Bemerkenswerte Punkte, Zitate und Meldungen zur Wahl
Internet Statement 2002-28
2.Oktober 02
Sie hat eine Fülle von ökonomisch wahnwitzigen Maßnahmen erlassen und ihre eigene Klientelwirtschaft, die unter dem Deckmantel ihrer "sozialen und ökologischen Reformen" läuft, begünstigt. Es gab breite Bevölkerungsteile, die diese Regierung klar abgelehnt und ihren Protest gegenüber der Abwürgung der Ökonomie zum Ausdruck gebracht haben. Trotzdem ist es ihr gelungen, wiedergewählt zu werden. Ein großer Teil der Arbeiter befindet sich unter den Ausländern' im Land, d.h. sie sind ohne staatsbürgerliche Rechte und können insofern keinerlei Niederschlag im Wahlergebnis erwirken. Ein erheblicher Teil von diesen ist durch ein kulturelles Umfeld beherrscht, das es ihnen verwehrt, sich am politischen Leben zu beteiligen. Noch wichtiger ist, daß ein sehr großer Teil der Lohnarbeit, der die Profite erbringt, heute außerhalb des Landes und sogar außerhalb der EU stattfindet, ein Umstand, den man bei der Analyse der Wahl überhaupt niemals außeracht lassen darf. Auch von den deutschen Arbeitern sind viele derart von allen Parteien abgestoßen, daß sie gar nicht zur Wahl gehen. All dies sind Gründe, warum die kleinbürgerlichen Phraseologien in diesen Wahlen so dominant sind. Diese Regierung trägt entscheidende Mitverantwortung an den Verhältnissen,
die derweil an Blockade der ökonomischen Entwicklung in ganz Europa
grenzen, was durchaus schon Einwirkungen auf die Weltkonjunktur hat. Der
Kapitalismus bedeutet schon für sich Krisen und Zusammenbrüche,
hier kommen noch weitere Momente einer vorsätzlichen Einschränkung
hinzu, die diese Formen von Bürokratie und Ultrareaktion in sich
tragen. Dieser Kanzler, der - wie man schon zu Recht betont hat - alle Arten von Versprechen gebrochen hat, und sein kleiner Koalitionspartner, der zwischenzeitlich selbst zu dem Gespött der Mitglieder der eigenen Partei geworden ist, haben diese Wahl noch einmal gewonnen! Deswegen lohnt es sich, die Faktoren, die ihnen dies ermöglichten, noch im einzelnen zu verfolgen und auch Fragen nach Hintergründen zu stellen, die noch nicht vollkommen offen liegen. Erinnern wir uns daran, daß Schröder nach der Propaganda um
den "Flutbewältiger Gerhard Schröder" und seinem Auftritt
als plötzlicher Gegner des Irakkrieges, die ihm zunächst einen
Aufschwung brachten, in Schwierigkeiten kam. Auf der Konferenz in Johannesburg
isolierte sich diese Regierung mit ihren "ökologischen"
Energievorschlägen sehr stark. Selbst die Regierung der USA konnte
unter diesen Bedingungen gegenüber der deutschen noch Punkte machen.
"Deutschland scheitert auf dem Weltgipfel mit Vorschlägen zur
Energiepolitik" und ähnliche Losungen waren dort zu hören.
Die Effekte der Propaganda für die Schröder-Regierung in puncto
Flut und Irakkrieg begannen ca. zehn Tage vor der Wahl zu zerschmelzen,
die inneren Widersprüche begannen wieder in den Vordergrund zu rücken. Diese Wahlen sind kein Ausdruck des Willens des Volkes, höchstens
in ganz marginaler Form. Sie werden im wesentlichen durch die Propagandaapparate
beherrscht und lassen dem Wahlbürger, der erzwungenermaßen
in seinem täglichen Arbeitstag und seinen Alltagsgeschäften
steckt, der niemals alle die Einzelheiten im Hintergrund verfolgen kann,
erstmal keine Chance, all die Dinge, die hinter den Kulissen laufen, zu
durchschauen. Deshalb erfüllte sich in der Wahlnacht das, was man erwarten mußte. Es gab den wundersamen Erfolg der Grünen, den niemand richtig erklären kann und der entgegen allen Erwartungen und der Selbsteinschätzung der Grünen selbst steht. Eine Partei, die vieles von dem, was sie vorher gesagt hatte, mit Füßen getreten hat und ihre Mitglieder betrogen hat, wird trotzdem noch mit einem Erfolg belohnt. Bei den Grünen ist das noch extremer als bei der SPD. Deshalb ist es durchaus von Belang, was sich in dieser Wahlnacht getan hat und zutage getreten ist. Derweil die Regierung erwartungsgemäß ihrer ersten Steuer- oder "Spar"programme lanciert, sollten weder der Vorgang, wie diese Regierung dran geblieben ist, noch was sich bei den Wahlen zeigte, vergessen werden.
Zwei Fragen erfordern das besondere Augenmerk, um das Wahlergebnis auch von seiner zahlenmäßigen Seite in das richtige Licht zu rücken. Dies sind die Frage der Leihstimmen und die Frage der Briefwahlen, die inzwischen auch quantitativ eine außerordentliche Rolle bei diesen Wahlen spielen. Schon bei den Hochrechnungen fiel auf, daß die ARD um etwa 20.15h
einen Schwenk machte. Nachdem sie zuvor der CDU die Mehrheit zugesprochen
hatte, fiel auf einmal das Ergebnis erheblich anders aus, die CDU fiel
von 39,5 auf 38,8 herunter, das Ergebnis der SPD stieg entsprechend an,
was sich im weiteren als ausschlaggebend herausstellen sollte. Man muß
vermuten, daß dieser Sprung durch die Hereinnahme der Briefwahlstimmen
bei der ARD entstanden ist, vorher war dies wohl nicht in der Hochrechnung
erfolgt. Die Briefwähler machen derweil 20% aller abgegebenen Stimmen
aus. Bei den Briefwahlen waren in der Vergangenheit immer wieder die meisten
Fälle von Manipulation bei Wahlen vorgekommen, und das ist nicht
zufällig. Die Auszählung im Wahllokal geschieht vor Zeugen und
ist öffentlich, sie wird so vorgenommen, daß eine Manipulation
von Stimmen äußerst schwierig ist. Die Briefwahlstimmen werden
nicht innerhalb des Stimmbezirks, dem sie zugehören, ausgezählt,
obwohl sie dort registriert sind, sondern sie werden in besonderen Briefwahlbezirken
ausgezählt. Ihre Auszählung findet also sehr oft im Hinterstübchen
statt, wo kaum verschiedene Kräfte kontrollieren. Zur Frage der Kontrolle des Ergebnisses sollte man noch Weiteres berücksichtigen:
Auf fast allen Titelseiten der Zeitungen nach der Wahl wie auch in den Berichten des Fernsehens prangten die "glücklichen Sieger" Schröder und Fischer, und ganz besonders Fischer auf der ersten Seite bzw. im Mittelpunkt der Sendungen. Was hat es mit diesem wundersamen Sieg der Grünen, mit dem niemand rechnete, auf sich? Gab es eine Stimmung in der Bevölkerung, doch Grüne zu wählen? Haben sie unter der Jugend oder anderen Bevölkerungsteilen auf einmal einen Schwung für sich mobilisieren können? Oder haben wir darin zu sehen, was schon ein ZDF-Kommentator am Wahlabend zwischendurch feststellte:
Die Sache ist nicht nur eine einzelne Bemerkung, sondern wir finden sie vorbereitet. So heißt es schon in einem Artikel des "Tagesspiegel" v. 15.11. 2001, als es um die Frage der Zustimmung zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr ging:
Nun, die Grünen haben entsprechend dieser Forderung reagiert, und sie haben nun den Lohn auch für diese Haltung bekommen. In anderen Artikeln ist davon die Rede, daß fast 500.000 Stimmen von eigentlichen SPD-Wählern zu den Grünen gewandert sind, so daß man sich über den "Wahlerfolg" der Grünen nicht zu wundern braucht. Es hat allerdings nichts mit einer gewachsenen Stimmung zugunsten der Grünen zu tun, sondern mit einem taktischen Manöver der SPD. Die SPD hat massiv Stimmen abgegeben an die Grünen, das dürfte wohl feststehen, und weshalb setzte sie so sehr auf die Briefwahlstimmen? Diese Frage muß man stellen. In den folgenden Beiträgen werden Zitate aus der Wahlnacht und aus den Presseorganen gebracht, sowie einzelne Informationen, die wir aus anderen Quellen erhalten haben. Wir beabsichtigen auch, eigene Einzelnotizen zur Wahl zu veröffentlichen. Jeder, der weitere Beobachtungen gemacht hat, sei es vor Ort, sei es in der Beobachtung der Medien, vor allem des Fernsehens, hat hier die Möglichkeit, uns diese mitzuteilen, möglichst mit wörtlichen Auszügen und Nennung der Quelle. Wir werden das dann nach kurzer Prüfung ebenfalls auf unsere Homepage stellen, um eine möglichst große Sammlung aller bemerkenswerten Punkte über die Wahl zu bekommen. Immerhin ist diese Wahl doch etwas sehr Entscheidendes, wir meinen, daß das Zustandekommen einer solchen Wahl auch dieses ganze Land etwas angeht. Redaktion Neue Einheit Bemerkenswerte Punkte, Zitate und Meldungen zur Wahl
www.neue-einheit.com verlag@neue-einheit.com
|