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Statement 2007-10
Was
geschieht tatsächlich bei dem Hartz-Prozeß?
17.1.07
In den Medien kursieren verschiedene Varianten und Aussagen über
das Geschehen beim Hartz-Prozeß. Auf jeden Fall soll er wohl so
schnell wie möglich über die Bühne gebracht werden, sollen
nicht zuviel Fakten und Daten an das Tageslicht gelangen.
Am 17.1.07 fand z.B. im Inforadio um 12.25 Uhr ein Interview statt, indem
der NDR Mitarbeiter Hans Stallmach über diesen Prozeß interviewt
wurde. Darin wurde dargestellt:
Peter Hartz habe alles gestanden. Die Drei Berufsrichter, Staatsanwälte
und die rechtsanwaltliche Seite von Hartz haben sich getroffen und vereinbart,
wenn er alles gesteht dann könne er nicht mehr als die Höchststrafe
für die Veruntreuung bekommen. Dies seien zwei Jahre, wobei
mit Bewährung zu rechnen ist.
Man könne es auch einen Deal nennen, meinte der Berichterstatter.
Darauf stellte der Mitarbeiter des Inforadios Oliver Rehlinger die Frage,
ob das nicht anrüchig sei.
Zur Erläuterung hieß es: wenn jemand im Detail alles
gesteht, dann würde er nur wegen des Hauptpunktes der Veruntreuung
bestraft. Voraussetzung sei ein ausgiebiges Geständnis, also nicht
nur eine generelle Erklärung, daß er alles eingesteht, sondern
detaillierte Angaben über sein Vorgehen. Dann würden weitere
Punkte, die nämlich die Korruption betreffen, insbesondere der Punkt
der Lustreisen, nicht weiter behandelt. Unter diesen Bedingungen sei eine
solche Obergrenze dann zu vertreten, wobei auch noch mit Bewährung
zu rechnen ist.
Man kann das wohl nur mit einem Satz zusammenfassen: gleichgültig,
wie es sich im Einzelnen verhält, die Aufdeckung von der Öffentlichkeit
möglichst fernhalten, um die Abrechnung zu minimieren.
Und schließlich meinte sogar der Berichterstatter: Es könne
sein, daß dieses Verfahren sehr schnell über die Bühne
geht, ja daß der heutige Termin zugleich der letzte gewesen sei.
Es mag sein, daß es sich um die Einschätzung eines Berichterstatters
handelt, dennoch ist die Frage öffentlich zu stellen: Warum werden
die Korruptionsvorgänge bei VW nicht im Detail behandelt, das geht
Hunderttausende von Kollegen etwas an.
Wie werden doch die Zulieferbetriebe von VW geschunden mit dem Argument:
um jeden Cent müsse gekämpft werden. Und hier herrscht Korruption
auf breitester Ebene.
Überhaupt muß das Prinzip der Justiz, mit untergründigen
Deals zu operieren, verschwinden.
Warten wir ab, was uns die Berichterstattung aus den Medien noch alles
im Detail liefern wird.
Redak-NE
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