Internet Statement 2006-84
Die Ereignisse bei BSH in der letzten Nacht - eine Wendung 21.10.06 Bei Bosch-Siemens-Hausgerätewerk (BSH) hat sich in der letzten Nacht eine dramatische Entwicklung ergeben. Der Streik wurde faktisch abgewürgt durch Drohungen der Geschäftsleitung von Siemens und Anordnung der IG Metall, von oben. Nach den uns vorliegenden Informationen hat sich Folgendes zugetragen: Gestern hat eine Versammlung statt gefunden, auf der die IGM-Führung von Berlin, offenbar in Übereinstimmung mit höheren Gremien, erklärt hat: der Streik ist um 24 Uhr beendet, Punkt um. Ebenfalls ließ die Geschäftsleitung durch Schreiben erklären: wer den Kampf fortsetzt und dieses jetzt vorliegende Ergebnis nicht akzeptieren will, der bekommt gar nichts. Erneut also ein Überfahren der Belegschaft, die zuvor verdeutlicht hatte, daß sie weiter kämpfen wollte. Auf der Versammlung kamen dann vorwiegend erstmal Stimmen zu Wort, die
die negativen Seiten und vermeintlichen Mißerfolge hervorkehrten.
Der „Marsch der Solidarität“ hätte nichts gebracht
usw. In einem Fall, so wurde uns berichtet, wurde jemand, der für
den Streik sprechen wollte, daran gehindert das Wort zu ergreifen. Dabei
ist vor allen Dingen wichtig, daß versucht worden ist die Demonstration
in München zu verhindern. Schon als diese Etappe des Marsches der
Kollegen anstand wurde deutlich, daß Betriebsräte im Siemenskonzern,
IGMetall München und führende Vertreter des Bosch-Siemens-Konzerns
diese Aktion, die noch größeren Nachhall innerhalb der Belegschaft
und im Land zu versprechen schien, mit allen Mitteln verhindern wollten. In der gestrigen Nacht kamen zwischendurch noch Wowereit und Gysi mit Champagner angefahren, um angeblich ihre Solidarität mit dem Kampf auszudrücken und gleichzeitig hieß es, eine 'Weiterführung sei Selbstmord' und deshalb solle man besser aufhören. Wir haben es hier wohl mit einer konzertierten Aktion zur „Beruhigung“ eines Kampfes zu tun. Diese Informationen beruhen auf verschiedenen Quellen. Auf der Auftaktkundgebung der DGB Kundgebung am 21.10. in Berlin wurde heute von der Streikleitung betont: die Auseinandersetzung ist noch nicht zu Ende.
Im starken Kontrast stand dazu heute übrigens die Kundgebung des DGB in Berlin. Eine große Teilnehmerzahl aus den östlichen Bundesländern hatte sich hier versammelt. Der gesamte Platz, vom Brandenburger Tor bis zur Entlastungsstraße war ausgefüllt, vielleicht mit 100.000 Teilnehmern. Und die Reden brachten einige interessante Punkte. Aber was nützen natürlich hier Anprangerung und Kampfesermunterung auf den Sonntagsreden, wenn im konkreten Fall wie hier der Ukas lautet: Der Kampf muß sofort beendet werden, denn er gefährdet hier die grundlegenden Interessen des Kapitals. Eigener Bericht
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Flugblatt
der MitarbeiterInnen von BSH-Berlin vom 21.Oktober: Eilmeldung von Freitag 20.Okt, 15Uhr.: Belegschaft von BSH streikt weiter + Heftige Proteste gegen IGM-Vertreter + Nachverhandlungen gefordert BSH
Belegschaft mit Einigung " überrollt
- entwickelnder Widerstand wird unterlaufen Solidarität mit BSH-Berlin: Dillinger Bosch-Siemens-Mitarbeiter legen vorübergehend Arbeit nieder 17.10.06 19.
Streiktag bei Bosch-Siemens-Hausgerätewerk (BSH) - ein
Stück praktische internationale Solidarität
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