme erschienen war, machte er seinen Mund zu. 

Unsere Organisation hatte ihre Gründe, warum sie gegenüber der PCP gewisse Vorbehalte hatte, zumal diese ja Teil des Bündnisses der RIM war. Wir haben den Willen, gegen die Strömung des Revisionismus einen solchen revolutionären Kampf in Peru in der Praxis zu beginnen, durchaus gewürdigt, und uns gleichzeitig ein differenziertes Urteil gebildet, trotz der Entfernung und der Schwierigkeit, von Europa aus bestimmte Dinge zu analysieren. Vor allem aber legte sie gegenüber dem Umfeld dieser Organisation die größte Vorsicht an den Tag, und es hat sich an den späteren Erfahrungen gezeigt, daß sie dazu allen Grund hatte.

Im Jahre 1997 hat unsere Organisation mehrere Stellungnahmen herausgegeben, die in dieser Frage ein differenziertes Urteil zeigten, darunter insbesondere eine große Publikation "Josè Carlos Mariátegui und kulturelle Fragen der peruanischen Revolution" (30.6.1997) von unserem Vorsitzenden Klaus Sender (langjähriges Pseudonym von Hartmut Dicke), in der dieser die Grundlagen der PCP einer genaueren Prüfung unterzog. Seit der Veröffentlichung dieses Artikels hat der Druck auf unsere Organisation und auch andere Organisationen, bedingungslos diese sogenannten Freunde der PCP zu unterstützen, nachgelassen und ist verschwunden.

Die Darstellung, die Rolf Martens über den Ablauf des Jahres 1997 in dieser Frage gibt, ist frei erfunden. Dem Verfasser des Artikels zu Mariátegui bescheinigte er damals, eine wirklich sehr gute Kritik geschrieben zu haben (20.7.97, Reply to Sabina Astete on "NEUE EINHEIT" ), ja er gab sich plötzlich gönnerhaft und forderte die Veröffentlichung des Artikels auch in spanischer Sprache (die allerdings von unserer Seite bereits vor längerer Zeit erfolgt war), und er gab sich jetzt selber als Kritiker der PCP in folgender Weise:

"Such a party as the PCP, which they at the same time genuinely feared as a revolutionary one, in the other aspect of it was an ideal one for the US imperialists to divert on to a wrong track, by flattery, for instance, and by massive infiltration which they no doubt have engaged in against the PCP since long, and make use of it as an instrument against the whole international Marxist-Leninist movement."
"These organizational principles peculiar to the PCP have been utilized by the US imperialists to establish a ‚chain of command‘ that has no corresponding ‚chain of criticism‘ from below. The ‚orders‘, the deceptions, first come from the CIA, or from the direct muppets it‘s using, to the PCP in Peru, and - if successful at least, that is, if accepted as OK by the PCP leadership - then transmitted to the MPP:s in the different other countries..." (Rolf Martens, in his UNITE! Info #38en, 06.07.97)
Man vergleiche das mit den vorigen Zitaten! Als er auf diesen Widerspruch angesprochen wurde, antwortete er mit Drohungen physischer Gewalt gegen den Verfasser. 

Wir haben derlei Dinge niemals über die PCP gesagt. 

Die RIM insgesamt, innerhalb derer die PCP früher eine Vorbildpartei war, hatte Rolf Martens seit 1994 als "Einkreisungsorgan der CIA gegenüber der PCP" öffentlich angegriffen. Daß wir dieser Einschätzung nicht bedingungslos gefolgt waren, hatte er ebenfalls als angeblichen finalen Beweis gegen die Neue Einheit bezeichnet. Auf der einen Seite also Forderungen nach bedingungsloser Unterstützung, auf der anderen nach bedingungsloser Verurteilung von Parteien und Parteienkoalitionen. 

Die Sache setzt sich noch fort. Im Jan. 1998 gab unsere Organisation die erwähnte lange Darstellung über die Auseinandersetzung mit der RIM heraus, aber Rolf Martens hat es unterlassen, jemals eine Stellungnahme dazu zu schreiben.

Die ganze Politik von Rolf Martens lief in dieser Frage darauf hinaus, uns unter Druck zu setzen, partout uns diesem sogenannten Umfeld der PCP unterzuordnen, das sich als äußerst zwielichtig und von Agententum durchsetzt erwiesen hat. Die Gruppe Neue Einheit, bzw. die KPD/ML (Neue Einheit), wie sie früher hieß, blieb aber hart und ließ sich von dem wütenden Geschrei nicht beeinflussen. 

Die Demagogie des Rolf Martens kann man auch an Folgendem sehen: seitdem sind viele wichtige Stellungnahmen unserer Organisation erschienen, und regelmäßig gab es eine Stellungnahme von Rolf Martens dazu, worin er sagte, daß unsere Stellungnahme als solche korrekt sei, aber die Verfasser überhäufte er jedesmal mit unglaublichen Verdächtigungen und Beschuldigungen. So versuchte er jedesmal, den positiven Eindruck, den unsere Organisation mit ihren Stellungnahmen erreicht hat, bei den Lesern zu verunsichern und ihnen einzuhämmer, sie hätten es mit einer ominös starken Kraft zu tun, die lauter richtige Dinge vertritt, aber in Wirklichkeit etwas ganz Anderes sei. Dabei kann jeder verfolgen, daß über 30 Jahre hinweg die Gruppe Neue Einheit eine kontinuierliche revolutionäre und sich weiterentwickelnde Propaganda verfolgt hat. 

Wir können daher nur feststellen, daß die Sympathiebewegung für die Demokratische Republik Congo offensichtlich das Feld geworden ist, wo diese in ihren politischen Allianzen äußerst widersprüchliche Persönlichkeit sich jetzt betätigt. Dies halten wir als Information für die Leser für notwendig. Leider liegen die meisten unserer Publikationen derzeit nur auf englisch vor, weil unsere französischen Übersetzungsmöglichkeiten leider sehr beschränkt sind. Wir werden versuchen, dies zu verbessern. Die Erklärung zu Mariátegui. ist, wie gesagt, auch in spanischer Sprache verfügbar.

Ein weiterer Fall von Rolf Martens ist z.B. der, daß er die Umbenennung unserer Organisation. in "Gruppe Neue Einheit", die sehr natürlich ist, und die unsere Organisation in einer langen Erklärung längst begründet hat, als "schweres Verbrechen" bezeichnet. Was aber soll es für ein schweres Verbrechen sein, wenn eine Gruppe die Bezeichnung Gruppe Neue Einheit annimmt, und eine nicht mehr zu tragende Parteibezeichnung KPD/ML (Neue Einheit), die seit längerem überholt ist, ablegt? 

Etwas derart Widersprüchliches wie Rolf Martens wird man ganzen Internet kaum finden. In gewisser Weise ist seine Handlungsweise auch eine Reaktion auf die Gruppe Neue Einheit selbst, die über Jahre hinweg einen richtigen Kurs verfolgt hat, den dieser Mann nicht kritisieren kann. Das treibt ihn zu diesen Diffamierungen. Diese Diffamierungen haben eine lange Geschichte. Die wirkliche Quelle, aus der diese Hetze gegen die Gruppe Neue Einheit kommt, liegt darin, daß die Gruppe Neue Einheit die Machenschaften um die internationalen Parteien, die mit der VR China zur Zeit Mao Zedongs verbunden waren, durchstoßen hat, daß sie insbesondere die von der amerikanischen Rechten kommenden Versuche, diese Bewegung für sich zu vereinnahmen, grundlegend gestört und zerstört hat. Wir selbst sind aus dieser marxistisch-leninistischen Bewegung hervorgegangen und haben immer eine besondere Rolle gespielt. Die Wutanfälle der Leute wie Martens, die im Grunde mit der amerikanischen rechten Bourgeoisie unter einer Decke stecken, rühren aus nichts Anderem. Rolf Martens ist im Grunde genommen ein Agent, der den rechten Kräften förderlich ist, ähnlich solchen Leuten, die lange Zeit die VR China "unterstützten", um zu versuchen, die VR China von amerikanischer Seite her einzukreisen. 

Es muß noch erwähnt werden, daß Rolf Martens, der in Verbindung mit den ausländischen Kreisen um die PCP stand, zeitweilig gleichzeitig die Verbindung mit der obskuren LaRouche-Partei der USA suchte, als könne man mit solchen Leuten ganz normal verkehren, und wir halten diese Verbindung nicht für einen Zufall. Diese Tatsache wurde übrigens von anderen Demagogen benutzt, um uns eine solche Annäherung anzuhängen, obwohl wir nie irgendetwas damit zu tun hatten.

Wir müssen daher sagen, daß die Leute, die die unterstützende Hilfeleistung von Rolf Martens in Anspruch nehmen, diese Punkte bedenken sollten. Wir verstehen natürlich, daß eine solche Solidaritätsbewegung auf möglichst viele Kräfte zurückgreifen muß, technische Hilfsmittel in Anspruch nehmen muß etc. Wir haben volles Verständnis dafür, sehen uns aber auch gezwungen, nach den Verleumdungen, die dieser Mann im Rahmen der Congo-Solidaritätsbewegung verbreitet, klar Stellung zu nehmen, weil diese Art von Verleumdungen nicht im Raume stehen bleiben kann.

Redaktion Neue Einheit
24.07.1999
 



 [Anmerkung]  KPD/ML(NEUE EINHEIT) ist der frühere Name unserer Organisation.